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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drangen an die Ohren der Blutsaugerin. So gleichmäßig, so sorglos. Sie ahnte nicht mal, was auf sie zukam.
    Neben dem Bett senkte Anastasia den Kopf. Um ihre Lippen huschte wieder das Lächeln. Sie bewegte die Augen. Ein Zischen verließ ihren Mund.
    Mit beiden Händen fasste sie die Schlafende an und legte sie in eine für sie perfekte Position.
    Ja, das war alles gut so. Sie konnte zufrieden sein. Sie freute sich darüber, dass sie auch hier keinen Widerstand erlebte. Ihr Leben war so wunderbar. Einfach herrlich. Sie liebte es. Sie würde es immer lieben, und sie würde das Grauen verbreiten wie ein Todesengel, der aus einem finsteren Reich entstiegen war.
    »Sheena«, flüsterte sie und schlug leicht gegen die Wangen der Freundin. »Kannst du mich hören…?«
    Sie bekam eine Antwort, die allerdings nur aus einem Gemurmel bestand. Worte waren nicht zu verstehen.
    »Ich bin wieder da. Und es wird nicht mehr lange dauern, dann bist du auch bei mir…«
    »Ja, ja… was ist?«
    Sheena war noch immer benommen. Zwar war sie aus dem Tiefschlaf gerissen worden, aber wach wurde sie nicht.
    Das brauchte sie auch nicht zu werden, denn Anastasia schmeckte auch das Blut einer Schlafenden.
    Und wieder biss sie in ihrer wahnsinnigen Gier zu und trank das Blut der Freundin wie eine Verdurstende das Wasser…
    ***
    »Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.«
    Mit diesem Zitat begrüßte mich Sheila Conolly, als ich über die Schwelle des Hauses trat.
    »Was meinst du mit dem berühmten Zitat?«
    »Nun ja, ich habe das Essen warm halten müssen. Jetzt ist es nicht mehr so frisch. Beschwere dich nicht, wenn es dir nicht schmeckt, John.«
    »Ich bitte dich. Bei dir schmeckt mir doch alles. Und den habe ich auch nicht vergessen.« Hinter meinem Rücken holte ich den Blumenstrauß hervor, den Glenda Perkins mir am Nachmittag besorgt hatte, und präsentierte ihn der Gastgeberin.
    Er war nicht protzig. Klein und fein. Glenda wusste genau, welche Blumen Sheena liebte. Da ich über den Strauß hinwegschaute, sah ich das Aufleuchten in den Augen der Frau meines Freundes.
    »Toll ist er!«
    »Gefällt er dir wirklich?«
    »Na klar.«
    »Das freut mich.«
    »Aber«, sagte Sheila und ihre Stimme bekam einen anderen Klang. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du selbst zum Händler gegangen bist und den Strauß ausgesucht hast.«
    »Wieso ich…?«
    »Das war bestimmt Glendas Werk.«
    Ich gab mich geschlagen. »Nun ja, aber ich habe daran gedacht und ihr den Auftrag gegeben.«
    Sheila schaute mich schief von der Seite her an. »Na, das werde ich dir mal glauben.«
    »Danke.«
    Erst jetzt kam ich dazu, meinen ältesten Freund Bill zu begrüßen.
    Er lachte mich an, und der alte Hundesohn sah unverschämt gut aus. Ebenso wie Sheila. Die Sonne in der Schweiz hatte ihren Gesichtern die perfekte Urlaubsbräune gegeben. Zwei Wochen in den Bergen die weiße Pracht zu genießen, das hatte ihnen gut getan. Ihr Sohn Johnny, der auch mein Patenkind war, hatte sich zu Hause aufgehalten und hatte auch bei meinem letzten Fall eine wichtige Rolle gespielt.
    Wir redeten nicht lange herum und gingen in das Esszimmer, das eine Durchreiche zur Küche besaß, die auch geschlossen werden konnte. Sie stand offen und blieb es auch.
    Sheena hatte den Tisch toll gedeckt. Das weiße Geschirr war von einer offenkundigen Schlichtheit und besaß gerade deshalb einen besonderen Pfiff. Ich kannte es noch nicht, aber ich war auch kein Geschirr-Fan. Mich interessierte mehr das Essen, das Sheila zwischen uns auf die Warmhalteplatte stellte.
    In der Pfanne schmorgelten Hähnchenschenkel, die in einer besonderen Soße schwammen, dessen Schärfe allein durch Naturgewürze hervorgerufen wurde. In der Soße schwammen noch die winzigen Zweige mit den Kräuterblättern.
    Als Beilage konnten wir zwischen Reis und Nudeln wählen. Ich entschied mich ebenso wie Bill für die Nudeln. Sheila nahm Reis.
    Den Blumenstrauß hatte sie ebenfalls auf den großen, ovalen Tisch gestellt. Bill schenkte den Wein ein, und Sheila erklärte mir, dass es keinen Aperitif gab, weil ich zu spät gekommen war.
    »Dafür freue ich mich dann auf den Digestif.«
    Da musste Bill lachen. Er wusste genau, dass es nicht bei einem bleiben würde.
    Der Wein stammte aus Kalifornien. Er war dunkelrot und schimmerte leicht metallisch.
    Bill, der Hausherr, sagte den Spruch auf, der einfach sein musste.
    »Auf dass wir uns wieder in gemütlicher Runde getroffen haben und wir alle noch gesund und munter sind. Ab

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