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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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notwendige Maß an Konzentration nicht hatte aufbringen können. Ich mußte ihm helfen, sonst schaffte er es nie.
    Da ich sowieso eine Überdosis Paratau genommen hatte, sollte es mir gelingen, meine latente Gabe der Psisuggestion zu aktivieren. Es wäre ungünstig gewesen, zuerst noch einmal aus der Konzentrationsphase herauszugehen, zusätzlich Paratau zu nehmen und es dann erneut zu versuchen.
    Unter Umständen hätte ich die gleiche Konzentration nicht noch einmal zustande gebracht. Ich ballte die Fäuste fester zusammen und konzentrierte mich auf Suggestion. Mein ganzer Körper erschauerte, als die Kraft des Psychogons ihn stärker durchpulste.
    Im nächsten Moment hatte ich Sids Bewußtsein im suggestiven Griff. Es war keine Zeit dafür, ihn behutsam nach und nach zu beeinflussen. Deshalb setzte ich alle verfügbare Kraft sofort ein. Sid bäumte sich geistig dagegen auf, aber dann ahnte er wohl, was ich beabsichtigte. Er gab seinen Widerstand auf.
    Sekunden später hatte ich die Wo- gen der Erregung und Nervosität, die sein Bewußtsein an der vollen Konzentration gehindert hatten, geglättet und seinen Willen verstärkt, die Operatorschaltung zu sondieren und kurz zu schließen. Es war erstaunlich, wie schnell sich das auswirkte.
    Sid brauchte nur wenige Sekunden, um die Operatorschaltung zu sondieren - und als er sie einigermaßen kannte, schlug er voll zu. Ich erkannte an seinem geistigen Triumph, daß er erfolgreich gewesen war.
    Im nächsten Moment wurde ich durch ultrahelle Blitze und schmetterndes Krachen aus der Konzentrationsphase gerissen. Unwillkürlich schlug ich die Hände vors Gesicht und spähte zwischen den Fingern hindurch. Ich hätte dennoch nichts gesehen, wenn der Helm sich nicht automatisch verdunkelt und so die Blendwirkung der Entladungen neutralisiert hätte.
    So jedoch konnte ich einwandfrei erkennen, daß durch die erste Abteilung wieder ein heftiges Flackern grünlicher psionischer Felder tobte. Es war schlimmer als jemals zuvor, dennoch beeinträchtigte es die Funktionen meines SERUNS kaum, obwohl ich den Paratronschirm nicht aktiviert hatte. Das war Nia und Tiff zu verdanken, die ihre Striktors eingeschaltet und hochgefahren hatten. Die von ihnen in schnellen Impulsfolgen ausgehenden fünfdimensionalen Störfronten schwächten die psionischen Feldlinien und schnürten sie in unmittelbarer Nähe ab, so daß sie nicht an uns herankamen. Als ich hinter mir ein Stöhnen hörte, fuhr ich herum. Es war Sid, der gestöhnt hatte. Aus schreckgeweiteten Augen starrte er auf das Gewitter psionischer Feldlinien, dessen Entladungen manchmal bis auf einen Viertelmeter an uns herankamen. „Ich wollte ursprünglich die Operatorschaltung nur stören", sagte er über Helmfunk mit mildem Vorwurf zu mir. „Du mußt mir suggeriert haben, daß ich sie kurzschließen will, Elsande. Stimmt das?"
    „Es stimmt", gab ich zu. „Ich habe es absichtlich getan, weil ich nichts davon halte, behutsam vorzugehen.
    Wir haben nur dann eine Chance, den SOTHOM lebend wieder zu verlassen, wenn wir seine Sicherheitseinrichtungen in erheblichem Umfang zerstören. Dafür müssen wir ihre vollen Reaktionen in Kauf nehmen."
    „Das ist richtig", meldete sich Tiff über Funk. „Aber ihr könntet uns mit euren Striktors unterstützen, sonst schlagen die eruptiven Entladungen der psionischen Felder doch noch durch." Ich beeilte mich, der Aufforderung zu folgen. Sid tat es mir gleich. Wir schalteten unsere Striktors sofort auf volle Leistung. Der Effekt, den wir damit erzielten, war erschreckend anzusehen.
    Das grüne „Wetterleuchten" der psionischen Felder verstärkte sich so sehr, daß die Druckhelme fast auf totale Abdunkelung schalten mußten, um eine Blendung oder gar Erblindung zu verhüten.
    Aber wenigstens kamen die Entladungen nicht mehr so nahe an uns heran. Sie wurden im vorderen Drittel der ersten Abteilung förmlich komprimiert. Ich hielt das für vorteilhaft für uns - bis ich sah, daß die rötlich flimmernden Schutzschirme, die die Aggregate und anderen Einrichtungen der ersten Abteilung umhüllten, nach heftigem Aufflammen zusammenbrachen.
    Ich konnte gerade noch meinen Paratronschirm gedanklich aktivieren, da glühten die Einrichtungen im ersten Drittel der Abteilung zuerst hellrot, dann blauweiß auf und explodierten. Die sonnenheiße Druckwelle der Explosion zerstörte die Einrichtungen des zweiten Drittels und schleuderten einen Hagel glühender Trümmerstücke gegen uns und die Trennwand. Mein

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