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1300 - Die Templerin

1300 - Die Templerin

Titel: 1300 - Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt noch das Leben führen will, wie er es bisher geführt hat, der soll Bescheid geben, den kann ich nicht gebrauchen.«
    Konstanza wartete ab, wie ihre Worte gewirkt hatten. Sie hatte nicht hinzugefügt, dass sie irgendwelche Abweichler konsequent aus dem Weg räumen wollte, und so lauerte sie voller Spannung, wie sich die Nonnen entscheiden würden.
    »Ist Baphomet der Teufel?«, rief eine.
    »Nein, das ist er nicht. Aber er steht in der Gunst der Hölle sehr weit oben!« Laut hallte die Antwort durch die dunkle Nacht.
    »Man hat uns gelehrt, den Teufel zu hassen. Er ist der Erste der gefallenen Engel und…«
    »Ab jetzt ist er euer Herr, verflucht. Wer nicht für ihn ist, der ist gegen ihn, und ich weiß, dass die Hölle auf all seine Feinde wartet. Lorenzo und die Soldaten gibt es nicht mehr, und es liegt an euch, ob ihr ein neues Leben beginnen wollt oder aber…« Sie ließ alles Weitere unausgesprochen.
    Konstanza fasste sich in Geduld. Es dauerte eine gewisse Weile, bis die Frauen zu einem Entschluss gekommen waren. Sicherlich hatten sie alle über die Erlebnisse nachgedacht. Das Sterben war ihnen noch so nahe. Der Gestank der verbrannten Haut, die Schreie der Soldaten, und genau das wollten sie nicht.
    Es war die Sprecherin, die aufstand und sich aus dem Halbkreis der Nonnen löste. Sie ging mit zielsicheren Schritten auf Konstanza zu. Dicht vor ihr blieb sie stehen.
    »Nun? Hast du dich entschieden?«
    »Ja, für mich schon.«
    »Dann sag es.«
    »Nein, ich werde es dir zeigen!«
    Konstanza und die anderen Zuschauerinnen wussten nicht, was die Frau damit meinte. Sie wurden sehr schnell darüber aufgeklärt.
    Ohne ein Wort zu sagen, begann die Nonne, die Kleider vom Leib zu reißen. Sie ging vor, als hätte sie es bereits hunderte von Malen getan. Sie schrie dabei und bewegte sich zuckend. Sie wollte ihre Tracht nicht mehr tragen und ein erstes Zeichen für Konstanza und Baphomet setzen.
    Die Nonne war wie von Sinnen. Sie riss, sie zerrte, sie schlug um sich. Man konnte und wollte sie auch nicht stoppen, und als sie fast nackt vor den anderen stand, da packte sie noch einmal ihre Kleidung, lief auf das Becken zu und schleuderte alles in die glühenden Kohlen. Bei ihnen flammte das Feuer noch einmal auf, als es frische Nahrung bekam. Nichts blieb mehr übrig. Es war die Geste, auf die Konstanza gewartet hatte. Der Anfang war gemacht worden. Es würde weitergehen. Weg mit den alten Dingen. Heran an die neuen.
    Keiner trat mehr vor. Alle schauten zu, wie die letzten Aschereste durch die Luft flogen und graue Flocken allmählich zu Boden regneten.
    »Das ist meine Antwort, Konstanza!«, rief die Nonne. »Das und nichts anderes mehr. Du kannst dich auf mich verlassen. Ich werde dir und dem Dämon dienen.«
    Es war der Dammbruch, auf den Konstanza gewartet hatte. Sie wollte die anderen Nonnen noch ansprechen, doch es war nicht mehr nötig. Das Beispiel machte Schule. Sie alle rissen sich die Tracht vom Leib. Sie schrien laut in die Nacht hinein. Sie wollten Konstanza beweisen, zu wem sie gehörten.
    Die stand vor dem Becken, in das die Kleidung geworfen wurde.
    Ein symbolischer Akt, denn diese Tracht würde keine der Frauen mehr tragen. Sie sahen sich jetzt als Kämpferinnen für die Hölle, zu der sie mit fliegenden Fahnen übergetreten waren.
    Konstanza war zufrieden, aber sie wollte es von ihnen persönlich wissen. »Seid ihr bereit für das neue Leben?«, schrie sie, nachdem sie für Stille gesorgt hatte.
    »Ja, wir sind bereit…«
    Der Ruf aus den vielstimmigen Kehlen verwandelte sich in einen einzigen Schrei, der wie ein Sturmwind in den dunklen Himmel hineintoste…
    ***
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, auf der Fahrt zum Ziel noch auf Rosanna zu treffen, doch das Glück war mir nicht hold. Ich sah sie nicht auf der Straße und auch nicht sonstwo im Gelände. Sie musste wirklich einen Schleichweg genommen haben.
    Egal, der Ort war für mich wichtig, denn dort hoffte ich, auf meinen Freund Godwin de Salier zu treffen. Er hatte mich nicht eben mit vielen Informationen versorgt. Was ich jetzt wusste, das war auf meinem Mist gewachsen. Ich ging davon aus, dass Godwin weitere Infos für mich haben würde.
    Wieder einmal musste ich mich mit einem Fluch aus der Vergangenheit beschäftigen. Wieder spielten die Templer mit. Sie zogen sich wie ein Nebelstreif durch die Jahrhunderte. Mal waren sie dichter und kompakter, dann wiederum waren sie im Dunkel der Zeiten untergetaucht, um ebenso schnell wieder

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