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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Eine ältere Frau, drei Schritte entfernt, kam
von der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Dame war von einem jungen Mann
angerempelt worden. Eine Einkaufstasche aus Plastik wurde ihr dabei aus der
Hand gerissen. Der Inhalt, Äpfel und Orangen, rollten über den Asphalt. Eine
Tüte mit Trauben klatschte wie ein mit Wasser gefüllter Beutel auf die Erde.
Ein nachdrängender Passant bemerkte dies zu spät. Mit dem rechten Fuß trat er
darauf. Es knatschte, als ob er auf einen prallgefüllten Schwamm getreten wäre.
    Das Fruchtfleisch quetschte aus der
geplatzten Tüte, und die Trauben bildeten eine einzige breiige Masse.
    »O Gott«, rief die Geschädigte und lief
puterrot an.
    Passanten blieben sofort stehen, sammelten
Äpfel und Orangen auf und waren behilflich, das wieder gutzumachen, was der
schnelle Jüngling verursacht hatte.
    Die ärgerliche Frau schimpfte hinter ihm her,
der sie angerempelt hatte. »Passen Sie gefälligst besser auf, Sie - Tölpel, Sie !«
    Auch vor Petra Gerlachs Füßen rollten zwei
Äpfel. Schnell bückte sie sich und hob sie auf. Sie sah den Mann noch vor sich
auftauchen, der die ältere Frau gerempelt hatte.
    Die Dreiundzwanzigjährige hob den Blick. Ein
fiebriger Glanz trat plötzlich in ihre Augen.
    Zwei Sekunden lang sah sie deutlich das
Gesicht des Mannes vor sich, der sich zwischen den Passanten vorbeidrängte,
ohne sich zu entschuldigen oder seine Hilfe anzubieten. Wie ein Betrunkener
lief er weiter, nicht nach rechts und links sehend.
    Petra Gerlach schluckte.
    »Klaus«, entfuhr es ihr, und sie glaubte zu
träumen.
     
    *
     
    Petra stand drei Sekunden lang da, als wäre
sie zu Stein erstarrt.
    »Klaus!« Es wurde ihr nicht bewußt, daß
dieser Name noch mal über ihre Lippen kam.
    Klaus Bender in Frankfurt? Nachdem er vor
fünf Jahren spurlos verschwunden und nachweislich seit diesem Zeitpunkt auch
nicht mehr in seiner Wohnung gewesen war?
    Ihr Herz fing wie rasend an zu pochen.
    Petra Gerlachs Blut floß wie heiße Lava durch
ihre Adern. Alles andere um sie herum schien zu verschwimmen. Sie hatte nur
noch Augen für die Gestalt, die sich entfernte und um nichts kümmerte.
    Da setzte sie nach, die beiden Äpfel in der
Hand.
    »He! Fräulein! Meine Äpfel!« Die aufgeregte
Stimme der Alten verfolgte sie.
    Eine Passantin blieb stehen. »Na so etwas«,
murrte sie. Sie warf Petra einen giftigen Blick zu.
    Die junge Frau hörte und sah nichts und hatte
nur Augen für diesen einen Menschen, der ihr im Zufall über den Weg gelaufen
war.
    Er war fünf Schritte vor ihr, lief nicht
besonders schnell und schien in Gedanken versunken.
    Petra Gerlach ging wieder zur anderen
Straßenseite und verfolgte den Mann, in dem sie den Vater ihres Kindes zu
erkennen glaubte.
    »Klaus !« rief sie
hinter ihm her, holte ihn ein und starrte ihn an. Es gab keinen Zweifel! Dieses
Gesicht, die vollen Lippen, die kräftige Nase, das markante, scharfgeschnittene
Kinn - ein Mann, der bei dieser Figur und diesem Aussehen als Dressman hätte
gehen können.
    Das war Klaus Bender!
    Matter Glanz lag in den Augen. Er sah gehetzt
aus, als wäre er auf der Flucht.
    Petra lief einen halben Schritt vor ihm her
und rempelte Passanten an. Viele Menschen waren um diese Zeit unterwegs. Die
junge Frau achtete nicht darauf. Sie befand sich wie in einem Fieber.
    »Erkennst du mich denn nicht? Klaus
Bender...!«
    Sie klammerte sich an seinen Arm. Da blieb er
stehen und begegnete ihrem Blick. Sie glaubte ein Aufflackern darin zu erkennen.
    »Entschuldigen Sie, meine Dame«, sagte er
leise, und ein flüchtiges Lächeln zuckte um seine Lippen. »Ich glaube Sie
verwechseln mich .«
    Diese Stimme! Unter Tausenden hätte sie sie
erkannt. Was hatte die Stimme ihr alles schon versprochen! Heiße Liebesschwüre,
Flüstern in jenen Nächten, da sie glaubte, vor Glück vergehen zu müssen...
    Alles war plötzlich wieder da, als bräche ein
Damm in ihrem Bewußtsein auf, der bisher bestimmte Erinnerungen zurückgehalten
hatte.
    »Nein, nein, das ist keine Verwechslung! Du
bist es !« Ihre Stimme zitterte. »Erinnerst du dich
denn nicht an mich - an Petra Gerlach ?« Ein
furchtbarer Verdacht stieg plötzlich in ihr auf, und es kam ihr ein Gedanke,
mit dem sie sich nie zuvor beschäftigt hatte.
    Als Bender seinerzeit wortlos verschwand,
hielt sie das für böse Absicht. Aber es konnte auch ganz anders sein.
    Er hatte das Gedächtnis verloren! So etwas
gab es ... Davon hatte sie schon gelesen. Wochen-, monatelang irrten oft
Menschen in

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