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1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder nüchtern geworden, auch wenn sie sich etwas schwer mit dem Gehen tat, weil der leichte Schwindel sie nicht aus seinen Klauen ließ.
    Der Blick auf die Wohnungstür. Es steckte kein Schlüssel von innen. Er lag auf dem kleinen hellgrün gestrichenen Garderobenschrank. Sie hatte also nicht abgeschlossen.
    Egal, jetzt ging es um andere Dinge. Tief in ihrem Innern wusste Hazel auch, dass damit ihr Leben gemeint war. Wenn sie es genau nahm, dann hatte sie Dario verraten. Aber sie hatte auch damit gerechnet, dass die Polizei ihn fassen würde. Anscheinend war ihr das nicht gelungen. So war er durch intensives Nachdenken auf sie als Verräterin gekommen.
    Mit der Schulter stieß sie die Tür zum Bad auf. Der Raum war so klein, dass ein Mensch darin kaum umfallen und zu Boden schlagen konnte. Sie beugte sich über das olivfarbene Waschbecken und drehte das Wasser an. Es schäumte in ihre auffangbereiten Hände.
    Sie klatschte es gegen ihr Gesicht und vergaß auch nicht, einige Schlucke zu trinken, um die Stimme wieder normal zu bekommen.
    Das Wasser war kalt. Es erfrischte sie. Es klärte einigermaßen ihren Kopf.
    Sie drehte das Wasser ab, ohne sich zu erheben. Praktisch mit geschlossenen Augen griff sie nach links, wo die Handtücher hingen.
    Mit einem sicheren Griff zerrte sie eines von der schmalen Stange und hielt es gegen ihr nasses Gesicht.
    Sie wollte sich die Haut nur kurz abtupfen und sich dann um den Anruf kümmern.
    Ein paar Mal streifte sie mit dem Handtuch durch ihr Gesicht, ließ es dann sinken und schaute dabei automatisch in den Spiegel über dem Waschbecken. So konnte sie sehen, was sich hinter ihr abspielte.
    Das Entsetzen überfiel sie schlagartig!
    In der offenen Tür stand er.
    Dario, der Killer!
    ***
    Hazel Smith stellte sich nicht die Frage, wie er in ihre Wohnung gelangt war. Seinen Zweitschlüssel hatte er ihr bei der Trennung lachend vor die Füße geworfen, aber er hatte sich bestimmt einen Nachschlüssel machen lassen.
    Genau das musste sie jetzt ausbaden.
    Er sah aus wie immer. Aber jetzt kam ihr sein Gesicht hässlich vor. So anders, so kalt und tatsächlich rattenhaft. Die Haut hatte einen lilafarbenen Touch bekommen, und die dünnen Lippen darin waren so gut wie nicht zu sehen. Sie brauchte ihm nur in die Augen zu schauen, um zu wissen, welches Schicksal ihr bevorstand. Dieser brutale Mensch würde sein Vorhaben in die Tat umsetzen.
    Er sagte kein Wort. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt.
    Im Spiegel sah sie auch seine dunklen Augen, in denen sie keinen Funken Gefühl entdeckte.
    Hazel hielt noch immer das Handtuch fest, mit dem sie sich abgetrocknet hatte. Es sank jetzt langsam nach unten, rutschte dabei aus ihrer Hand und landete im Waschbecken.
    »Hi, Hazel…«
    Sie schluckte. Eigentlich hätte ihre Stimme frei sein müssen, das war sie nicht. Nur ein Krächzen drang aus ihrem Mund.
    »So schnell sieht man sich wieder.«
    Jetzt konnte sie reden und flüsterte: »Was willst du?«
    »Meinen Dank abstatten. Ja, ich fange heute Morgen damit an. Ich statte meinen Dank ab.«
    Es waren Worte, die sie durcheinander brachten. Bestimmt war er nicht gekommen, um ihr einen Dank abzustatten, dafür gab es keinen Grund. Es ging um etwas anderes. Er wusste Bescheid, dass sie die Verräterin gewesen war.
    »Wieso das?«, fragte sie trotzdem.
    Silva lachte mit offenem Mund. »Dich habe ich damit nicht gemeint, meine Liebe. Ich werde einer anderen Person meinen Dank abstatten müssen. Und das mache ich gern.«
    »Wem denn?«
    Wieder grinste er. »Dem Teufel!«
    Hazel konnte nichts sagen. Sie wollte es auch nicht. Sie glaubte, sich verhört zu haben, aber wenn sie recht darüber nachdachte, passte die Antwort zu ihm. Denn er war ebenfalls ein Teufel. Ein menschlicher Satan. Nur derartige Personen killten. Das hatte mit einem Menschsein wirklich kaum etwas zu tun.
    »Jetzt denkst du nach, wie?«
    Hazel nickte verkrampft.
    »Ich will es dir sagen. Wäre der Teufel nicht gewesen, dann hättest du Erfolg gehabt.«
    »Äh… ich?«
    »Ja, du!«
    »Aber wieso denn?«
    »Das ist ganz einfach. Du hast mich verraten. Fast hätten es die Schweine geschafft, mich zu töten. Aber nur fast, denn plötzlich meldete sich ein Helfer, mit dem ich gar nicht rechnen konnte. Es war der Teufel. Ob du es glaubst oder nicht. Es war einfach wunderbar, ihn zu hören und sich dann in seinen Schutz begeben zu können. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut. Ich habe einfach nur gejubelt und bin ihm so dankbar,

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