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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wagnis unternommen, mit dem niemand gerechnet hatte. Er mußte den Effekt der Überraschung ausnützen. Nur das leiseste Zögern, und er war verloren.
    „Wehr dich, Kodexberater!" gellte die Stimme des Jägers.
    Rasmer Dunn stolperte vorwärts. Mit der freien Hand griff Fazzy ihm unter den Arm und riß ihn wieder auf die Beine. Ein kräftiger Stoß trieb Dunn vorwärts. Ein fahles Leuchten waberte durch das Dämmerlicht. Rasmer Dunn schrie auf. Fazzy sah die Gestalt des Terraners durchsichtig werden. Den Bruchteil einer Sekunde lang erschien der Kodexberater wie ein halbmaterieller Schemen, ein Geist, der durch die düstere Halle auf den grünen Thron des Schrecklichen Jägers zutrieb.
    Dann war er verschwunden. Ein Dünner, milchiggrauer Nebelstreif wehte von der Stelle, an der Rasmer Dunn sich eben noch befunden hatte. Fazzy warf sich zur Seite. Er war jetzt noch fünf Meter von Windaji Kutisha entfernt. Fauchend und knatternd entlud sich der Blaster. Fazzy hatte auf Dauerfeuer geschaltet. Der gleißende Energiestrahl erfaßte den würfelförmigen Roboter, dessen Desintegratorschuß Rasmer Dunns Existenz beendet hatte, und hüllte ihn in Flammen. Die Maschine explodierte. Glühende Metallteile pfiffen wie Geschosse durch die Luft. Der Explosionsdruck schleuderte Windaji Kutisha aus seinem Thronsessel. Ein helles, zorniges Summen klang auf. Der zweite Roboter war in Aktion getreten. Fazzy spürte, wie seine Muskeln sich verknoteten. Mit letzter Kraft schob er sich weitere zwei Meter auf das Podest zu. Die lähmende Wirkung des Paralysators erzeugte ein wüstes Brummen und Dröhnen in seinem Schädel, als wären Dutzende von schweren Glocken am Läuten. Mit Anstrengung kippte er das Handgelenk nach oben. Der Lauf der Waffe folgte der Bewegung. Das daumendicke Energiebündel prallte gegen den Leib des halbkugelförmigen Roboters. Das Gefühl der Lähmung wich sofort. Der Roboter zerbarst in tausend Stücke.
    Fazzy sprang auf. Ein verzweifelter Satz beförderte ihn an den Fuß des Podests.
    Windaji Kutishas Gefolge hatte sich zu Boden geworfen, um den glühenden Trümmern der Explosionen zu entgehen. Der dritte Roboter, jener mit dem kegelförmigen Körper, machte keine Anstalten, seinen Herrn und Meister zu verteidigen. Vielleicht diente er nur der Kommunikation. Fazzy ging kein Risiko ein. Mit einem gezielten Schuß zerstörte er auch die letzte Maschine.
    Er stand auf. Vor ihm lag Windaji Kutisha, der Schreckliche Jäger. Die Wucht der Explosion hatte ihn auf die Stufen des Podests geschleudert. Angewidert sah Fazzy, wie der elfahdische Körper zu zerfließen begann. Er richtete die Mündung des Blasters auf eine Stelle zwischen den weißen, pupillenlosen Augen.
    „Du entkommst mir nicht, Windaji", knurrte er.
    Eine leichte Bewegung der Hand - knallend fuhr der sengende Energiestrahl unmittelbar neben dem Schädel des Jägers in den Boden. Windaji Kutisha schrie auf und versuchte, zur Seite zu rollen. Aber Fazzy verhinderte es. Der Jäger blieb liegen. Eines seiner Beine hatte sich zu einer breiigen, formlosen Masse verwandelt. Die Arme reckten sich in die Höhe, als flehten sie um Gnade.
    „Steh auf", fauchte Fazzy. „Von jetzt an tust du genau, was ich sage, oder, bei Gott, es gibt keinen Schrecklichen Jäger mehr!"
    Windaji Kutisha machte die begonnene Metamorphose rückgängig. Es war faszinierend und zugleich schrecklich zu sehen, wie sich aus dem Brei wieder ein Bein bildete. Der Jäger stemmte sich in die Höhe. Fazzy trat zwei Schritte zurück, um ihn besser im Auge behalten zu können.
    „Sag deinen Spießgesellen, sie sollen die Waffen wegwerfen!" befahl er.
    Ein Schuß, haarscharf über den Schädel des Jägers gefeuert, machte dem Zögernden klar, daß der Terraner es ernst meinte.
    „Ihr habt ihn gehört", rief er in die Halle. „Tut, was er sagt."
    Die Waffen fielen zu Boden. Fazzy Slutch sah mit grimmiger Befriedigung, daß sein Befehl befolgt wurde. Sie schleuderten ihre Strahler und Desintegratoren weit von sich.
    Die Waffen schlitterten über den glatten Bodenbelag. Niemand wagte es, sich aufzurichten.
    Fazzy nahm sich Zeit, zu den Zellen hinüberzublicken. Die mit Fangarmen bewehrten Roboter schwebten reglos am Fußende der Wannen. Die Gefangenen hatten sich aufgerichtet und verfolgten mit ungläubigem Staunen das Geschehen in der Halle.
    „Sag den Robotern, sie sollen sich zurückziehen", verlangte Fazzy.
    „Das kann ich nicht", antwortete Windaji Kutisha. „Du hast meinen

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