Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Wesen. Es hockte dort wie eine Katze.
    Aber es war keine Katze. Es war eine auf
stämmigen, kurzen Beinen stehende Drachenschlange, die gierig ihre mit
dolchartigen Zähnen besetzten Kiefer auf und zu klappte und schmatzende
Geräusche von sich gab.
    Luzifer kam ihm riesig vor, wie er da auf
seinem erhöht stehenden Felsenthron saß und den zitternden Menschen hart ins
Auge faßte. Breit und schrecklich war sein lachendes Gesicht, das keine
Fröhlichkeit ausdrückte, sondern den satanischen Triumph.
    »Ich muß noch mal mit dir sprechen, Klaus
Bender«, vernahm er die dröhnende Stimme. Sie pflanzte sich als Echo fort durch
die Gänge und Stollen und grollte wie Donner. »Was du heute abend erlebt hast,
war nur ein kleiner Vorgeschmack von dem, was noch auf dich zukommt, wirst du
vertragsbrüchig .«
    Bender zitterte vor Schwäche am ganzen
Körper. Er konnte kaum auf den Beinen stehen. Es war kein Traum. Er war
wirklich hier, in Luzifers Reich, und wurde ermahnt wie ein ungezogenes Kind.
Er steckte die Vorwürfe ein.
    »Es gibt noch einen Ausweg für dich, Klaus
Bender. Ich hatte dir einen Vorschlag gemacht. Ich wiederhole ihn: Töte Andreas
Schneider! Sobald es Tag wird, machst du dich auf den Weg ... !«
    »Man wird mir auflauern«, riskierte er es,
dem Satanischen ins Wort zu fallen. Schweiß lief in Strömen über sein Gesicht.
»Ich habe etwas in die Wege geleitet, und ich glaube, die Polizei ahnt bereits
etwas. Diesmal geht es nicht so glatt .«
    »Wer sagt dir das ?«
    »Mein Gefühl.«
    »Dein Gefühl täuscht sich. Luzifer täuscht sich
nie! Ich glaube, ich habe dir mehr als einmal bewiesen, daß du dich auf mich
verlassen kannst .«
    Beklemmung, Unruhe. Diese furchtbare
Atmosphäre... Er konnte kaum atmen.
    Der Boden unter seinen Füßen vibrierte, als
würde flüssige Lava hindurchlaufen.
    »Du liebst doch Freiheit über alles, nicht
wahr ?« sagte Luzifer höhnisch, und im gleichen
Augenblick registrierte Bender die Veränderung in seiner Umgebung. Die Wände,
die Decke, der Boden, auf dem er stand - sie alle gerieten in Bewegung, direkt
auf ihn zu und umschlossen ihn. Der Raum wurde kleiner und kleiner. Dunkelrot
glühten die Wände und strahlten eine ungeheure Hitze aus, daß er glaubte,
geröstet zu werden.
    Der Sauerstoff wurde knapp. Luzifer war
verschwunden. Bender sah weder ihn noch den gräßlichen Hilfsgeist auf seiner
Schulter noch den Thron, aber er vernahm die Stimme seines Peinigers.
    »Es wäre doch schrecklich, wenn ich dich
einsperren müßte. Du würdest dich so bestimmt nicht wohl fühlen .«
    Nur noch eine winzige rotglühende
Felsenkammer stand ihm zur Verfügung. Er konnte sich nicht mehr drehen und war
in seiner Bewegungsfreiheit völlig eingeschränkt.
    Luzifer kannte die schwächste Stelle seines
Wesens:
    Platzangst. Bender glaubte, nicht mehr atmen
zu können, und doch ging es weiter. Aber unter welchen Umständen, in welcher
Panik!
    »Hör auf! Hör auf !« brüllte er.
    Diese Hitze, diese Atemnot!
    Wie in Schraubenzwingen fühlte er sich
eingespannt. Enger ging es nicht, dann mußten die heißen Wände ihn
zerquetschen.
    Sein Gesicht lag auf der dampfenden Felswand.
Er verbrannte nicht, seine Haut schmorte nicht. Seine Lippen waren wie
ausgetrocknet. Er preßte sie gegen die Wand und stöhnte ...
    Kühl und feucht legte sich etwas auf seinen
Mund.
    Im ersten Moment nahm er es nicht richtig
wahr.
    Dann sagte eine Stimme.
    »Berry, Darling ...«
    Er fuhr zusammen und spannte sich. Der
schreckliche Druck, der auf seiner Brust lag, war plötzlich verschwunden.
    Klaus Bender schlug die Augen auf.
    Ein Gesicht löste sich von dem seinen.
Vertraute Züge schälten sich aus rotem Nebel, der rasch durchsichtig wurde und
sich schließlich auflöste.
    Er konnte es nicht fassen.
    »Eileen ?« flüsterte
er. Die Nähe dieses herrlichen Geschöpfes raubte ihm sekundenlang den Atem. Der
Gepeinigte spürte noch die brennenden Wunden von den Tritten und Hieben der
dämonischen Vollstrecker Luzifers, registrierte aber beiläufig, daß er keinen
Fetzen mehr auf dem Leib trug und völlig entkleidet war. Der Duft angenehmer
Kräuter stieg in seine Nase. Als Eileen Morano sich zurückbeugte, sah er, daß
sie ein Fläschchen in der Hand hielt, einen Wattebausch. Damit hatte sie seine
Wunden behandelt. Wie angenehm die Salbe kühlte und seine Schmerzen
verschwanden, wie der letzte Märzschnee unter der Sonne ...
    Ein ungeheueres Glücksgefühl rieselte durch
seinen Körper.
    »Eileen ?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher