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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Band
zusammengebundene Pergamentrolle kam zum Vorschein. Luzifer zog das Band auf
und entrollte das Pergament. »Ich, Klaus Bender, geboren am 27. Februar in
Frankfurt am Main, bestätige hiermit durch meine Unterschrift, die ich mit...«
    »Hör auf! Hör auf !« Benders Stimme überschlug sich. Er kannte diesen Text. Er verfolgte ihn seit
Wochen im Schlaf.
    »... meinem Blute besiegele, daß ich den
Willen Luzifers erfüllen werde, wann und wie immer er es verlangt .« Der Höllenbote ließ sich durch Benders Verzweiflung nicht
beirren. Im Gegenteil. Es schien, als ob das Grauen und die Angst, die mehr und
mehr von ihm Besitz ergriffen, ihn dazu reizten, das Spiel nur noch weiter zu
treiben und die Verzweiflung anzustacheln. Dies stärkte das Gefühl seines
Triumphes. Luzifer genoß offensichtlich die Situation.
    Er las sporadisch einige delikate Stellen
vor, die ihre gegenseitigen Verpflichtungen betrafen. Bender preßte die Hände
an die Ohren. Er konnte es nicht mehr hören. Ihm kam das Ganze vor wie ein
Alptraum, der ihn bis in die äußersten Fasern seiner Nerven erschütterte. Aber
- wäre es nur ein Traum gewesen! Aus einem Traum konnte man immerhin aufwachen.
Nicht aber aus der Wirklichkeit.
    »Nun, ich will es damit genug sein lassen«,
sagte Luzifer unvermittelt, das Pergament, das Benders blutige Unterschrift
trug, wieder zusammenrollend. »Wir wollen uns doch nicht in Altbekanntem
verlieren. Das wäre Zeitvergeudung. Ein Vertrag enthält für beide Seiten Rechte
und Pflichten. Du bist zu deinen Rechten gekommen. Du warst zufrieden mit
allem. Nun fordere ich meine Rechte .«
    Klaus Benders Gesicht verzerrte sich wie im
Krampf.
    »Ich fordere den Tod des Kriminalkommissars !«
    »Unschuldige Menschen - alle waren sie
unschuldig. Keiner wußte, warum er sterben mußte !«
    »Mit einem Mal etwa Gewissensbisse? Vorher
hat dich das auch nicht interessiert. Ob Millan oder Dr. Prühning, wo ist da
der Unterschied? Ich fordere etwas und du führst es aus. Ich habe dich gut
bezahlt. Schneider wird noch heute nacht sterben !«
    »Nein!« Bender warf sich nach vorn.
Unbändiger Haß erfüllte ihn. Er stieß seine Rechte mitten in das Gesicht des
schrecklichen Partners.
    Aber seine Faust stieß ins Leere. Wo Satan
eben noch gesessen hatte - war nichts mehr. Luft... Ein heiseres, teuflisches
Lachen ... eine Stimme, die von überall und nirgends herkam.
    »Armer, schwacher Mensch! Doch nicht so ...
Nicht mit mir. Weder mit deiner Faust noch mit einem Messer, noch mit einer
Kugel oder Gift. So willst du den Herrn der Hölle bezwingen ?« Luzifers Lachen dröhnte in seinen Ohren. »Hast du schon vergessen, was vorhin
gewesen ist? Da war ich in dir und konnte alles mit dir machen, was mir paßte.
Das sollte dir eine Warnung sein, aber du scheinst keine Lehren daraus gezogen
zu haben. Ich kann das gleiche noch mal tun, ich kann dich durchschütteln wie
im Fieber, und du wirst leiden, ich kann dich bis aufs Blut quälen - und
niemand wird dir helfen können .«
    »Nein, bitte, nicht wieder !« Panische Angst ergriff von Klaus Bender Besitz.
    »Dann tu, was ich von dir verlange. Vergiß
nie, daß du mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bist. Du gehörst mir, mit
Haut und Haaren. Geist und Seele. Das hast du unterschrieben, und ich werde mir
holen, was mir gehört! Der Zeitpunkt ist gekommen. Nur noch zweimal töten.
Klaus Bender... nur noch zweimal... dann hast du deinen Preis bezahlt .«
     
    *
     
    Er verließ die Wohnung wie ein Betrunkener.
    Papier ist geduldig, dachte er, als die kühle
Nachtluft seine heiße Stirn fächelte. Diesmal werde ich dir beweisen, daß ich
der Stärkere bin, daß es nicht nach deinem Willen geht... Ich will nicht mehr ...
    Angst erfüllte ihn, aber gleichzeitig auch
eine Art Stärke, wie er sie noch nie gefühlt hatte.
    Klaus Bender lief schnell. Er handelte wie in
Trance, winkte einem Taxi, als er an die Straßenecke kam, und nannte eine
Straße, die in der Weststadt lag. Er hatte sie sich aus dem Telefonbuch
herausgesucht.
    Den Kopf nach vorn gebeugt, saß Bender hinter
dem Fahrer. Der junge Mann wirkte äußerlich ruhig, doch in seinem Innern
brodelte ein Vulkan.
    Seine verkrampfte Haltung fiel dem Chauffeur
auf, und der Fahrgast war ihm nicht geheuer. Er machte
den Eindruck eines Mannes, der sich im Rausch befand.
    Der Taxifahrer war auf der Hut. Seine
Überlegungen gingen darauf hinaus, daß er es mit einem jener Burschen zu tun
hatte, die aus reichem Elternhaus stammten und ihr Geld

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