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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigenständigen Wesens darstellte.
    Im Bruchteil einer Sekunde entschloß ich mich dazu, die sich darbietende Gelegenheit zu nutzen und zu versuchen, das Molekulargehirn psisuggestiv zu beeinflussen. Zu meiner eigenen Überraschung gelang mir das relativ schnell. Es war mir fast, als würde sich das Molekulargehirn freiwillig meinem Einfluß unterwerfen. Wollte es seinem eigentlichen Herrn, dem Sotho, schaden?
    Ich wußte es nicht, hielt es aber für denkbar.
    Im nächsten Moment hatte ich es voll unter meinen Willen gebracht und zwang es dazu, die Informationen preiszugeben, die es besaß. Als erstes erfuhr ich, daß das Molekulargehirn ein Speicher war, der ausschließlich auf Gedankenbefehle des Sothos ansprach. Jedenfalls sollte das so sein. Gegen eine Beeinflussung mit elektronischen, positronischen und sonstigen technischen Mitteln war das Molekulargehirn immun - und wahrscheinlich auch gegen eine Beeinflussung mit psionischen Fähigkeiten.
    In meinem Fall hatte diese Immunität aber völlig versagt. Ich konnte mir das vorerst nur so erklären, daß ich durch die psisuggestive Unterstützung Sids zufällig auf dieselbe Wellenlänge eingestellt worden war, auf der das Molekulargehirn dachte. Ich vergaß, länger darüber nachzudenken, als ich die nächste Information bekam. Denn es handelte sich dabei um nicht mehr und nicht weniger als den Schaltplan aller Systeme des SOTHOMS...
     
    6. BERICHT NIA SELEGRIS
     
    Es war zu schön, um wahr zu sein. Durch Elsandes telepathischen Kontakt mit einem Molekulargehirn befanden wir uns plötzlich im Besitz des Konstruktions- und Schaltplans von Stygians Hauptquartier.
    Natürlich waren wir argwöhnisch. Wir mußten argwöhnisch sein, wenn wir im Hautquartier unseres ärgsten Feindes plötzlich alle Fakten zugespielt bekamen, mit deren Hilfe sich alle Sicherheitssperren überwinden ließen und der Zugriff auf die geheimsten Daten des Hauptspeichers ermöglicht wurde. „Damit müßte es ein Kinderspiel sein, jede Sperre gefahrlos zu knacken", meinte Sid Avarit, der den Konstruktions- und Schaltplan nach Elsandes Suggestivanweisungen aufgezeichnet hatte.
    Tiff und ich beugten uns über den Plan und studierten ihn gründlich. „Das sieht wirklich glaubwürdig aus", kommentierte ich die Sache. „Der SOTHOM ist also in acht Abteilungen aufgeteilt, die voneinander durch Wände mit Sperren und Fallensystemen getrennt sind. Bis in die zweite Abteilung sind wir vorgedrungen und haben mit einigem Glück überlebt. Wie der Plan aussieht, hätten wir vielleicht auch noch die Trennwand und die Sicherheitssperren zur dritten Abteilung überwunden, aber dann wäre es kritisch geworden, denn danach werden die Sicherheitssperren von Mal zu Mal raffinierter. Wir wären wahrscheinlich gescheitert. Mit Hilfe des Planes könnten wir es aber schaffen."
    „Es ist zu einfach", stellte Tiff fest. „Irgendwo verbirgt sich ein Pferdefuß."
    „Ein Pferdefuß?" echote ich verwundert. Ich kannte zwar viele archaische Redewendungen Tiffs, aber diese noch nicht. „Vergiß es!" erwiderte er mit flüchtigem Lächeln. Sofort wurde er wieder ernst. Er wandte sich an Elsande. „Du hast diese Informationen also von einem Molekulargehirn, einer reinen Bionik?"
    „Ja", antwortete die Anti. „Und ich bin davon überzeugt, daß die Informationen keine Falle sind, denn normalerweise hätte ich die Bionik nicht psisuggestiv beeinflussen können. Es war reiner Zufall, daß mir das gelang. Wie ich schon sagte, muß ich mich durch meine psisuggestive Unterstützung Sids auf dieselbe Wellenlänge eingestellt haben, auf der das Molekulargehirn denkt."
    „Das klingt plausibel", meinte Tiff. „Dennoch dürfen wir nicht leichtsin- nig werden. Natürlich bleibt uns gar nichts anders übrig, als den Schaltund Konstruktionsplan zu benutzen, aber wir sollten jederzeit auf alles gefaßt sein und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen treffen."
    Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Abschlußwand hinter der achten Abteilung. „Dort sind die Sperren am kompliziertesten, aber da wir ihre Schaltpläne kennen, dürften auch sie zu überwinden sein. Mich stört allerdings, daß wir von dem dahinterliegenden Raum keinen Konstruktionsplan besitzen. Er birgt das größte Geheimnis des SOTHOMS, wird also bestimmt zusätzliche Sicherungen besitzen. Hat das Molekulargehirn dir überhaupt nichts darüber verraten, Elsande?"
    „Es weiß selbst nichts darüber. Tiff", erwiderte die Anti. „Nein, warte! Ganz stimmt das nicht.

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