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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Frauen nicht ansehen. Sie waren etwas anderes. Man konnte von einer Sekte sprechen, von einer Anhängerschaft des Bösen. Der Begriff gefiel mir schon besser, aber noch konnte ich nicht eingreifen. Sie war nicht zu packen. Sie hatte nichts Böses getan oder sich irgendwie schräg verhalten. Aber sie war nicht grundlos hier erschienen, und wahrscheinlich hatte sie mich schon länger beobachtet.
    Gelang es ihr tatsächlich, mit einer Person aus der Vergangenheit Kontakt aufzunehmen, wenn sie diese umarmte?
    Ich hatte so meine Zweifel, obwohl auch ich in diesen fragwürdigen Genuss gekommen war. Aber ich besaß ein Kreuz mit besonderen Eigenschaften. Es hatte die andere Seite gespürt und mir den Weg geöffnet.
    Ich wollte es genau wissen und ging ein letztes Mal auf die Figur zu. Im Gegensatz zu Rosanna umarmte ich sie nicht. Ich berührte sie auch nicht mit dem Kreuz, ich schaute nur in die Fratze hinein.
    Da gab es weiterhin das Gesicht im Gesicht! Baphomet war einfach nicht zu übersehen, auch wenn ich ihn nur als eine Strichzeichnung erlebte. Ich grinste diese Fratze an und konnte meinen Kommentar nicht zurückhalten.
    »Sehr bald sehen wir uns wieder, das steht fest. Und dann sind die Karten anders gemischt.«
    Eine Reaktion erlebte ich natürlich nicht. Ich wollte auch nichts mehr verändern und musste mich in Geduld fassen, denn die richtige Auseinandersetzung würde erst stattfinden, wenn die Frauen den Ort Coleda verließen und sich zu dieser Pilgerstätte begaben. Ich konnte mir auch vorstellen, dass dies bei Anbruch der Dämmerung oder in der Dunkelheit geschehen würde.
    Bis dahin hatte ich noch einige Stunden Zeit, und ich würde nicht allein sein, denn Godwin de Salier, mein Templer-Freund, hatte mir versprochen, ebenfalls hier einzutreffen.
    Wir waren dann zu zweit, und das sah ich wirklich nicht als Nachteil an…
    ***
    Vergangenheit
    Es gab eine neue Oberin im Kloster. Es gab keine Alfa mehr und auch keine von den übrigen Nonnen, die ihre Nachfolge angetreten hätte. Denn jetzt wurde das Kloster nur von einer Person regiert.
    Von ihr!
    Von Konstanza!
    Ihr Plan war perfekt aufgegangen. Sie hatte die Gunst der Stunde genutzt. Die Angst und den Schrecken der Nonnen, die wie verschüchterte Hühner reagierten.
    Und sie hatte zuvor noch etwas getan!
    Konstanza hatte sich der Soldaten auf eine Art und Weise erledigt, die ihrer neuen Position würdig gewesen war. Sie hatte sie ins Feuer geschickt. Sie hatte die Nonnen zuschauen lassen, wie die Männer unter Qualen verbrannten. Die Soldaten waren auch nicht mehr in der Lage gewesen, die Flucht zu ergreifen, der Reihe nach waren sie zu einem Opfer der Flammen geworden. Unter dem Bann der Baphomet-Dienerin hatte sich bei ihnen kein Widerstand aufbauen können.
    Für Konstanza waren die Weichen für die Zukunft damit gestellt.
    Jetzt brauchte sie nur noch eine schlagkräftige Truppe, um das nächste Ziel in Angriff nehmen zu können. Sie würde alles durchziehen. Es würde für sie kein Halten mehr geben. Sie würde mit ihrer Horde durch die Lande ziehen und Baphomets »Segen« verteilen. Es würde ein Kreuzzug des Grauens werden, das stand für sie fest. Und es würde keinen geben, der sie noch aufhalten konnte.
    Sie war die Siegerin, und sie nahm sich die Nonnen vor, um sie auf Baphomet einzuschwören.
    Es geschah noch in der gleichen Nacht. Auf dem Klosterhof roch es nach verbranntem Fleisch. Das Becken, in dem die letzten Kohlestücke glühten, sah aus wie das Auge des Teufels, der sich traute, einen Blick in die Welt zu werfen.
    »Wir werden siegen!«, schmetterte sie den Nonnen entgegen. »Es wird nichts geben, das uns noch aufhalten kann. Der Sieg wird unser sein, das verspreche ich euch. Aber im Namen eines anderen, der endlich seine neuen Dienerinnen finden muss. Man hat ihn verflucht. Man hat ihn gejagt. Man hat ihn verteufelt, man hat Angst vor ihm, aber er ist nie ganz weg gewesen. Er war immer da, denn er ist ein Dämon, den der Teufel persönlich geschaffen hat. Baphomet!«, schrie sie den Nonnen entgegen. »Einer der Unsterblichen, und er wird dafür sorgen, dass auch wir unsterblich werden. Noch sehr viel später wird man sich an uns erinnern, an die Templerinnen, die in seinem Namen Zeichen gesetzt haben. Seine Flüche werden euer Segen sein. Und wir werden uns zu den neuen Herrscherinnen aufschwingen. Wir werden kämpfen, wir werden töten, wir werden in seinem Namen die Zeichen setzen und diejenigen vernichten, die gegen uns sind. Wer

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