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1303 - Blut für das Disco-Trio

1303 - Blut für das Disco-Trio

Titel: 1303 - Blut für das Disco-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alten Büchern eingeprägt hatten. Sie ließen sich leicht wieder abwaschen, und auch das Metall, mit dem sie ihre Haut »quälten«, hinterließ keine Verletzungen. Es waren Ringe und Ketten, die einfach nur angesteckt wurden und sich leicht wieder abziehen ließen.
    Sie kannten sich aus, und auch Anastasia hatte nichts verlernt. Sie schmückte ihr Gesicht mit kleinen Ketten und Ringen. Die Augenbrauen, die Lippen, die Nase, die Ohren, da wurde nichts verschont. Das Haar kämmte sie zurück, und mit einem Stift gab sie ihren Lippen einen dunklen Glanz. Dabei standen die drei Vampirinnen vor den Spiegeln und amüsierten sich darüber, dass keine Fläche ihr Bild zurückgab.
    »Wir sind nicht mehr zu sehen!«, flüsterte Michelle.
    »Das ist normal«, sagte Ana.
    »Dann sind wir echt«, fügte Sheena hinzu und strich dabei über ihr gelbes Oberteil.
    »Hast du etwas anderes gedacht?«
    »Manchmal schon.«
    »Dann achte auf deinen Blutdurst.«
    »Ja, den kenne ich. Verdammt noch mal, ich will endlich trinken.«
    »Du bekommst es noch früh genug. Du kannst dir die Leute aussuchen. Besser geht es gar nicht.«
    Michelle rieb ihre Hände, nachdem sie auch ihre Lippen mit zwei kleinen Ketten gepierct hatte. »Wir könnten uns die Leute doch auf die Bühne holen und dann zubeißen. Na, wäre das nicht super? Ist das keine tolle Idee, meine Lieben?«
    Anastasia, die so etwas wie die Chefin der Gruppe war, nickte.
    »Das könnte man machen. Sie würden es als Scherz ansehen oder als Vorspiel zu einem Akt. Wäre klasse.«
    »Okay, das machen wir!«, flüsterte Sheena. »Und wen werden wir uns holen?«
    »Männer.«
    »Einverstanden.«
    Sie freuten sich. Sie klatschten sich ab. Sie grinsten sich an und präsentierten sich gegenseitig ihre spitzen Zähne. Sie hatten Spaß, eine wilde Vorfreude nach dem Blut der Menschen steckte in ihnen, und jede von ihnen würde sich satt trinken.
    Sheena begann zu singen. Sie übte. Ihre Stimme war dunkel, warm und irgendwie rauchig. Normalerweise spielten sie ihre Musik selbst, dafür war Ana verantwortlich mit ihrer E-Gitarre. Aber aus dem Trio war in den vergangenen Monaten ein Duo geworden, und das hatte seine Songs nur mit der entsprechenden Hintergrundmusik gesungen. So sollte es bei diesem Auftritt auch sein.
    Michelle begann zu tanzen. Wild und furios. Dabei schleuderte sie die roten Haare zurück, die dann zu einem Kreisel wurden, wenn sie den Kopf drehte.
    In ihren Tanz hinein hörten die drei Untoten das harte Klopfen an der Tür.
    Augenblicklich stand Michelle still. Sie schauten sich an. Bevor die beiden anderen etwas sagen konnten, hob Ana die rechte Hand und fragte selbst.
    »Wer ist da?«
    »Murray Kane.«
    »Komm rein.«
    Die Tür wurde geöffnet, und ein Mann, der mehr als zwei Zentner wog, betrat die Garderobe. Er trug einen dunklen Anzug und darunter ein helles Hemd. Kane war der Veranstalter. Er hatte die Halle zu einer Disco umgebaut. Es war nicht die einzige, die er besaß. Zwei hatte er noch auf dem Lande umgebaut.
    »He, ihr seid zu dritt?«
    »Klar!«, erwiderte Ana und schob sich auf ihn zu.
    »Bist du nicht mehr im Knast?«
    »Wäre ich sonst hier?«
    Kane lachte. »Gut gekontert. Aber eines sage ich euch. Die Gage wird nicht erhöht.«
    »Das brauchst du auch nicht. Es bleibt alles so, wie wir es abgemacht haben.«
    »Super.« Kane holte ein Tuch aus seiner Tasche. Das Jackett verschob sich dabei, und so war der Griff einer Waffe zu sehen, die in einem Halfter steckte. Der Mann war um die 40. Man konnte ihn als Betontyp bezeichnen. So wirkte sein kantiger Kopf, auf dem das dunkle Haar sehr kurz geschnitten war. Besonders groß war er nicht, dafür breit in den Schultern, und bei der Beule über dem Gürtel wusste man nicht, ob es Muskeln waren oder ein angesoffener Bierbauch.
    Kane hatte Spaß an den Outfits der Sängerinnen. Er betrachtete sie mit dem größten Wohlgefallen und leckte hin und wieder über die Lippen seines recht kleinen Munds hinweg. Die Pupillen in den Augen waren ebenfalls dunkel, und manchmal funkelten sie, als wären sie frisch poliert worden. Die Gier nach den drei Sängerinnen stand ihm im Blick geschrieben, aber er ging nicht auf dieses Thema ein. Nach einem kurzen Reiben der Nase kam er dann zur Sache.
    »Wann wollt ihr raus?«
    »Wie spät ist es?«, fragte Sheena.
    »Gleich dreiundzwanzig Uhr.«
    »Für wann sind wir angesagt worden?«
    »Ungefähr um diese Zeit. Da ist es am vollsten.«
    »Gut, dann gehen wir auch«, sagte Anastasia.

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