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1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor

Titel: 1302 - Schicksalspunkt Terraner-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleich darauf erlitt ihr Optimismus einen starken Dämpfer, denn da vernahm sie das Röhren der Pulsations-Zusatztriebwerke schwerer Kampfgleiter, das sich anschwellend von Norden, also aus Richtung Pailkad, näherte.
    Die Verstärkung für Dokroed und die nakkische Besatzung des Terraner-Tores war im Anflug.
    Jetzt würden Erfolg oder Mißerfolg, Leben und Tod, davon abhängen, ob ihr Vater sie fand, bevor er und seine Mitstreiter in Kämpfe verwickelt wurden, aus denen sie sich nicht mehr zu lösen vermochten...
     
    7.
     
    Der psionische Hilfeschrei erreichte Gesil in der weiten Tundra des großen Nordpolarkontinents Panahan. Die Ruhelosigkeit, die sie seit dem Verschwinden ihrer Tochter befallen hatte, hatte sie an den Ort getrieben, an dem Eirene sich bevorzugt mit den dort beheimateten halbintelligenten Weißfüchsen getroffen hatte, um mit ihnen Zwiesprache zu halten.
    In dem Moment, in dem die ersten Weißfüchse sich gezeigt hatten, war der intensive Mentalimpuls über Gesil hereingebrochen. Sie war statuengleich erstarrt. Der Schreck hatte sich in einen Schockzustand versetzt.
    Denn sie wußte sofort, daß Eirene diesen „grellen" Mentalimpuls nur abgestrahlt hatte, wenn sie sich in allergrößter Not befand - und in ihrer Phantasie sah sie alle möglichen Schreckensszenen, in denen ihre Tochter bösen und finsteren Mächten hilflos ausgeliefert war.
    Die Schockstarre hielt nicht lange an, aber als sie sich löste, blieb die geistige Verwirrung, die Gesil aus Angst um ihre Tochter befallen hatte, noch für kurze Zeit bestehen.
    Deshalb schrie sie laut um Hilfe, sobald sie ihrer Sprache wieder mächtig war.
    Allerdings schrie sie nur ein einziges Mal, denn der laute Schrei klärte ihren Verstand wieder und versetzte sie in die Realität zurück.
    Sie hielt Eirenes Hilfeschrei in sich fest, um ihn später auf irgendwelche Hinweise zu untersuchen, die ihr vielleicht verraten mochten, was ihre Tochter zu diesem Schrei veranlaßt hatte und wo sie sich zu jenem Zeitpunkt befunden hatte.
    Doch dazu würde sie Unterstützung brauchen.
    Sie sah sich um und kehrte geistig wieder in die Tundra nahe dem Nordpol Sabhals zurück. Hier gab es kein ewiges Eis wie auf vielen ähnlichen Planeten. Die geringe Achsneigung sowie die riesigen Wasserflächen der Ozeane sorgten für ein planetenweit ausgeglichenes Klima.
    Das Wetter im Nordpolgebiet war zur Zeit allerdings recht ungemütlich. Die tiefstehende Nachmittagssonne ließ sich nur als verwaschener Weißer Fleck durch die schnell dahinziehenden Wolken erkennen. Vor kurzer Zeit mußte es geschneit haben, denn hier und da waren noch mit Schneematsch bedeckte Flächen zu erkennen. Der Südwind, der Luft mit Temperaturen knapp über dem Nullpunkt herantrug, ließ dem Schnee keine Chance.
    Gesil stand auf einem flachen Felsschild von etwa dreihundert Metern Durchmesser, der auf einer Seite an ein Flachmoor und auf der anderen Seite an eine von Gräsern und Zwergsträuchern bewachsene Ebene grenzte, hinter der sich im Osten schroffe, dunkelgraue, kahle Berge erhoben.
    Drei Weißfüchse verharrten am Rand des Feldsbuckels, die Nasen in Gesils Richtung gestreckt. Normalerweise hätten sie sich bis auf wenige Meter genähert, wenn sie erst einmal das Gras- und Buschland verließen. Gesils Hilferuf schien sie jedoch vergrämt zu haben. Sie kamen nicht näher, sondern schnürten im Gegenteil nach wenigen Sekunden wieder in Deckung.
    Gesil beachtete es aber nur mit einem kleinen Teil ihres Bewußtseins. Ihr Entschluß stand bereits fest. Sie mußte nach Hagon zurückkehren und ihre Freunde um Rat und Hilfe bitten.
    Sie wandte sich ab und stapfte zu dem nur wenige Schritte entfernten Fluggleiter zurück, mit dem sie hergekommen war. Am Einsteigen, Starten und Zieleingeben war ihr Bewußtsein kaum beteiligt. Das alles waren Handlungen, die sie so oft ausgeführt hatte, daß ihr damit „programmiertes" Unterbewußtsein zu ihrer Durchführung und Kontrolle ausreichte.
    Sekunden später hob das Fahrzeug ab - und wenige Sekunden später hätten es die Weißfüchse nur noch als silbrig schimmernden „Tropfen" zwischen den Wolken verschwinden sehen, wenn sie auf solche Dinge geachtet hätten.
     
    *
     
    Noch während des Anflugs auf die Stadt an der Südküste des kleinsten Kontinents mit Namen Malu rief Gesil per Minikom nach Atlan. Der Arkonide meldete sich jedoch nicht.
    Statt dessen schaltete sich der Anrufbeantworter seiner Hausfunkanlage ein und teilte mit, daß Atlan vor

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