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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bis zu einem anderen Ort.
    Dazwischen lagen einige Kilometer leeres Gelände und natürlich der Wallfahrtsort.
    Das Kloster war im Laufe der Jahrhunderte mehrmals angegriffen worden, sodass es jetzt nur noch Ruinen gab. Das wusste ich von Godwin de Salier, auf dessen Ankunft ich hoffte und der mir sicherlich mehr über die Geschichte berichten konnte.
    Dass die Frauen an eine Rückkehr oder Ähnliches dieser Konstanza glaubten, davon hatte er mir nichts gesagt. Ich kannte den direkten Grund auch nicht, weshalb es für ihn so ungemein wichtig war, bei dieser Wallfahrt dabei zu sein, aber durch die Gespräche der beiden Frauen im Nebenzimmer hatte ich erfahren, dass sie möglicherweise an so etwas wie eine Wiederkehr glaubten.
    Wenn das zutraf, dann musste diese Konstanza es geschafft haben, die Jahrhunderte zu überleben. Es war aber auch möglich, dass sie erweckt werden sollte, so etwas gab es ja. Da brauchte ich nur an manche Fälle mit irgendwelchen Vampiren zu denken, die ich nicht eben in guter Erinnerung hatte.
    Konstanza eine Vampirin und Templerin?
    So recht konnte ich daran nicht glauben, aber ich wusste auch, dass man vor Überraschungen nicht sicher war. Da hatte ich viele Erfahrungen sammeln können.
    Wenn mich nicht alles täuschte, musste das Kloster links der Straße liegen. Ich war sicher, dass kein direkter Weg hinführte, und den Wagen einfach durch das Gelände zu steuern, würde ihm alles andere als gut tun. Ich hielt die Augen auf und sah tatsächlich sehr bald ein Gebilde, das die Reste des Klosters sein mussten.
    Es waren auf jeden Fall keine Steine, die von den Hängen der Berge herabgerollt waren, sondern Trümmer mit unterschiedlicher Höhe.
    Am Rand und in Höhe des Klosters hielt ich an und stieg gemächlich aus.
    Es war die Stille der Bergwelt, die mich umfangen hielt. Eigentlich wunderbar, denn hier konnte ein Mensch zu sich selbst finden und seinen Gedanken nachgehen.
    Fremde Geräusche waren nicht zu hören, bis ich doch von einem irritiert wurde. Es hörte sich an wie ein trockenes Schlagen. Wie wenn ein Stock gegen Stoff gehauen wird.
    Mein Blick fiel in die Höhe, und ich sah die beiden Adler, die hoch über mir ihre Bahnen zogen. Zwei wunderbare und majestätische Vögel, die, wenn sie ihre Schwingen bewegten, diese Geräusche hinterließen. Sie kümmerten sich nicht um mich. Ich war keine Beute für das Adlerpaar und konnte mich in Ruhe meiner Aufgabe widmen.
    Es war nicht weit bis zur Ruine, aber schlecht zu gehen. Überall auf der Strecke lagen Hindernisse in Form von großen Steinen und Brocken. An manchen Stellen lag Schnee, der wie ein weißer Totenschleier wirkte.
    Der Wind drang kalt gegen mein Gesicht.
    Tief atmete ich die Luft ein. Sie war nicht nur kalt, sondern auch klar.
    Ich rutschte von der Straße her einen winzigen Hang hinab und konnte dann auf dem ebenen Gelände normal gehen. Den Kragen der innen gefütterten Lederjacke hatte ich hochgestellt, um mich gegen den Wind zu schützen, doch jetzt fehlte mir die Mütze, denn ich bekam kalte Ohren.
    Je näher ich an das alte Kloster herankam, umso besser erkannte ich, was von ihm übrig geblieben war. Nicht viel, das mal vorweggenommen. Das Hauptgebäude war zertrümmert. Es standen zwar noch einige Mauerteile, aber auch die wiesen Löcher auf. Die Natur hatte zudem ihr Recht gefordert und einen Schleier aus Gras oder Moos über die Trümmer gelegt.
    Ich wunderte mich darüber, dass diese Stätte für eine Wallfahrt genutzt wurde. Normalerweise gab es in ähnlichen Orten bestimmte Zentren, zu denen die Menschen pilgerten. Zumeist waren es Kirchen. Die hatte es hier womöglich auch gegeben, aber integriert in das Gebäude. Ähnlich wie in dem Kloster, das ich erst vor kurzem in Italien besucht hatte. Und jetzt stand ich wieder vor einem Kloster, auch wenn es von Nonnen bewohnt wurde und zerstört worden war.
    Ich blieb am Rande stehen, wo die Steine größer waren. Stücke, die aus der Klostermauer bis hierher geschleudert geworden waren.
    Sie waren in der Regel von einer dünnen Schicht bedeckt, und auf einigen von ihnen hatte der Schnee noch eine weiße Decke gebildet.
    Ich hatte es mir angewöhnt, an einem fremden Ort immer erst etwas von der Atmosphäre aufzunehmen, die dort herrschte. Da machte ich auch diesmal keine Ausnahme.
    Ich schnupperte gewissermaßen in die Leere hinein und auch gegen die alten Reste. Möglicherweise gab es hier etwas zu spüren oder zu fühlen, das all die Jahrhunderte angedauert hatte,

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