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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zweifeln - es ist nicht gut - daß du gekommen bist - mein
Leben gehört nicht mehr mir...«
    Petra Gerlach schluckte und faßte sich ein
Herz. »Warum hast du dich so merkwürdig verhalten? Heute mittag. Und auch
jetzt. Was ist los mit dir, Klaus? Bist du krank? Irgend etwas stimmt doch
nicht mit dir...«
    Die Worte, die sie in diesen Sekunden
gebrauchte, kamen ihr in Anbetracht der Zustände und Erlebnisse, die sie gehabt
hatte, bedeutungslos und abgedroschen vor.
    Natürlich stimmte etwas nicht. Es war
lächerlich, das überhaupt noch zu erwähnen.
    Sie griff wahllos nach einem Handtuch, das
quer über dem Bett lag und von den unerklärlichen Kräften, die sich hier
ausgetobt hatten, aus dem Wäschefach gezerrt worden war. Damit tupfte Petra das
schweißnasse Gesicht des Mannes ab, der sie vor fünf Jahren sitzenließ und sie
eben noch behandelt hatte wie ein Straßenmädchen.
    Das Tuch war im Nu feucht, roch streng, und
deutlich zeigten sich die Blutflecken.
    Wortlos stand Michaela May an der Tür,
starrte in das düstere, verwahrloste Zimmer, beobachtete Petra Gerlach und
konnte sich nicht entschließen, weder ganz ins Zimmer zu treten, noch es
endgültig zu verlassen.
    Der Spuk war vorüber!
    Aber nun mußte es auch zu einer Aufklärung
kommen.
    Einen Moment noch schien es, als sei Bender
bereit, über das ungeheuerliche, erschreckende Phänomen zu sprechen, doch dann
überlegte er es sich anders.
    »Es ist besser, ihr geht«, sagte er
unvermittelt. Seine Stimme klang wie ein Hauch. »Im Augenblick weiß ich wieder,
was ich tue - das kann sich aber ändern - ganz schnell. Jetzt weiß ich es.
Geht! Laßt mich allein! Kümmert euch nicht mehr um mich !«
    »Aber...« Petra Gerlachs Einwand erschöpfte
sich mit diesem einen Wort. Klaus Bender ließ sie nicht weiter sprechen.
    »Geht! Ich kann nicht darüber sprechen -
nicht jetzt, Petra. Aber ich verspreche dir eins: Ich rufe dich an, oder ich
schreibe dir einen Brief - du sollst alles erfahren. Aber versprich mir, so
unwahrscheinlich sich für dich auch alles anhören mag, daß du mir glaubst. Und
dann vergiß alles wieder, als sei nichts gewesen ...«
     
    *
     
    Schneider war Junggeselle. Doch das sah man
seiner Wohnung nicht an.
    Das Zweizimmerappartement in der Weststadt
lag im siebten Stock des insgesamt achtzehn Etagen zählenden Hochhauses.
    Die Kühle und Sachlichkeit der Betonblöcke,
welche auch die zwischen den Hochhausbauten verstreut liegenden Beete und
Grünanlagen nicht auflockern konnten, haßte der Kommissar. Von der abstoßenden
Fassade aber war in der Wohnung nichts mehr zu spüren. Hier herrschte eine
menschliche, gemütliche Atmosphäre. Dunkle, alte Möbel, dichte Vorhänge, eine
Stehlampe mit einer verschnörkelten Borde... Ein Hauch von Nostalgie ...
    Und vor allem: unzählige Blumen und
Grünpflanzen zierten die Fensterbänke. Ein Besucher, der zum ersten Mal diese
Räume betrat, wurde unwillkürlich an ein Treibhaus erinnert.
    Schneider hängte sein Jackett an den
Garderobenhaken, löste den Schlips und öffnete den oberen Hemdenknopf.
    Betont ruhig und gelassen ging er ins
Wohnzimmer, knipste die Stehlampe an und nahm in dem bequemen, tiefen Sessel
Platz.
    Mit einem Handgriff nach rechts tastete er
nach der Fernbedienung, mit der er über Ultraschall das Farbfernseh- gerät in
der Ecke neben dem Fenster einschaltete.
    Es war wenige Minuten nach zehn. Schneider
gähnte. Er war rechtschaffen müde. Kein Wunder, gestern war es spät geworden,
heute ebenfalls.
    Am besten schien es, gleich ins Bett zu
gehen. Aber vorher wollte er noch die Tagesschau sehen, um über die neuesten
Nachrichten und Meldungen aus aller Welt informiert zu sein.
    Die Sendung lief schon. Fünf Minuten bekam er
gerade noch mit.
    Dann kam die Wetterkarte. Danach wollte der
Kommissar ausschalten. Aber er konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Wie
gelähmt saß er im Sessel und war unfähig, einen Finger zu rühren!
     
    *
     
    Panik erfüllte ihn.
    Ein Schlaganfall! Der Gedanke erfüllte ihn
mit Grauen.
    Schneider riß sich zusammen und spannte seine
Muskeln an. Er fühlte Kraft, die Spannung in Muskeln und Sehnen, und konnte
doch nichts unternehmen.
    Er klebte förmlich auf dem Sessel...
    Das Blut rauschte in seinen Ohren. Wie durch
einen farbigen, flirrenden Nebel sah der Kommissar die Gestalt der
Fernsehansagerin. Sie bewegte die Lippen.
    Doch statt der sanften, angenehmen Stimme,
die normalerweise jetzt einen Film ansagte, tönte eine eisige Stimme aus

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