131 - Pakt mit Luzifer
für Sie
haben .«
Der Sprecher grinste teuflisch, als er das
sagte, und wäre Andreas Schneider jetzt Herr seiner Sinne und Gefühle gewesen,
hätte er in diesen unheimlichen Augen sein Todesurteil gelesen
...
*
Mark Horway und
Poul Sanders brachten die chloroformierte Petra Gerlach und den bewußtlos
geschlagenen Klaus Bender. Wie zusammengerollte Teppiche hatten die
Helfershelfer des Teufels ihre Opfer über den Schultern liegen. Sie ließen die
Körper auf die Rücksitze des geräumigen Mercedes fallen und rückten sie eng
aneinander, daß sie sich gegenseitig stützten.
Dann wurde das zur Vorsicht ebenfalls
chloroformierte Kind gebracht.
Zuletzt pflückte man Larry Brent wie eine
überreife Frucht vom Baum und verstaute auch ihn im Wagen. Zusammengepreßt wie
die Heringe, das Kind quer über dem Schoß Petra Gerlachs, hockten sie auf den
Rücksitzen, und keiner ahnte etwas von seinem Schicksal.
Lautlos und unbemerkt war das Geschehen wie
ein generalstabsmäßiges Planspiel über die Bühne gegangen.
Satan hatte Regie geführt. Kein Bewohner der
Umgebung hatte irgend etwas bemerkt.
Kommissar Schneider startete, als handele es
sich um die selbstverständlichste Sache der Welt. Er stellte keine Fragen und
zeigte kein Interesse. Wie ein Roboter saß er hinter dem Steuer und lenkte
sicher seinen Wagen.
Er passierte die Jaspertstraße und die Homburger
Landstraße. Er kannte sich hier in der Stadt aus wie in seiner Hosentasche und
fuhr zum Main hinunter auf dem kürzesten Weg.
Wie in Hypnose befohlen, hielt er in
unmittelbarer Nähe des Eisernen Steges. Der Parkplatz war um diese Zeit nicht
sonderlich stark belegt. Nur zur Hauptverkehrszeit und während der Fahrt der
Ausflugsschiffe auf Main und Rhein, die hier vom Anlegeplatz einer großen
Gesellschaft losfuhren, war dieser Parkplatz stets besetzt.
Mark Horway hatte während der ganzen Fahrt
kein Wort gesprochen.
Wie befohlen blieb Schneider im Wagen,
während der Beifahrer den ersten Bewußtlosen hinausschaffte.
Die Yacht, von der Luzifer sprach, war nicht so klein, wie es auf den ersten Blick schien.
Die »Lady« schaukelte sanft an der Kaianlage,
war aber fest vertäut. Über einen schmalen, abnehmbaren Steg wurde Larry Brent
in das Innere der Yacht verschleppt.
Horway erhielt Unterstützung durch Sanders,
der mit einem eigenen Wagen vor wenigen Minuten eingetroffen war.
Luzifer tauchte während dieser Aktivitäten
nicht wieder auf. Unmittelbar nach der Abfahrt des Fahrzeuges von Kommissar
Schneider war er wie vom Erdboden verschwunden.
Die weiße Yacht, die etwa acht Meter lang und
drei Meter hoch war, unterschied sich in Form und Ausführung von den normalen
Ausflugsschiffen, die hier vor Anker lagen.
Die »Lady« war kein Spitzenerzeugnis des
Herstellers Waterman-Boots, aber immerhin verfügte sie über ein verhältnismäßig
gut ausgebautes Cockpit und eine Sonnenliege auf Deck.
Innen war die »Lady« geräumiger, als sie von
außen wirkte.
Aber davon bekamen die Entführten zunächst
nichts mit. Achtlos warf man sie wie unwichtigen Ballast in die Kajüten.
Der ganze Vorgang wurde von einer Person auf
dem Kajüten Dach aufmerksam verfolgt, es handelte sich um eine junge Frau,
deren langes Haar dicht und locker auf die wohlgerundeten, gebräunten Schultern
fiel. Die Beobachterin trug ein knöchellanges, weich fließendes Kleid, das ihre
vortreffliche Figur voll zur Geltung brachte. Wie eine Göttin stand sie dort
oben und lehnte sich leicht gegen die Reling. Das braune Kleid hob ihre Gestalt
vom weißgestrichenen Metall des Deckaufbaus scharf ab.
Die junge Frau lächelte sanft und versonnen.
Ihre roten Lippen schimmerten verführerisch, und mit unnachahmlicher Bewegung
führte sie ein halbgefülltes Glas zum Mund, in dem ein schwerer Portwein
funkelte.
Obwohl gerade hier unten am Mainkai ein
empfindlich kalter Wind über das dunkle, nach Öl und Fisch riechende Wasser
strich, schien die Schöne auf der Brücke nichts von alledem zu merken. Sie fror
nicht. Ob dies nicht ihr erstes Glas Port war?
Zuletzt wurde Klaus Bender aus dem Mercedes
geholt und ins Innere der Yacht gebracht.
Das Lächeln um die Lippen der Schönen
verstärkte sich.
Wäre Klaus Bender jetzt bei Bewußtsein
gewesen, er hätte nicht geglaubt, daß er dieser Frau so nahe war.
Es handelte sich um niemand anders als um -
Eileen Morano, die rassige Geliebte aus einer Zeit, die ihm gleichzeitig so
märchenhaft und unheimlich vorkam.
*
Sein Auftrag war
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