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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle
Autoren: Jason Dark
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weiß nichts.«
    Allein wie Betty Norman diese Antwort ausgesprochen hatte, ließ Jane und Sarah an das Gegenteil glauben. Deshalb ließen sie auch nicht locker und drängten die Kauffrau, etwas mehr zu sagen.
    Betty sah sich in die Zange genommen. Sie kämpfte mit sich und ging schließlich zu einem Stuhl, der nicht weit von der Kühltheke entfernt stand. Dort ließ sie sich nieder.
    »Wenn ich Ihnen sage, was ich an Gerüchten weiß, lassen Sie mich dann in Ruhe?«
    »Versprochen«, sagte Jane Collins.
    Aus der Kitteltasche holte die Frau ein Taschentuch hervor und wischte damit über ihre Stirn. Sie holte einige Male tief Luft, dann war sie in der Lage, etwas zu sagen.
    »Die… Goldwyns gibt es nicht mehr bei uns. Das steht fest. Das wissen wir alle genau. Ich habe … nein … nein … wir haben aber jemanden gesehen oder gehört. Da ist noch ein Haus, das ihnen gehörte. Dort stimmt was nicht. Es ist ein altes Haus«, sie knetete jetzt den Stoff der Schürze, den Blick gesenkt. »Es ist baufällig, weil sich niemand darum gekümmert hat. Es steht auch seit Jahren leer. Es hat den Goldwyns gehört, aber jetzt ist etwas eingetreten, bei dem wir hier im Ort unsere Bedenken und unsere Ängste bekommen haben.«
    »Was war es denn?«, fragte Jane.
    »Das Haus… das Haus … ist nicht mehr leer.«
    »Bitte?«
    »Ja«, sagte sie flüsternd, »man hat dort etwas gesehen und auch gehört. Das kann ich beschwören.«
    »Sie haben es…«
    »Nein, nein, ich nicht. Mein Mann. Er hat es gesehen. Hinter den Fenstern. Eine Gestalt. Er hat auch eine Stimme gehört, und er ist nicht der Einzige gewesen…«
    »Hat denn jemand das Haus betreten und nachgeschaut?«, fragte die Horror-Oma.
    Betty Norman blieb fast vor Schreck der Mund offen. »Um Himmels willen, wo denken Sie hin? Nein, nein, das hat sich niemand getraut. Jeder macht einen großen Bogen um das Haus. Es war mal das Heim der Goldwyns, das stimmt. Da kann man sogar von einem Elternhaus sprechen. Aber diese Familie gibt es nicht mehr hier bei uns, und wir sind froh darüber.«
    Lady Sarah musste lachen, weil sie den Blick der Frau auf sich gerichtet sah. »Sie brauchen keine Sorge zu haben, ich werde nicht hier einziehen. Ich möchte nur etwas herausfinden, deshalb sind Jane Collins und ich gekommen.«
    Als Jane ihren Namen hörte, fühlte sie sich aufgefordert, die nächste Frage zu stellen. »Haben Sie nicht gesagt, dass man hinter den Fenstern Bewegungen gesehen hat?«
    »Ja. Mein Mann hat die gesehen.«
    »Können wir mit ihm sprechen?«
    »Nein, nein, der ist nicht da. Er ist nach Colchester gefahren, um dort etwas zu besorgen. Ihn können Sie wirklich nicht sprechen.«
    Jane wollte ihr das zunächst mal glauben, aber sie ließ nicht locker. »Wenn Ihr Mann etwas gesehen hat, dann hat er es bestimmt nicht für sich behalten und mit Ihnen darüber geredet. Das tut man doch unter Eheleuten so.«
    »Ich will es nicht wissen.«
    »Er hat mit Ihnen gesprochen?«
    »Ja, schon.«
    »Und was sagte er?«
    Wieder musste Betty Norman sich Schweiß von der Stirn wischen. »Sie bringen mich in des Teufels Küche, Mrs. Collins. Ich habe ihm versprochen, die Dinge für mich zu behalten.«
    »Das sollen Sie auch. Nur ist dies eine extreme Situation, in die Sie hineingeraten sind, deshalb können Sie mit ruhigem Gewissen uns vertrauen.«
    »Ja, gut«, flüsterte sie schließlich. »Er hat jemanden gesehen. Eine Gestalt, die sich so komisch bewegte. Er glaubte, dass sie durch Wände gehen kann, denn als sie im Zimmer umherstreifte und in den Nebenraum ging, da verschwand sie in der Wand. In diesem verdammten Haus spukt es, Mrs. Collins. Da läuft etwas Unerklärliches ab. Wir im Ort reden davon, dass der böse Geist der Goldwyns zurückgekehrt ist. Entschuldigen Sie, Mrs. Goldwyn, aber das ist nun mal so.«
    Sarah lächelte. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Das kann ich gut verstehen. Aber wir sind Ihnen dankbar, dass Sie so offen zu uns gewesen sind.«
    Betty Norman stand auf, schaute aber zur Seite. »Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Ich habe gar nichts sagen wollen, aber…«
    »Seien Sie froh, dass Sie es getan haben.«
    »Warum?«
    »Sollte es diesen Spuk wirklich geben, könnte es sein, dass er bald vorbei ist.«
    »Meinen Sie?«
    »Davon bin ich sogar überzeugt.«
    »Und wer, bitte, sollte dafür sorgen?«
    Sarah lächelte jetzt breit. »Wir werden dafür sorgen. Deshalb sind wir hier. Und ich möchte endlich Klarheit bei gewissen Verhältnissen haben.
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