Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Begriff Vampir einfällt.«
    Ich lächelte. »Stimmt. So habe ich auch nachgedacht. Da schicke ich gleich eine Frage nach. Ist diese Sängerin, die Sie verurteilt haben, denn eine Vampirin gewesen?«
    »Nein, nicht. Sie war eine Sängerin, aber keine Vampirin. Außerdem glaube ich nicht an Vampire. Da geht es mir wie den meisten Menschen, Mr. Sinclair.«
    »Trotzdem sind Sie zu mir gekommen, um mir das zu sagen. Gewisse Zweifel beschäftigen Sie schon – oder?«
    »Ich wollte eben sicher sein und mir den Rat eines Fachmanns einholen.«
    »Bekommen Sie denn öfter Drohungen?«
    Der Richter winkte ab. »Damit lebe ich. Daran habe ich mich gewöhnt. Aber eine derartige Drohung habe ich noch nie erhalten.«
    »Sie ist auch sehr ungewöhnlich.«
    »Danke, Mr. Sinclair, denn nun möchte ich von Ihnen wissen, ob ich sie ernst nehmen soll.«
    So genau legte ich mich nicht fest. »Das ist schwer zu sagen«, erklärte ich. »Wir wissen beide, dass diese Person nicht mehr in das Gefängnis zurückgekehrt ist.«
    »Ja, genau.«
    »Und sie hat während der Verhandlung keine Drohungen ausgestoßen, nehme ich an?«
    »Das hat sie nicht. Erst nach ihrer Flucht.« Er hob beide Hände.
    »Aber wie kommt sie dazu?«
    Ich gab eine Antwort, die sich sehr trocken anhörte. »Indem sie zu einer Wiedergängerin geworden ist. Das wäre die einfachste Lösung, Mr. Corelli.«
    Er schwieg. Ich wusste nicht, ob ihn diese Antwort geschockt hatte, aber fröhlich hatte sie ihn nicht gemacht. Er schaute ziemlich finster aus der Wäsche, und ich sah, dass sein Gesicht rot anlief.
    »Ja«, bestätigte er schließlich und nickte auch dabei. »Es wäre die einfachste Lösung. Falls man an Vampire glaubt, was mir natürlich schwer fällt.«
    »Trotzdem sind Sie zu mir gekommen.«
    »Wissen Sie, Mr. Sinclair, ich wollte mich irgendwie beruhigen. Diese Drohung war so exorbitant, dass ich sie einfach nicht so stehen lassen konnte. Da musste ich mich schon mit einem Fachmann unterhalten, und das sind Sie ja nun mal.«
    »Das kann ich nicht leugnen.«
    »Was raten Sie mir?«
    »Haben Sie Angst vor der nächsten Nacht?«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    »Diese Frau weiß, wo Sie wohnen?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Ich kann Ihnen auch keine Patentlösung anbieten, Mr. Corelli, würde Ihnen aber raten, die Sache nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Am besten wird es sein, wenn Sie in der Nacht Türen und Fenster geschlossen halten und mich anrufen, sollte sich tatsächlich etwas ereignen.«
    »Ja, ja«, murmelte er. »Daran habe ich auch schon gedacht.« Sem Mund bekam einen bitteren Zug. »Aber wie soll ich das meiner Frau und meinen beiden Töchtern beibringen? Wir schlafen in der Nacht bei geöffneten Fenstern. Wenn ich das ändere, werden sie Fragen stellen. Würden Sie ihnen an meiner Stelle die Wahrheit sagen?«
    »Ich kenne Ihre Familie nicht.«
    »Man würde mich auslachen.«
    »Das ist immer noch besser, als letztendlich zur Beute einer Blutsaugerin zu werden. Sollte das Schlimmste eintreten, Mr. Corelli, wären Sie ja nicht tot im eigentlichen Sinne des Begriffs. Sie wären zwar kein Mensch mehr, aber Sie würden noch aussehen wie ein Mensch. Zumindest beim ersten Hinschauen. Aber Sie würden sich nicht mehr so verhalten, das muss ich Ihnen auch sagen. Sie würden die Menschen nur als Nahrungsquelle ansehen, das ist nun mal so.«
    »Sie meinen das Blut.«
    »Sehr richtig.«
    »Oje.« Er strich durch sein Gesicht, denn ich hatte ihn schon recht stark geschockt. In den nächsten Sekunden war er mit seinen Gedanken beschäftigt und wusste nicht, was er sagen sollte.
    Ich bekam Gelegenheit, meine Tasse zu leeren. Erst als ich sie wieder zurückstellte, hatte der Richter einen Entschluss gefasst und nickte mir zu.
    »Ich denke, dass ich mich an Ihre Anweisungen halten werde, Mr. Sinclair. Ich spreche mit meiner Familie, doch ich werde nichts von den Vampiren erwähnen. Wohl von einer Drohung gegen mich. Aber die kann auch jeder andere ausgestoßen haben.«
    »Genau. Dann möchte ich Ihnen noch ein wenig Hoffnung machen. Es ist durchaus möglich, dass die Anruferin geblufft hat. Sie hat bestimmt überlegt, wie man einem Richter Angst einjagen kann. Und zwar mit einer Drohung, die er zuvor nie in seinem Leben gehört hat. Diese Möglichkeit sehe ich durchaus.«
    »Ja, das ist nicht schlecht.«
    »Eben. Und deshalb sollten Sie sich nicht zu viele Gedanken machen, aber dennoch eine gewisse Vorsicht walten lassen. Einen besseren Rat kann

Weitere Kostenlose Bücher