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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»He, willst du dich nicht ausziehen?«
    Der Kniende schreckte hoch. »Was sagst du?«
    »Ja, du musst dich ausziehen, wenn du mir den Teufel aus dem Leib treiben willst.«
    Bernado schwitzte. Er fuhr mit dem Handrücken über sein Gesicht und nickte der Liegenden zu.
    »Mach schon. Ich will dich. Du bist so wild. Du hast es so nötig und ich auch.«
    Es waren genau die Worte, die er hatte hören wollen. Aus seinem Mund drang ein Geräusch, das er selbst nicht von sich kannte. Er riss sich seine Kleidung vom Leib. Er konnte es kaum erwarten, und als er nackt war, da schaute Konstanza auf einen mageren Körper, dessen Haut bereits leicht verwelkt war.
    Sie hätte lachen können, aber sie hütete sich, es zu tun. Er würde ihr den Teufel nie austreiben können, denn der steckte viel zu tief in ihr. Er hatte ihr eine Botschaft mit auf den Weg gegeben, und genau daran würde sie sich halten.
    Als er sich bückte und sie zu allem Überfluss noch sein Hecheln hörte, schloss sie die Augen.
    Es geht vorbei!, dachte sie. Es geht vorbei. Und dann werden wir weitersehen…
    ***
    Es waren nur Minuten vergangen, da hechelte er nicht mehr, sondern stöhnte und atmete schwer. Er lag neben ihr wie ein Holzbrett.
    Er hatte es hinter sich und sie ebenfalls.
    Konstanza hatte die Augen geschlossen und alles über sich ergehen lassen. Es war nicht das erste Mal, dass sie auf diese Art und Weise genommen worden war. Das war ihr schon in jungen Jahren passiert, als marodierende Söldner durch das Dorf gezogen waren.
    Diesmal war es nicht schlimm gewesen, denn schließlich war sie älter und erwachsener geworden. Außerdem hatte sie die Augen fest geschlossen, weil sie sein widerliches Gesicht nicht hatte sehen wollen. Nur kurz hatte sie in seine verzerrte Fratze hineingeschaut, und das hatte ihr eigentlich gereicht.
    Die Kette hielt sie noch immer fest. Wäre sie nicht gewesen, sie wäre aufgestanden und hätte das Verlies verlassen. So wusste sie, dass ihr noch etwas bevorstand, und sie dachte auch an das Versprechen, das ihr der Großinquisitor gegeben hatte.
    Noch sprach er nicht. Er musste erst wieder zu sich finden. Was er erlebt hatte, das war für ihn neu gewesen, aber sie hoffte, dass er daran so großen Spaß gefunden hatte, um sie aus dem Verlies entkommen zu lassen.
    Danach wartete das Kloster auf sie. Es war zwar auch ein Gefängnis, aber dort würde sie sich schon zurechtfinden und alles so in die Reihe bringen, dass es ihr gefiel.
    Konstanza stieß ihn mit der Hand an.
    Bernado rührte sich nicht.
    »He, was ist los mit dir, mein Held? Bist du eingeschlafen?«
    Das war er nicht. Er stöhnte auf. Die Frau horchte sehr genau auf diesen Ton. Er klang so satt und zufrieden. Das konnte für sie nur von Vorteil sein.
    »War ich gut?«, lockte sie ihn.
    Der nackte Mann hob seine Arme. »Ja, du bist sehr gut gewesen. Ich habe den Himmel erlebt, obwohl ich den Teufel vertreiben sollte, aber ich musste es tun, und man wird mir verzeihen. Es gibt Mann und Frau, das habe ich erst jetzt gespürt.«
    Worte, die ihr gefielen, und deshalb sagte sie: »Ich kann noch besser sein…«
    »Ja?«
    »Wenn du willst, jetzt! Dann zeige ich dir Sachen, von denen du nicht mal geträumt hast.«
    »Nein, nein. Bitte nicht jetzt!« Er schrak zusammen und fuhr mit einem Ruck in die Höhe. In der sitzenden Haltung blieb er. »Das… das… kann ich nicht. Es regt mich zu stark auf. Mein Herz, ich … ich brauche Ruhe. Bitte.«
    »Ja, es ist gut. Ich werde mich nach dir richten. Es war so gut mit dir. Du kannst alles haben, was du willst.«
    »Das weiß ich. Ich werde es mir auch nehmen.« Mehr sagte er nicht und stand leicht schwankend auf. Es dauerte einige Sekunden, dann hatte er sich gefangen. Zuvor hatte er sich noch mit der Hand an der Wand abstützen müssen.
    Er atmete schwer. Konstanza sah ihn im Profil, und sie sah eine Gestalt, über die sie eigentlich nur hätte lachen können. Er trug keinen Talar mehr. Er versteckte nichts, und er sah einfach nur lächerlich in seiner Nacktheit aus.
    »Ich habe noch eine Frage.«
    »Später.«
    »Ist gut. Ich warte so lange.«
    Der Großinquisitor bückte sich, um seine Kleidung hochzuheben.
    Er musste sie jetzt überstreifen, die Zeit war vorbei. Der Kutscher wartete und auch Lorenzo, der oberste Folterknecht. Er würde sich bestimmt darüber wundern, warum sein höchster Chef so lange fortblieb.
    Konstanza gab ihm die Zeit, die er brauchte. Seine Bewegungen waren fahrig, und seinem Gesicht war anzusehen,

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