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1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unübersichtlich geworden, daß ich nur ein Ziel hatte. Ich wollte so schnell wie möglich nach Mobarra und Hatchertoq aufsuchen. Ich berichtete dem Ophaler, daß zwei Somer uns verfolgt hatten.
    Aus den Membranen des Ophalers drangen gurgelnde Laute, von einem tiefen Brummen begleitet. Er empfand Zorn gegenüber den Somern.
    „Auch in der Herberge werdet ihr beobachtet", erklärte er dann in seiner schwer verständlichen Sprache. „Überall folgen euch Augen. Ihr könnt keinen Schritt machen, ohne daß er registriert wird."
    „Die Vileeyah", sagte ich. „Sie ist überall!"
    „Da ist ein Problem", eröffnete der Ophaler. „Es ist nicht allein die Vileeyah. Es sind noch andere Kräfte am Werk, die ich nicht einordnen kann. Es sind auch euresgleichen unterwegs. Sie halten sich in der Herberge auf."
    Es konnten nur Stronker Keen und Lavoree sein. Sie waren also inzwischen eingetroffen.
    „Wo sind sie? Kannst du uns ihren Aufenthalt nennen?"
    „Ich habe den Auftrag, euch zu ihnen zu führen. Allein deshalb bin ich hier hergekommen!"
    Irgendwo war da etwas, was mir nicht paßte, eine Ungereimtheit. Aber ich kam im Augenblick nicht darauf. Mir schwirrte der Kopf von den vielen Informationen, die auf mich eingedrungen waren. Wir folgten dem Ophaler hinaus. Er schlug die entgegengesetzte Richtung ein. An einer Mauer blieb er stehen und hantierte mit einem Gerät, das wie ein Kodegeber aussah. Ein Teil der Mauer sackte nach innen und schwenkte zur Seite. Ein Schacht wurde sichtbar, er arbeitete auf Antigravbasis. Er brachte uns in die Tiefe, und wir landeten in einem Gewölbe, das sich unter der Oberfläche des Planeten befand. Der geheime Eingang hatte sich selbstverständlich hinter uns geschlossen, so daß niemand in der Herberge ihn bemerkte. Ich ahnte, worum es sich bei dem Gerät im Hintergrund des Gewölbes handelte.
    „Ein Transmitter", sagte ich. „Wohin bringst du uns?"
    „Zu Rauhderfehn. Und dann zu Hatchertoq!"
    Ich zögerte. Fazzy hielt sich hinter mir. Er sagte gar nichts.
    „Können wir dir vertrauen?" fragte ich.
    Die Antwort kam aus dem Hintergrund des Gewölbes. Ich nahm eine Bewegung wahr und wollte mich zu Boden werfen. Ein Fesselfeld hüllte mich und Fazzy ein und verdammte uns zur Unbeweglichkeit.
    Aus! durchfuhr es mich. Jetzt sitzen wir in der Falle. Aber wer hat uns gefangen? Die Vileeyah? Was ist mit den Somern?
    „Projiziert jetzt die Bilder nach draußen in den Park", klang die hohe und melodische Stimme des Ophalers auf. Er schien sich zu freuen. „Es wird aussehen, als seien sie von Mitgliedern ihres eigenen Volkes entführt worden!"
    Ein Schatten über uns zeigte mir, daß eine fliegende Aufnahmekamera ihre lautlose Arbeit aufgenommen hatte. Sie verschwand kurz danach, und der Ophaler winkte zwei Roboter heran, die das Fesselfeld projizierten.
    „Hinein in den Transmitter", knarrte er. Wir wurden emporgehoben und in das aufflammende Feld bugsiert. Es wurde hell um uns, weil wir in einer hell erleuchteten Halle ankamen. Gleichzeitig erlosch das Fesselfeld. Ich fing mich mit den Händen ab und rollte mich zur Seite. Neben mir fluchte Fazzy lauthals.
    Jetzt wurde mir bewußt, was mir komisch vorgekommen war. Der Ophaler war in meine Suite eingedrungen und hatte sich nicht bemüht, die Spuren zu verwischen. Es sollte mit Absicht so aussehen, als seien wir entführt worden.
    Ich blinzelte und starrte auf das Transmitterfeld, das in sich zusammenfiel. Die Roboter und der Ophaler folgten uns nicht. Dafür löste sich aus dem Schatten der Bedienungsanlagen eine andere Gestalt, die uns nur zu bekannt vorkam.
    „Rauhderfehn", stieß ich hervor. „Was wird hier gespielt?"
    Der Shabare brach in dröhnendes Gelächter aus. Er winkte uns zu sich heran.
    „Ihr werdet überall beobachtet, hat Gurleshad es nicht erzählt? Wir haben eine Entführung inszeniert, um den einzelnen Parteien eine Nuß zum Knacken zu geben. Wenn ihr mir bitte folgen wollt?"
    „Gurleshad ist der Ophaler, richtig?"
    „Richtig. Er setzt sein Leben für euch aufs Spiel. Wenn die Vileeyah ihn erwischt, wird sie sich einen Dreck darum kümmern, daß er von Mardakaan kommt!"
    Wir stellten bald fest, daß wir uns in einem Gebäude aufhielten, das weitläufig und verschachtelt war. Wir durchquerten mehrere Ebenen und erreichten schließlich einen Korridor, an dessen Ende ein Energieschirm leuchtete. Dahinter befand sich eine Tür.
    „Jetzt wirst du bald wissen, ob ich die Wahrheit gesägt habe", stellte Rauhderfehn

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