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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lange konnte kein Mensch die Luft anhalten.
    Die Klammer blieb. Michelle bekam sie nicht weg. Sie war völlig von der Rolle. In ihr baute sich ein Widerstand auf, der allerdings vom Gefühl einer irrationalen Angst sofort zurückgedrängt wurde.
    Sie fühlte sich einfach nur schwach und konnte kaum glauben, was sie mit ihren eigenen Augen sah.
    Das Gesicht schwebte dicht über ihr. Die Hände drückten Michelle gegen das Bett, und erst jetzt wurde ihr bewusst, was das zu bedeuten hatte. Sie würde gegen diesen Griff nicht ankommen. Er war einfach zu stark, denn Ana brauchte nur zu drücken, während sie sich von unten her gegen den Griff stemmen musste, um ihn zu lösen. Das würde sie nicht schaffen, und sie wusste in diesem Augenblick, dass sich die Dinge für sie radikal verändert hatten.
    Ana war nicht mehr die Freundin. Nicht mehr der Kumpel. Sie war zu einem anderen Wesen geworden – zu einem Vampir!
    Erst jetzt dachte sie klar darüber nach. Und dieses Wissen machte die Angst zur Panik. Sie riss den Mund weit auf, um zu schreien.
    Genau das bemerkte auch Anastasia. Sie war schneller. Ihre rechte Hand löste sich vom Bett. Sie presste sich blitzschnell auf die Lippen der Liegenden.
    Der Schrei erstickte, bevor nur ein Ton aus dem Mund drang.
    »Nein, meine kleine Michelle, wir wollen doch nicht schreien. Lass unsere Freundin schlafen. Sie braucht ihre Ruhe. Ich werde sehr leise sein, wenn ich sie besuche. Alles der Reihe nach. Zuerst du, dann sie. Und hinterher geht es mir besser. Dann habe ich das erreicht, was ich wollte, verstehst du?«
    Michelle nickte. Sie deutete es mehr an, denn der Druck auf ihren Mund war zu stark.
    »Schön, dass wir uns verstehen. Und ich möchte nicht, dass du schreist, wenn ich jetzt meine Hand von deinem Mund nehme. Haben wir uns verstanden?«
    Diesmal deutete die junge Frau ihre Zustimmung durch die Bewegungen der Augen an.
    »Gut, ich vertraue dir.« Die Hand rutschte vom Mund der rothaarigen Frau weg. – So erhielt Michelle endlich Gelegenheit, wieder normal Atem zu holen.
    Sie saugte ihn ein. Sie schwitzte. Ihr Herz schlug so schnell wie selten. Die Angst war noch nicht vorbei. Sie warf sich auf dem Bett von einer Seite zur anderen, keuchte auch und hatte sich endlich gefangen.
    Anastasia saß locker auf der Bettkante und schaute auf Michelle nieder. Sie beobachtete sie sehr genau, und in ihren dunklen Augen lag ein Ausdruck der Vorfreude auf das Kommende.
    »Bitte, Ana, bitte… sag, dass es nur ein Scherz ist. Du hast dir einen Spaß mit mir machen wollen, nicht? Du hast dir etwas Neues für die Bühne ausgedacht. Eine neue Story für ein Video, das wir gemeinsam aufnehmen wollen …«
    Michelle suchte wirklich nach dem letzten Strohhalm, aber sie fand ihn nicht, denn über ihr schüttelte Anastasia sehr langsam den Kopf, als wollte sie alles noch mal unterstreichen.
    »Nicht…«
    »So ist es, meine Liebe.«
    »Aber was willst du dann?«
    »Dein Blut!«
    Die Antwort war so leicht dahingesagt worden. Man konnte schon von einer Lockerheit sprechen, und Michelle war jetzt endgültig klar, dass es kein Zurück ins normale Leben gab.
    Sie erinnerte sich daran, dass sie sich mit Ana und Sheena schon über Vampire unterhalten hatte. Sie hatten sogar davon gesprochen, ein Video in dieser Richtung zu drehen, aber das wäre alles nur Spaß gewesen, im Gegensatz zur Wirklichkeit.
    Das hier war ernst.
    Todernst!
    Sie sah es in den Augen der Freundin, und sie nahm auch das Zucken wahr, als Anastasia ihren Mund weit öffnete. Aus der Kehle drang ein unartikulierter Schrei, der eigentlich nichts Menschliches mehr an sich hatte.
    Schnell senkte Anastasia den Kopf.
    Michelle glaubte, das Gesicht auf sich zufliegen zu sehen. Sie kam auch nicht weg, obwohl sie nicht mehr festgehalten wurde. Die Angst lähmte sie.
    Mit einer harten Bewegung wurde ihr Kopf nach rechts gedrückt.
    Die linke Halsseite lag frei, und genau das hatte die Blutsaugerin gewollt. Sie rammte beide Zahnspitze zugleich in die Haut. Sie riss die ersten Wunden, sie schmeckte das Blut, und dann sprudelte es ihr entgegen und hinein in den weit geöffneten Mund.
    Endlich war es so weit!
    Die Nahrung! Dieses wunderbare Schlecken. Dieser absolute Geschmack. Sie konnte nicht anders. Sie musste trinken und schlucken. Dabei verschmolz sie beinahe mit dem Hals ihrer Freundin.
    Michelle bewegte nur ihre Füße. Sie zog sie einmal kurz und zuckend an, dann war auch das vorbei. Wie ein Segelschiff im Wind glitt auch sie dahin. Nicht

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