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1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ging mitten hindurch, ohne davon berührt zu werden. Eine der vulkanischen Pfützen brach aus. Die Lava wurde hoch in die Luft geschleudert und klatschte in glühenden Fladen auf den Boden. Wo sie auftraf, verschmorte die üppige Vegetation. Nur dem Besucher machte die Lava nichts aus.
    Ein Berg wurde geboren. Mitten aus dem dampfenden Sumpf stieg ein Felsmassiv empor. Der Vorgang war zumindest von der akustischen Seite her auffallend echt dargestellt.
    Sogar der Pfad zitterte und schwankte. Ein paar Mal jedoch wirkte die Projektion ein wenig verzerrt, so als befänden sich unterschiedlich warme Luftschichten voreinander, die den Blick auf den Berg trübten. Mit einem Ruck kam das Felsmassiv zur Ruhe. Risse bildeten sich in dem Gestein. Es spaltete sich in der Mitte und schickte sich an, zwei spitze Zinnen zu bilden.
    Der Berg kreißte und gebar.
    Rhodan hatte seine Reflexe abgeschaltet und reagierte viel zu spät. Er merkte nicht einmal den leichten Aufschlag neben seinen Füßen. Etwas hatte den Pfad getroffen.
    „Angriff!" meldete die Netzkombination. Sie schützte ihn, und die glühende Hitzewoge, die ihn urplötzlich einhüllte, war keine Projektion. Sie war echt.
    Spätestens zu diesem Zeitpunkt begriff Rhodan, daß er sich in Gefahr befand. Er wurde nicht nur beschattet, jemand war hinter ihm her. Und es spielte keine Rolle, ob es die Vileeyah war oder eine andere Organisation.
    Er wechselte rasch den Standort.
    Wieder peitschte ein Strahlschuß durch das Modell der Urlandschaft. Wieder befand er sich mitten in der Schußbahn. Er kniff die Augen zusammen, aber er konnte den heimtückischen Schützen nicht erkennen.
    „Positionsermittlung", flüsterte er. Die Netzkombination ortete und stellte einen Schutzschirm in einer Entfernung von etwa dreißig Metern fest.
    Rhodan überlegte. Er war erwartet worden. Der unbekannte Gegner hatte schnell reagiert. Sein gezieltes Vorgehen deutete darauf hin, daß man über ihn informiert war. Nur konnte er sich schlecht vorstellen, daß irgend jemand von seiner Identität als Netzgänger wußte.
    Dokroed und die Nakken?
    Rhodan entschloß sich, etwas zu riskieren. Er trat an den Rand des Pfades und verließ ihn einfach. Einen Augenblick hatte er das Gefühl, frei in der Luft zu schweben. Dann spürte er festen Untergrund und machte mehrere Schritte in den Tümpel hinein, der sich vor ihm auftat.
    Etwa gleichzeitig verblaßte die Projektion um ihn herum. Sie war nur für Besucher sichtbar, die sich auf den vorgeschriebenen Pfaden bewegten.
    Die Halle in ihrem eigentlichen Aussehen lag vor ihm, angefüllt mit Kuppeln, Kästen, Maschinen und spitzen Projektionstürmen. Dazwischen liefen die Pfade, hell markierte Wege zwischen all den Anlagen.
    Wieder raste ein Energiestrahl heran. Der Schütze befand sich weiter hinten und benutzte einen der Türme als Deckung.
    „Komm heraus!" rief Rhodan in Sothalk. „Zeige dich. Ich habe ein Recht darauf zu sehen, wer mir folgt!"
    Als Antwort fuhr ein Strahl neben ihm in den Boden und schmolz den Belag weg. Der Angreifer schien begriffen zu haben, daß er Rhodan nicht direkt angreifen konnte. Er veränderte seinen Standort, und Perry spurtete los. Er brachte die Hälfte der Entfernung hinter sich und schlug einen Haken. Der andere fuhr jetzt herum und hielt nach ihm Ausschau. Aber Rhodan war hinter einer der Kuppeln in Deckung gegangen.
    Und er hatte den Gegner ein wenig deutlicher gesehen. Er robbte vorsichtig weiter. Er gelangte immer mehr in den Rücken des anderen. Dieser lauschte und suchte in jener Richtung, in der er Perry noch immer vermutete.
    Rhodan richtete sich auf. Schritt für Schritt trat er an den anderen heran. Er beugte sich über ihn. Die Netzkombination schaltete den Schutzschirm für ein paar Augenblicke aus.
    Rhodans Arme fuhren über die Schultern des anderen und rissen ihm den Strahler aus der Hand. Fast gleichzeitig flammte der Schutzschirm wieder auf.
    Das Wesen fuhr herum. Es war größer als ein Mensch und besaß Charakteristika, die keine Zweifel zuließen. Das Wesen war ein Nagather.
    „Pech gehabt!" Perry richtete die Waffe nach oben. Sie zeigte auf den Kopf des Schützen. Etwas an dem Nagather störte ihn, aber er konnte nicht sagen, was es war. Er hatte noch nie selbst Kontakt zu diesem Volk gehabt, als daß er es genau hätte beurteilen können.
    „Gib die Waffe her!" grollte der Angreifer. Er machte drohend einen Schritt auf Rhodan zu, hielt sich jedoch in respektvollem Abstand zu dem

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