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131 - Pakt mit Luzifer

131 - Pakt mit Luzifer

Titel: 131 - Pakt mit Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der Gegend umher, hatten ihren Namen vergessen und wußten nicht,
woher sie kamen.
    War es auch bei Klaus der Fall?
    »Doch, Sie irren sich! Ganz gewiß!« Seine
Stimme klang ruhig. Und doch glaubte Petra einen Unterton herauszuhören, aus
dem sie Ratlosigkeit und Angst entnahm.
    Sie hatte gelernt, in dem Mienen der Menschen
zu lesen.
    Klaus schien abgenommen zu haben, dieser
gehetzte, unstete Blick, die kleinen Pupillen, das alles war anders an ihm. Er
hatte nie Rauschgift genommen, aber in fünf Jahren konnte sich das geändert
haben. Niemand wußte, wo er sich herumgetrieben hatte, mit wem er
zusammengekommen war und in welchen Kreisen er verkehrte.
    »Entschuldigen Sie mich bitte«, fuhr er fort.
Um seine Lippen zuckte es. Er griff nach ihrer Hand und löste sich etwas zu
heftig für Petras Gefühle von ihr. »Es tut mir leid, daß ich nicht der bin, für
den Sie mich halten .«
    Er lief weiter und ließ sie stehen.
Schnurstracks eilte er auf dem belebten Gehweg dahin und verschwand zwischen
Passanten.
     
    *
     
    Zum ersten Mal seit ihrer Anstellung bei Michaela
May kam sie zu spät.
    Die Boutique-Inhaberin wartete schon an der
Tür auf sie, fix und fertig angezogen, die Tasche in der Hand.
    Sie seufzte. »War etwas ?« fragte Michaela May nach dem Grüßen. »Hatte die Bahn Verspätung? Ein Unfall? Du
siehst ja kreidebleich aus«, fügte sie plötzlich
hinzu. »Kind, was ist denn passiert ?« Sie machte sich
Vorwürfe, daß sie gleich mit der Tür ins Haus fiel. Petra war noch nie zu spät
gekommen, aber ausgerechnet heute, wo die Zeit drängte.
    Petra Gerlach atmete tief durch.
»Entschuldige«, sagte sie mit rauher Stimme. »Es war etwas, ja. Ich wurde
aufgehalten. Ich werde dir alles erzählen, wenn du noch Zeit dazu hast .«
    Michaela May nickte. Sie gingen in den Laden,
eine vornehm-elegante Einrichtung. Säulen und Decke waren mit Velours
verkleidet. Man fühlte sich sofort wohl, wenn man diesen kleinen Laden betrat.
    Hinter der palisanderverkleideten Theke
verdeckte ein schwerer Samtvorhang den Durchlaß zu einem kleinen Raum, in dem
ein Schreibtisch, ein kleiner Elektroofen und zwei urgemütliche Sessel standen.
Dieser kleine, nur zehn Quadratmeter große Raum hatte eine Funktion als Büro
und Küche, in dem man sich notfalls außer Kaffee auch ein kleines Essen
zubereiten konnte.
    »Nun erzähl mal, Mädchen«, forderte die
schwarzhaarige, hübsche Michaela die Freundin auf. »Du siehst aus, als hättest
du in eine besonders saure Zitrone gebissen .«
    Petra Gerlach berichtete von ihrem Erlebnis.
    »Das gibt es doch nicht«, entfuhr es Michaela
May, als Petra geendet hatte.
    Sie nahm aus einem kleinen Hängeschrank zwei
Cognacgläser und schenkte aus einer neben dem Kühlschrank stehenden Flasche
jedem einen anständigen Schluck ein.
    »Nehmen wir einen, Mädchen«, sagte Michaela
May burschikos. »Das heitert wieder auf .«
    Petra Gerlach schüttelte sich und stellte das
Glas zurück. Nach dem Brennen in der Speiseröhre breitete sich eine wohltuende
Wärme in der Magengegend aus.
    »Noch einen ?« fragte
Michaela May unternehmungslustig.
    »Nein, danke! Der reicht. Was sagt die
Kundschaft, wenn ich nach Alkohol rieche ?«
    Die Boutique Besitzerin stellte die beiden
Gläser zusammen. Michaela May war eine rassige, selbständige Person, eine Frau,
die wußte, was sie wollte. Sie trug schwarze Stiefel, einen langen Rock und
dazu eine dunkelgemusterte Bluse, deren Ärmel und Oberteil durchbrochen waren,
so daß ihre helle Haut durchschimmerte.
    »Du bist dir sicher, daß du dich nicht
getäuscht hast ?« fragte sie Petra Gerlach.
    »Völlig, Micha.«
    »Es kann ein Doppelgänger gewesen sein .«
    »Es war kein Doppelgänger !«
    Michaela May schüttelte sich, als bekäme sie
plötzlich Schüttelfrost. »Mir wird’s ganz komisch«, flüsterte sie. »Das ist ja
unheimlich. Was willst du jetzt unternehmen? Der Polizei Bescheid geben ?«
    »Nein! Das auf keinen Fall, aber ich will mir
Gewißheit verschaffen .«
    Michaela fuhr sich über die Lippen und warf
einen schnellen Blick auf ihre goldene Armbanduhr. »Puuh, es ist schon spät.
Schade, daß ich weg muß, sonst hätte ich dir jetzt freigegeben. Aber ich muß um
drei am Flughafen sein, da hilft alles nichts. Das Treffen mit Monsieur Olac
läßt sich nicht verschieben .«
    Petra Gerlach wußte, daß die Besprechung mit
dem Franzosen für Michaela von Bedeutung war. Olac sollte neuer Lieferant
werden. Er hatte sich durch besonders ausgefallene und

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