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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich entnahm ihm, daß man hinter der Schlußwand vom Dunklen Himmel aus auf die zwölf Galaxien der ESTARTU schaut. Vom Dunklen Himmel aus! durchfuhr es mich.
    Tiff und ich wechselten einen Blick. Wir beiden wußten ungefähr, was sich hinter dem Begriff Dunkler Himmel verbarg, aber sonst war niemand von der GOI eingeweiht. Unsere Informationen stammten von einigen der letzten Vironauten, die aus ESTARTU in die Milchstraße zurückgekehrt waren, bevor der Gordische Knoten errichtet wurde. Nach ihren Aussagen war der Dunkle Himmel eine Zone im Überlappungsbereich der Galaxien Absantha-Gom und Absantha-Shad, die als Sitz der Superintelligenz ESTARTU galt.
    Und jetzt behauptete Elsande, man könnte hinter der Schlußwand des SOTHOMS, also auf Terra, vom Dunklen Himmel aus auf die zwölf Galaxien der ESTARTU blicken. Nein, nicht Elsande, sondern das Molekulargehirn behauptete es! Ich gab Elsande und Sid eine kurze Erklärung über das, was wir über den Dunklen Himmel wußten, dann fragte ich die Anti, ob sie noch einmal Kontakt mit dem Molekulargehirn auf nehmen könne. „Nein", erwiderte sie betrübt. „Ich habe es schon versucht, aber vergebens. Das war wohl wirklich nur durch das einmalige Zusammentreffen mehrere Umstände möglich."
    „lch denke, wir sollten die Aussage nicht so wörtlich nehmen", meinte Tiff. „lch kann mir nicht vorstellen, daß wir über die ungeheuerliche Entfernung von vierzig Millionen Lichtjahren direkt auf die zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung blicken können. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Holovision."
    Das nahm ich ebenfalls an. „Wir werden es sehen", sagte ich und fixierte die Stelle des Schalt- und Konstruktionsplans, an der die nächste Trennwand mit ihrer Sicherheitssperre eingezeichnet war. „Aber zuerst sollten wir Schritt für Schritt alle Hindernisse beseitigen. Ich werde das fernschalttech - nisch erledigen. Allerdings rate ich dringend dazu, nach jeder meiner Fernschaltungen die Paratronschirme zu aktivieren. Das güt auch für TIPI Nummer eins."
    „Akzeptiert", erklärte Tiff. Während ich die erste Schaltung in Angriff nahm, überlegte ich, wie ich es meinem Lebenspartner beibringen konnte, sich Ausdrücke wie „akzeptiert" abzugewöhnen, die - wahrscheinlich, ohne daß es ihm bewußt war - Teil der unterschwellig arroganten Verhaltensweise war, die sich alle Zellaktivatorträger mehr oder weniger angewöhnt hatten. „Jetzt!" rief ich, als ich die Schaltung abgeschlossen hatte. Gleichzeitig aktivierte ich meinen Paratronschirm durch Gedankenimpuls und sah, daß die Gefährten es mir gleichtaten.
    Als das Schott vor der dritten Abteilung sich lautlos öffnete, warteten wir vorsichtshalber fast eine ganze Minute. Doch nichts geschah. Das Schott blieb geöffnet, und wir konnten dahinter einen Ausschnitt der nächsten Abteilung sehen. Sie lag ungeschützt vor uns. Dennoch verspürte ich ein flaues Gefühl im Magen, als ich schließlich hinter TIPI Nummer eins und Tiff durch die Öf fnung ging.
    Aber auch auf der anderen Seite blieb es ruhig. Es gab keine psionischen Felder und auch sonst nichts, was uns angegriffen oder auch nur behelligt hätte.
    Der Gang bis zum Hauptspeicher schien sich zu einem harmlosen Spaziergang zu entwickeln ...
    Es wurde tatsächlich fast ein Spaziergang, wobei die Betonung allerdings auf „fast" lag, denn die Fernschaltungen fielen von Trennwand zu Trennwand immer komplizierter aus, und ich benötigte meine volle Konzentrationsfähigkeit, um drei Sicherheitssperren zu desaktivieren.
    Danach mußte Tiff mich ablösen. Immerhin aber standen wir jetzt vor der letzten Trennwand. Aber auch Tiff war nervlich am Ende und würde eine Pause einlegen müssen, damit er bei den Fernschaltungen keinen Fehler beging. Ich konnte ihn höchstens dabei unterstützen. Allein traute ich es mir nicht zu. Zehn Minuten später hatte Tiff sich einigermaßen erholt. Wir studierten die betreffende Stelle des Schaltplans noch einmal genau und speisten die Schaltungen in das Fernschaltgerät ein, ohne es zu aktivieren. Wir wollten die Schaltbefehle diesmal erst dann abstrahlen, wenn wir sie alle eingespeist und danach noch einmal überprüft hatten. Die Sicherheitssperren der Schlußwand waren derart kompliziert, daß sich leicht ein Fehler einschleichen konnte, was mit großer Wahrscheinlichkeit verhängnisvoll gewesen wäre.
    Doch endlich waren wir soweit. Wir blickten uns noch einmal an, dann senkte Tiff den Daumen auf die kleine Aktivierungsplatte. Im

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