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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem
Lautsprecher. Die Worte, die Schneider vernahm, paßten überhaupt nicht zu dem,
was angesagt werden mußte.
    »Laß die Finger davon! Ich warne dich !«
    Kommissar Schneider wollte die Lider
zusammenpressen. Doch es ging nicht. Seine Augendeckel waren gelähmt.
    Er mußte auf den Bildschirm starren, auf den
schöngeschwungenen, verführerischen Mund der Ansagerin. Aber die
Lippenbewegungen stimmten doch gar nicht mit den Worten überein, die er
hörte...
    »Unternimm nichts! Denk dran !«
    Die Frau auf der Mattscheibe lächelte. Das
Bild verschwand. Im gleichen Augenblick war der Spuk vorbei. Schneider konnte
sich wieder bewegen und fühlte sich wie immer.
    Drei Sekunden saß er da, starrte auf seine
Hände, schloß und öffnete sie zu Fäusten und betrachtete sie, als sähe er sie
zum ersten Mal.
    Alles war wieder wie vorher.
    Tief und ruhig atmete der Mann durch, aber in
seinen Ohren klangen noch die seltsamen, klar gesprochenen Worte nach.
    Hatte er geträumt? War er kurz eingenickt?
    Der Kommissar erhob sich, als sei nichts
gewesen, mußte sich aber im stillen eine gewisse Unruhe eingestehen, die er
sich nicht erklären konnte.
    Im Fernsehen begann der Film. Eine deutsche
Erstaufführung. Das Thema versprach interessant zu werden, aber Schneider
schaltete ab. Er brauchte Ruhe.
    Nachdenklich begann er sein Hemd aufzuknöpfen
und die Hose auszuziehen.
    Seltsam, was er da erlebt hatte!
    Er war von jener Sorte Menschen ,
die immer alles ganz genau wissen wollten. Er ging zum Telefon und rief einen
Kollegen an, der heute Frühdienst gehabt hatte und der, wenn ihn nicht alles
täuschte, sich diesen Film jetzt noch ansah. Schneider irrte sich nicht.
    Nach dreimaligem Läuten meldete sich der
Teilnehmer am anderen Ende der Strippe. Er war etwas ungehalten, zu dieser
vorgeschrittenen Stunde gestört zu werden. Als Schneider sich meldete, wurde er
sofort freundlicher.
    »Entschuldigen Sie, Kommissar«, und es klang
beinahe erschrocken. »Ich wußte nicht, daß Sie es sind .«
    Der andere hatte sich mit barschem Tonfall
gemeldet.
    »Deshalb habe ich ja jetzt meinen Namen
genannt«, erwiderte Schneider rauh. »Nicht daß Sie denken, die Steuerfahndung
rücke Ihnen auf den Pelz. Oder fürchten Sie Ihre Schwiegermutter mehr ?« Er wartete eine Antwort erst gar nicht ab, sondern fuhr
gleich fort. »Weshalb ich anrufe, Lehmann: nur eine Frage. Sie sitzen vor dem
Fernsehschirm ?«
    »Ja.«
    »Erstes oder zweites Programm?«
    »Erstes.«
    »Na, wunderbar.« Schneider grinste. Er konnte
sich jetzt das Gesicht seines Gesprächspartners am anderen Ende der Strippe
illustriert vorstellen.
    »Was hat die Ansagerin gesagt ?«
    »Die Blonde mit den dunklen Augen?«
    »Eine andere hat vorhin den Film nicht
angesagt .«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen ?« Lehmann wußte offensichtlich nichts mit der Situation
anzufangen.
    »Was haben Sie gehört, Lehmann ?«
    Der andere brachte es gut zusammen. Nicht ein
einziges Wort stimmte mit dem überein, was Schneider vernommen hatte.
    »Gut, vielen Dank, Lehmann!«
    »Deshalb haben Sie mich angerufen, Kommissar ?«
    »Deshalb, ja.«
    »Verstehe ich nicht .«
    »Ich auch nicht, aber ich werde es Ihnen
erklären. Morgen, im Dienst. Gute Nacht, Lehmann!«
    »Gute Nacht, Herr Kommissar!«
    Schneider legte auf. Seine Lippen bildeten
einen schmalen Strich in seinem angespannten Gesicht. Er fuhr sich über die
Augen. Er war überfordert: Die beiden letzten Tage waren zuviel für ihn
gewesen.
    Er hörte schon Stimmen und merkwürdige
Drohungen. Vielleicht wäre es gut, in den nächsten Tagen mal den Arzt
aufzusuchen. Er konnte sich nicht erinnern, je einen ähnlichen Zustand erlebt
zu haben. Möglich, daß sich hinter dieser akustischen Halluzination und der
plötzlichen Muskelschwäche mehr verbarg, als er wahrhaben wollte
...
    Oder eben, es war doch nur ein kurzer,
flüchtiger Traum gewesen. Der Gedanke, daß er eingeschlafen war, schien ihm
noch am logischsten.
    Der Kommissar ging ins Bad. Der Gedanke an
die Episode beschäftigte ihn noch immer. Überhaupt fiel es ihm schwer, Klarheit
in den Ablauf seiner Überlegungen zu bringen.
    Er wusch sich, putzte die Zähne, betrachtete
sich im Spiegel und fand, daß er blasser aussah als sonst.
    Plötzlich zuckte er zusammen, als von der
Seite her ein Schatten auf sein Gesicht fiel.
    Da war etwas . . .
    Blitzschnell ruckte Schneiders Kopf herum.
    Auf der Ablage unterhalb des kleinen
quadratischen Fensters entstand eine schattengleiche Bewegung.
    Dort

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