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1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen mehreren hochbeinigen Schiffen hindurch sah ich die Notkommandos, die heranschossen und einen Teil des Hafens abriegelten. Ein Schiff driftete heran und sprühte den betroffenen Teil des Landefeldes mit einem Schaumteppich ein.
    Die Trümmer unseres Gleiters kamen zur Ruhe. An der Armaturentafel blinkten in wilder Folge Lichter auf, aber der Computer schien keinerlei Schaden davongetragen zu haben mit der Ausnahme vielleicht, daß die Schadensmeldungen der Einzelteile nicht mehr in seinen Speichern ankamen.
    „Wo soll es hingehen?" erkundigte er sich. „Werter Fahrgast, nenne mir das Ziel der Reise!"
    „Die Reise ist beendet!" sagte ich und betätigte den Handschalter in der Lehne. Die Gurte lockerten sich und fuhren zurück. Ich erhob mich und stützte mich ab. Der Boden unter mir lag schräg. Ich beugte mich hinüber zu Fazzy Slutch. Er hing in den Seilen und hielt die Augen geschlossen. Er machte den Eindruck, als habe er sich das Genick gebrochen oder sei wenigstens bewußtlos.
    „He, Fazzy", machte ich und berührte ihn leicht an der Schulter.
    Keine Reaktion.
    „Bonifazio Slutch, aufwachen!"
    Noch immer nichts. Ich tippte ihn vorsichtig an der Stirn an.
    „Adjutant Slutch. Machen Sie Meldung!"
    Jetzt riß er die Augen auf und sah sich vorsichtig um. Übergangslos begann er zu grinsen.
    „Wie es aussieht, ist die Luft rein, Bully!"
    Er löste die Gurte und erhob sich federnd. Wir stiegen aus den Trümmern hinaus und suchten unter einem Kugelschiff Schutz, das auf einer einzigen Landeschore stand.
    „Es muß ein Raumschiff sein, das dort hinten explodiert ist", sagte ich. „Hörst du die Sirenen? Verstehst du etwas von der in ESTARTUS Gefilden üblichen Sturmwarnung?"
    Der Viren-SERUN meldete bisher keine schädlichen Strahlungseinflüsse. Er konnte sie mittels eines Schutzschirms absorbieren, aber für Fazzy sah es im Gefahrenfall schlecht aus.
    „Nein. Die Wogen gehen hoch. Offenbar weiß man am Hafen selbst noch nicht genau, was geschehen ist. Sieh dort!"
    Ein Wagen raste zwischen den Stützen einer Walze hindurch und hielt auf uns zu. Der Absturz des Gleiters war beobachtet worden. Es war ein gepanzertes Fahrzeug mit einer einzigen Sichtluke auf der Frontseite. Mit qualmenden Magneten hielt es neben uns an.
    Eine Tür sprang auf, und ich sah den halslosen, festgewachsenen Kopf eines Shabaren.
    „Los, herein", zischte er. Seine Augen rollten in unsere Richtung. Das Gesicht war über und über mit hellgrünem Pelz bewachsen. Auf dem Kopf trug er einen flachen Helm aus Kunststoff. Der Mund spitzte sich rüsselartig nach vorn.
    Wir stiegen ein, und der Wagen raste aus der Gefahrenzone hinaus.
    „Es war ein zweiter Gleiter in der Luft", sagte ich. „Was ist mit ihm?"
    „Er konnte sich halten. Er hat seinen Flug fortgesetzt! Es ist gut, daß wir die Hafenkontrolle überwachen.
    So erhielten wir rechtzeitig Meldung von deinem Eintreffen, Toshin Bull."
    Ich musterte den Shabaren. Shabaren waren ein humanoides Volk aus Erendyra. Ihre Heimatwelt war Oskrot, der vierte Planet der Sonne Plaak, im galaktischen Zentrum gelegen. Die meisten Shabaren kannten ihre Mutterwelt jedoch nur vom Hörensagen. Sie träumten davon, einmal Oskrot zu sehen und zu sterben. Sie waren Weltraumnomaden, Freibeuter, Piraten und Raumfledderer im Schlepptau des Ewigen Kriegers Kalmer. Manche besaßen sogar Kaperbriefe, die es ihnen gestatteten, bestimmte Welten auszubeuten oder Raumschiffe fremder Völker zu überfallen, um einen solchen Shabaren konnte es sich hier kaum handeln. Oder doch? Bestand ein Zusammenhang zwischen der Leere in den Parkbahnen und der Anwesenheit eines Shabaren auf Bonfire?
    Ich beschloß, vorsichtig zu sein.
    „Von wem redest du?" fragte ich. „Ich kenne dich nicht."
    „Nenne mich Rauhderfehn. Ich bin der Lenker Rauhderfehn. Ich habe den Auftrag, dich zu beschützen!"
    „Danke. Ich bedarf keines Schutzes. Die Explosion hatte nichts mit mir zu tun."
    „Nein. Aber sie ermöglichte es uns, schnell mit dir in Kontakt zu treten. Überall am Hafen und in den beiden Städten stehen Agenten von uns bereit, um dich zu empfangen."
    „Wer seid ihr?" Mir gingen etliche Gedanken durch den Kopf. Ich wußte, daß die beiden rivalisierenden Untergründorganisationen noch immer existierten. Eine davon war die Vileeyah, ein Zusammenschluß der Agenten Ayannehs, die auf Bonfire tätig waren und es sich zur Aufgabe gemacht hatten, den Permanenten Konflikt durch Wühlarbeit anzustacheln und zudem auf Toshins

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