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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Industrieviertel auch noch so einsam liegen, allein waren wir nicht unterwegs. Es gab genügend Gäste, die den gleichen Weg hatten. Ob sie nun mit dem Auto, dem Roller oder mit dem Rad fuhren, sie hielten sich auf der Straße und fuhren in die Richtung, in die die Hinweisschilder mit dem Namen der Disco wiesen.
    Es sah alles so harmlos und normal aus. Für uns war es das nicht.
    Auch ich hatte meine schweren Bedenken und hatte deshalb gehandelt. In Absprache mit Bill Conolly war ich auf Nummer Sicher gegangen und hatte Suko Bescheid gegeben. Nach dem kurzen Moment der Überraschung und nach meinen ebenfalls knappen Erklärungen war es für ihn selbstverständlich gewesen, mich zu unterstützen. Er wollte sich in den Wagen setzen, um ebenfalls herzukommen. Wir hatten abgemacht, dass er als Rückendeckung in der Nähe bleiben würde.
    Sheila schaute immer wieder aus dem Fenster. Sie zeigte ihre Nervosität offen. So reagierte jede Mutter, egal wie alt ihr Kind auch war. Niemand konnte ihr einen Vorwurf machen.
    Wir mussten zwar noch eine gewisse Strecke fahren, die Halle geriet trotzdem in unser Blickfeld. Außen leuchteten die Lichter wie Drehsterne in bunten Farben an der Fassade. Sie gaben der ansonsten tristen Umgebung ein anderes Gesicht. Auf dem Dach waren Leuchtbuchstaben angebracht worden. Der Name der Halle stand dort in sehr hellen Buchstaben zu lesen.
    Es war wie so oft. Ob im Sommer oder in den Wintermonaten, nicht alle Gäste betraten die Disco. Es gab immer wieder Menschen, die sich draußen aufhielten. So war es auch hier. Der Platz davor hatte zudem die richtige Größe, um auch als Parkplatz zu dienen.
    Ich lenkte den Rover nach links, um dem Trubel zu entgehen.
    Das helle Licht der Scheinwerfer strich über die abgestellten Zweiräder und manche Autos.
    Hin und wieder tauchten die meist jungen Gäste im Lichtkegel auf. Es war noch immer kalt, aber sie waren ziemlich leicht angezogen. Das Diktat der Mode ließ eben keine Kälte zu.
    »Fahr mal langsamer, John«, bat Sheila.
    »Okay, warum?«
    »Ich möchte sehen, ob Johnny vor der Disco steht.«
    Den Gefallen tat ich Sheila. Bill schaute ebenfalls aus dem Fenster. So sehr sich die beiden auch anstrengten, es war ihnen nicht möglich, ihren Sohn zu sehen. Johnny fühlte sich im Innern besser aufgehoben als in der Kälte.
    Wir fuhren noch einige Meter. Vor uns sah ich etwas glitzern wie ein breites und hohes Netz. Es war ein Maschendrahtzaun, der die Grenze zu einem anderen Grundstück bildete.
    Dort hielten wir an. Zuvor hatte ich den Rover wieder in Fahrtrichtung gedreht.
    Bill löste seinen Gurt. Er drehte sich zu Sheila hin um, die gedankenverloren auf dem Rücksitz saß und über ein bestimmtes Problem nachgrübelte.
    »Hast du Probleme, Sheila?«
    »Ich denke nach.«
    »Gut. Worüber?«
    Sheila strich ihre Haare leicht zurück. »Ich glaube, es ist besser, wenn ich hier warte.«
    »Du willst nicht mitkommen?« Bill zeigte sich erstaunt.
    »Ja, ich bleibe im Wagen.«
    »Und warum?«
    »Jemand muss ja hier die Stellung halten, denke ich.«
    Bill hob die Brauen. »Ist das wirklich der Grund?«
    Da lächelte Sheila. »Nein, nicht unbedingt«, gab sie zu. »Aber ich mag diese Tanztempel nicht. Außerdem kann auch hier draußen etwas passieren. Es ist möglich, dass Johnny die Disco mal verlässt. Ich habe hier einen guten Blick auf den Eingangsbereich. Ich kann sehen, wer kommt und wer geht. Alles ist in der Schwebe, wenn ich es richtig sehe. Wir haben keine schlüssigen Beweise. Es existieren nur Verdachtsmomente, und es könnte auch sein, dass diese Gruppe Helfer hat, die sich hier positioniert haben.« Sie lächelte etwas verkrampft. »Gut, ihr könnt über meine Folgerungen lachen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, hier einfach warten zu müssen.«
    »Auf wen?«, fragte ich.
    Diesmal blieb Sheila bei ihrer Antwort ernst. »Das kann ich dir nicht genau sagen, John. Aber ich habe nachgedacht und bin zu der Überzeugung gekommen, dass diese Anastasia nicht grundlos zur Blutsaugerin wurde. Ihr könnt euch denken, was ich meine.«
    »Klar, jemand hat sie dazu gemacht.«
    »Genau das ist es, John. Es kann sein, dass genau dieser Jemand sie im Auge behält. Wobei ich nicht sagen kann, wer tatsächlich hinter alldem steckt.«
    »Denkst du an alte Bekannte?«
    Sie hob die Schultern und enthielt sich einer Antwort. Ich war sicher, Sheilas Gedanken lesen zu können, denn Personen oder Unpersonen, die immer auf der Suche nach frischem Blut waren, die

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