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1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jagd zu machen. Die zweite war die Potea. Sie setzte sich aus Wesen zusammen, die unabhängig gesinnt waren und den Kriegerkult ablehnten. Seit Jahren zeigte die Potea die Tendenz, mit den Gängern des Netzes zusammenzuarbeiten.
    Der Shabare verbog seine stämmigen Arme, als seien es Tentakel. Er legte die Hände zusammen und führte sie dann zum Nacken. Es war eine Handbewegung, die ich bisher nur bei einem einzigen Wesen auf Bonfire gesehen hatte. Es war ein Wunder, daß ich mich daran erinnerte.
    „Ich weiß nicht, was du willst", sagte ich. „Was soll das?"
    „Potea", hauchte der Shabare. „Ich soll dich von Hatchertoq grüßen!"
    Vorsicht, Falle! mahnte mein Bewußtsein. Ich bemühte mich, meinem Gesicht einen einfältigen Eindruck zu geben.
    „Ich verstehe nicht!"
    Rahderfehn stieß ein Knurren aus.
    „Du machst es mir verdammt schwer", sagte er mit deutlich hörbarem Vorwurf in seiner Stimme. „Einst hat Volcayr dich auf dieser Welt in ein Versteck bringen lassen, um dir die Koordinaten zu geben, damit du einen Gänger des Netzes treffen konntest, der dein Freund war. Erinnerst du dich?"
    Ich atmete auf. Solche Einzelheiten konnte nur jemand wissen, der tatsächlich Mitglied der Potea war. Dennoch war ich nicht völlig überzeugt. Wer konnte schon sagen, auf welchem Weg die Häscher Ayannehs an diese Information gelangt waren.
    „Also gut", sagte ich. „Wenn du mich unbedingt beschützen willst, dann tu es."
    „Nein!" begehrte Fazzy auf. „Laß die Finger davon. Bring uns zurück zum Schiff. Ich habe keine Lust, auch nur eine Sekunde länger auf diesem verdammten Planeten zu verweilen!"
     
    *
     
    Die Herberge der Sieben Augen lag unmittelbar am Meer. Sie bedeckte ein Areal von rund fünf Quadratkilometern und bestand aus Dutzenden von Gebäuden, von denen jedes im Stil einer anderen Architektur ausgeführt war.
    Sie war der älteste Hotelbetrieb auf Bonfire, aber das sah man weder den Gebäuden noch den gepflegten Parks und Grasflächen an, in die die Anlage eingebettet war, die aus der Luft den Anblick eines unendlich verzweigten und detaillierten Mosaiks bot. Der Name des Hotels wurde auf den ursprünglichen Besitzer zurückgeführt, der dem Volk der Hijazo angehört hatte, eine Rasse mit halbkugelförmigem Schädel und sieben Augen.
    Der Wagen setzte uns an einer der Zubringerbahnen ab. Es waren Gleitwege, die ins Zentrum der Hotelanlage führten, zur Rezeption und Anmeldung. Zwar besaß jedes Gebäude eine eigene robotische Anmeldung, aber in diesem Fall empfahl Rahderfehn, uns an die normale Prozedur zu halten.
    Wir traten auf die Gleitbahn mit der roten Markierung und ließen uns in den Hotelkomplex hineintragen. Wir sahen uns nicht um. Der Shabare hatte uns ermahnt, alles zu vermeiden, was irgendwie Aufmerksamkeit erregte.
    Es sollte uns recht sein, Hauptsache wir erreichten, was wir wollten.
    Ich dachte an Perry. Hatte er meine Botschaft erhalten? Ich rechnete fest damit. Es war genug Zeit vergangen, und ich wußte, daß Netzgänger die Informationsknoten regelmäßig abfragten. Perry konnte bereits eingetroffen sein. Ja er mußte es.
    Ich warf einen Blick auf die Chronoanzeige meines Anzugs, die in den linken Ärmel eingearbeitet war.
    Nach unserer terranischen Bordzeit schrieben wir den vierten Dezember des Jahres 445 NGZ. Als wir dem psionischen Netz gekommen waren und Bonfire in einer Entfernung von einer halben Lichtsekunde vor uns hatten liegen sehen, da hatte ich mich gefragt, ob sie mich in der Herberge der Sieben Augen noch kennen würden.
    Wie sich zeigte, wurden wir angenehm überrascht. Es war nicht allein Rauhderfehn, der sich erinnerte oder einfach von unserem früheren Besuch wußte.
    Der Transport mit dem Gleitband dauerte etwa zwanzig Minuten. Es endete in einer großen Halle des zentralen Hauptgebäudes. Wir steuerten auf einen der Robottische zu, und der Robot fragte uns nach unseren Wünschen.
    Wir mieteten zwei benachbarte Appartements im Hauptgebäude, die durch eine Tür miteinander verbunden waren. Wir zahlten bar und in Fedha.
    „Ihr habt die Landegebühr noch nicht entrichtet", stellte der Tisch fest, nachdem er unsere Daten gespeichert hatte. Wir holten es nach, und der Roboter verkündete: „Ihr erhaltet zur Begrüßung ein kostenloses Getränk. Dies ist ein spezieller Service der Herberge für Gäste, die gern zu uns zurückkehren!"
    Wir wandten uns ab und folgten einem blauen Lichtpunkt, der uns zum nächsten Antigrav leitete und von dort in das

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