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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aralon betrug gut 65.000 Lichtjahre. Der Flug würde rund zwei Tage dauern.
    Früher hatten sephidische Raumschiffe im Kreis interstellarer Langstreckenreisender einen guten Ruf genossen. Der Service war ausgezeichnet, die Unterbringung komfortabel. Daran schien sich auch in den fünfzehn Jahren der Sotho-Herrschaft nichts geändert zu haben. Fazzy Slutch fühlte sich angenehm berührt, als er mit seinen Begleitern beim Betreten des Schiffes vom Kapitän selbst begrüßt wurde. Merwik En-Nured war ein hochgewachsener, schlanker Neuarkonide, dessen offene und freundliche Art einen sofort für ihn einnahm. Er hieß die Vironauten willkommen und versprach ihnen, daß sie es nicht bereuen würden, die LYTEMNA als ihr Transportmittel gewählt zu haben.
    Die Unterkünfte waren großzügig angelegt und mit modernstem Komfort ausgestattet.
    Der Schiffstag war nach sephidischer Raumfahrersitte in eine Hellperiode von zehn und eine Dunkelperiode von acht Stunden eingeteilt. Es gab drei Mahlzeiten, die die Passagiere gemeinsam im großen Speisesaal einnahmen. Natürlich stand ihnen außerhalb der Mahlzeiten und während der Dunkelperiode alles an Speisen und Getränken zur Verfügung, was sie sich wünschen mochten.
    Die Glocken zur ersten Mahlzeit ertönten, als die LYTEMNA gerade von der apasischen Raumstation abgelegt hatte. Das Schiff beschleunigte mit mäßigen Werten und würde in etwa einer Stunde zum Metagrav-Flug übergehen. Für Fazzy Slutch und seine Begleiter war ein großer Rundtisch hergerichtet worden. Die übrigen Passagiere waren ausnahmslos Blues. (Die LYTEMNA kam aus dem Simban-Sektor.) Speisen und Getränke wurden von kleinen, schwebenden Robotern serviert, die von einem Gast zum ändern glitten und das Gewünschte von einem mit Delikatessen gespickten Tablett reichten. Auf die speziellen Bedürfnisse des einzelnen Fahrgasts war man in hervorragender Weise eingestellt: Veeghr bekam die Spezialitäten seiner Heimat Gatas, und die Arkoniden speisten im Stil der Haute Cuisine des Kristallplaneten. Die Laune am Tisch der Vironauten war ausgezeichnet. Sie litt auch nicht darunter, als Mother Rizzo unkte: „Greift zu und läßt's euch gut gehen, Freunde. Wer weiß, wie viel Zivilisation uns noch bleibt, wenn wir erst einmal diesen Springerpatriarchen gefunden haben."
    Die Gespräche waren im Fluß. Es schien im ganzen Universum keine einzige Sorge zu geben. Mezzer Schaap war dabei, von einer heiteren Begebenheit zu berichten, die er vor seiner Vironautenzeit auf einer Fahrt nach Topsid erlebt hatte, als er den Blick zufällig zur Seite wendete und mitten im Satz innehielt.
    „Ohooh!" machte er in ominöser Weise.
    Fazzy Slutch wollte sich umdrehen und in Erfahrung bringen, was es da so Ungewöhnliches zu sehen gäbe. Aber das war nicht nötig. Er hatte die Drehung kaum begonnen, da hörte er hinter sich eine helle, krähende Stimme: „Ahah, da sind ja die Zechzechgenossen von gestern nacht Wie geht es euch, Kakameraden?"
     
    *
     
    Man mochte von Hillong Poffer halten, was man wollte: Er war ein angenehmer, lustiger Tischgenosse. Es war vermutlich Wochen her, seitdem er den Zustand der Nüchternheit das letzte Mal am eigenen Leib verspürt hatte. Aber er war weder aufdringlich noch neigte er dazu, ausfallend zu werden, wie man es bei Betrunkenen so oft findet. Aus seinem verworrenen Gerede ging hervor, daß er noch in der vergangenen Nacht, anstatt zu Bett zu gehen, zur Raumstation geflogen und kurz nach der Ankunft der LYTEMNA an Bord gegangen war. Er nahm es als selbstverständlich hin, daß man ihm einen Stuhl an den Tisch der Vironauten stellte. Von den dargebotenen Speisen nahm er nur wenig zu sich.
    Dafür ließ er sich mit Getränken bedienen, als fürchte er, daß das Trinken über Nacht außer Mode geraten würde. Es kam, wie es kommen mußte: Nach dem zehnten oder zwölften Becher gab er den nun schon bekannten Seufzer von sich, schloß die Augen und rutschte langsam aus dem Sitz. Zwei Mediker waren sofort zur Stelle und kümmerten sich um ihn. Er wurde in seine Kabine gebracht. Einer der Mediker kehrte kurze Zeit später zum Tisch der Vironauten zurück und versicherte ihnen, es sei nichts Ernstes. In spätestens drei Stunden, erklärte er, werde Hillong Poffer wieder auf den Beinen sein.
    Abgesehen von der Aufregung, die Hillong Poffer gelegentlich verursachte, verlief die Reise nach Aralon ereignislos. Zu Beginn der ersten Dunkelperiode wurde den Fahrgästen die Gelegenheit geboten, die

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