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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannte auch ich. Da gab es Dracula II und Justine Cavallo. Beide arbeiteten zusammen. Sie bildeten gewissermaßen ein Paar, und sie waren immer darauf bedacht, frisches Blut zu trinken und dafür zu sorgen, dass sich Wesen wie eben die Vampire »fortpflanzten«.
    »Was meinst du dazu, Bill?«
    Der Reporter schob die Unterlippe nach vorn. »Vielleicht ist die Idee gar nicht mal so schlecht. Ich würde mich an Sheilas Stelle in dieser Bude auch nicht wohl fühlen. Und was ihre Folgerungen und Gründe angeht, ist ihre Sache.«
    »Dann bleibt es also dabei«, sagte sie.
    »Meinetwegen schon«, gab ich zurück.
    »Und du hast dein Handy mitgenommen?«, erkundigte sich Bill.
    »Habe ich. Dann gebe ich euch Bescheid, wenn sich hier etwas Entscheidendes verändert.«
    »Okay. Ich hoffe nur, dass wir es auch hören.«
    Sheila lächelte. »Wie ich euch kenne, schaut ihr euch überall um und nicht nur in dieser Halle, wo sich die Menschen zusammendrängen.«
    »Das ist auch wieder wahr«
    Es wurde Zeit für uns. Wir stiegen aus. Bill strich seiner Frau noch mal tröstend über das Haar und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    Ich wartete vor dem Wagen auf ihn.
    Die Kälte hatte nicht nachgelassen. Ich beobachtete die Vorderfront der Halle, ich sah die Lichter, auch die Menschen, hörte die laute Musik, die Stimmen ebenfalls, und ich hatte das Gefühl, in einem falschen Film zu stehen.
    Es fiel mir auch jetzt schwer, diese modernen Abläufe eines täglichen Lebens mit Vampiren in Verbindung zu bringen. Tief in meinem Innern verfolgte ich noch immer die alte Saga. Dass eben Vampire mehr in die Düsternis der vergangenen Jahrhunderte gehörten und nicht in diese kalten modernen Zeiten.
    Wir hätten den normalen Eingang nehmen können und alles wäre okay gewesen. Das wollten wir beide nicht. Es war besser, wenn wir uns auf einem anderen Weg in die Halle einschlichen, denn Seiten- oder Notausgänge musste es einfach geben.
    Für eine Weile schauten wir uns den Trubel vor dem Eingang an.
    Nicht jeder Gast wurde eingelassen. Es kam immer auf die Gnade oder auf die Laune der Türsteher an. Sie waren hier die Kings und benahmen sich auch so. Ich dachte daran, was ich vor kurzem über Berufswünsche gewisser Jugendlicher in einer Zeitung gelesen hatte. Da hatten nicht wenige als Berufswunsch Türsteher angegeben.
    Es gab einen Weg, der an der Seite der Halle entlangführte. Wir konnten den Zugang sehen, weil sich dort das blasse Licht einer einsamen Lampe verteilte.
    »Das ist der Weg«, sagte Bill.
    Für uns gab es kein Zögern mehr. An der Ecke war es recht windig. Die Kälte biss in unsere Gesichter. Dunkle Schatten überfielen uns, als wir den Bereich des Lichts verlassen hatten. Die Musik war nicht mehr so intensiv zu hören. Sie drang nur noch als dumpfes Hämmern bis zu uns hin. Unser Ziel war das Licht einer zweiten Lampe. Es streute nach unten, und halb von ihrem Schein getroffen stand dort eine einsame Gestalt, die sich uns zudrehte, als wir näher kamen.
    Auch hier stand ein Türsteher, der dafür sorgte, dass niemand ungebeten die Disco betrat.
    Als er uns sah, stellte er sich uns breitbeinig in den Weg. Auf seinem Kopf saß eine Pudelmütze. Ansonsten streifte der Lichtschein das Leder seiner Jacke und ließ sie glänzen.
    »Hier ist für euch Schluss«, lautete seine Begrüßung. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch die richtigen Worte fielen ihm nicht ein. Er hatte wohl erkannt, dass wir vom Aussehen her nicht zu den üblichen Gästen gehörten. Deshalb wartete er auch ab. An seinem rechten Ohr blinkte ein Ring im Lampenlicht. Die dunkle Haut ließ auf einen Mann aus den südlichen Ländern schließen.
    »Für uns nicht«, sagte ich.
    »Das ist…«
    Ich hielt ihm meinen Ausweis ins Licht. Der Typ starrte ihn an, bewegte seine Lippen beim Lesen und gab dann eine Antwort, die sich irgendwie typisch und zugleich stereotyp anhörte.
    »Hier wird nicht gedealt. Hier sind alle sauber. Das kann ich euch schriftlich geben. Unser Boss und wir achten sehr darauf, das kann ich euch versichern.«
    Mein Freund winkte ab. »Darum geht es uns nicht. Wir wollen nur hier hinein.«
    »Warum?«
    »Das ist unsere Sache. Okay?«
    »Ja, ja, schon gut.« Er griff in die rechte Tasche und holte ein Sprechfunkgerät hervor. »Ich will dem Boss Bescheid geben. Er kann euch alles zeigen und…«
    Bill legte ihm die Hand sacht auf den Arm. »Nein, mein Freund, der Boss wird nicht angerufen. Wir finden uns auch ohne Hilfe in eurem Tempel zurecht.« Das

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