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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leise an zu weinen.
    Glenda ging hin und tröstete sie. »Wir werden Rico finden, und wir werden uns sicherlich noch mal sehen. So lange behalte bitte die Nerven. Es ist wirklich besser für dich.«
    Sina Long schwieg.
    ***
    Glenda war wie eine Klette, die sich nicht abschütteln ließ. Als ich ihr den Vorschlag machte, wieder zurück zum Büro zu fahren, tippte sie leicht gegen ihre Stirn. »Das glaubst du doch wohl selbst nicht, dass ich das tue.«
    »Stimmt, ich habe es nicht wirklich geglaubt. Ich wollte es auch nur mal gesagt haben.«
    Wenn man es genau nahm, waren wir schon recht lange unterwegs. Suko hatte ein Recht darauf zu erfahren, wo wir uns aufhielten und was in der Zwischenzeit passiert war.
    »Soll er mich ablösen?«, fragte Glenda, als ich mit ihr über dieses Thema sprach.
    »Kann schon sein.«
    »Untersteh dich!«, drohte sie.
    Ich hörte bereits Sukos Stimme. Verwundert erkundigte er sich:
    »He, ihr seid noch unterwegs?«
    »Ja, und es geht auch weiter.«
    »Volltreffer?«
    »Nicht ganz. Allerdings bin ich sicher, dass es einer werden könnte. Ich gebe dir nur eben bekannt, was inzwischen passiert ist.«
    Suko konnte zuhören, das bewies er in diesem Fall wieder. Ich beschränkte mich auf die wesentlichen Dinge, und Suko fragte: »Ihr seid also auf dem Weg zu diesem Ugly?«
    »Genau.«
    »Soll ich dabei sein?«
    »Du kannst noch warten. Später ja. Ich denke, dass hier einiges im Argen liegt. Da ist mir zu viel Hölle und Teufel im Spiel. Ich melde mich wieder bei dir.«
    »Okay. Ich versuche dann, mehr über diese Höllenfahrer herauszufinden.«
    »Das wäre gut.«
    Glenda hatte nichts gesagt und nur neben mir gestanden. Die Sonne schien, und gab der nicht eben tollen Gegend wenigstens ein wenig Glanz. Wo wir gleich hinfahren würden, sah es nicht besser aus. Im Gegenteil, da war es schlechter.
    Glenda setzte sich zuerst in den Rover. Sie war recht schweigsam, etwas, das ich bei ihr kaum kannte.
    Als ich angefahren war, wollte ich wissen, ob sie irgendwelche Probleme hatte.
    »Nein, das nicht. Nur ein komisches Gefühl.« Sie schaute auf ihren Handrücken. »Es kribbelt. Immer wenn das eintritt, weiß ich, dass die Dinge nicht so einfach werden.«
    »Das sind sie bei mir nie.«
    »Leider.«
    Der Weg führte uns in nordöstliche Richtung. Wohngebiete, U-Bahn-Stationen, Wohnblocks, ein Wirrwarr von Straßen und kleinen Plätzen. Wenig Touristen, denn in diesem Teil der Stadt gab es so gut wie nichts zu besichtigen.
    Zuletzt fuhren wir unter einer Eisenbahnbrücke hinweg und erreichten eine Umgebung, die schon nach Hafen roch.
    Die Tower Bridge malte sich an der linken Seite ab. Dort endete auch der Fußweg, den zahlreiche London-Besucher gingen. Er war auf manchen Stadtplänen genau eingezeichnet. Östlich davon gab es nicht mehr viel zu bewundern.
    Es gab noch einige Werften. Auch sie hatten Federn lassen müssen, denn viele waren in der letzten Zeit der Wirtschaftskrise zum Opfer gefallen.
    Man hatte in der Stadt Wohnraum schaffen müssen, der auch bezahlbar war. Ansonsten waren die Mieten explodiert. In der City of London konnte ein Mensch mit einem normalen Einkommen eine Wohnung kaum noch bezahlen. So hatte man zu einem rigiden, aber wirksamen Mittel gegriffen. Aus alten stillgelegten Fabrikgebäuden waren Wohnungen geschaffen worden. So sahen viele von ihnen aus wie Kasernen. Es war zwar innen umgebaut und renoviert worden, aber außen hatte man es vergessen, und so konnte man schon einen traurigen Blick bekommen, wenn man diese grauen Dinger sah.
    Auch mein Gefühl war nicht eben super. Wir fuhren über eine Straße, die auch mal neu gepflastert hätte werden können. Das schöne Wetter hatte die Menschen ins Freie gelockt. Nur hielten sie sich nicht in irgendwelchen Gärten auf. Ihre Heimat war die Straße zwischen den grauen Mauern. Da hatte man Bänke oder Stühle nach draußen gestellt.
    Das Haus, in dem wir Ugly finden würden, war das letzte in dieser Reihe. Auch so groß, auch so hoch und so kästenförmig. Eine Kaserne mit grauen Fenstern.
    Glenda sagte nichts. Ihre Blicke sprachen Bände. Ich konnte mich mit einer Bemerkung nicht zurückhalten.
    »Du hättest ins Büro fahren können und…«
    »Bin ich aber nicht.«
    »Gut. Andere Frage. Willst du im Rover bleiben, während ich mich um Ugly kümmere?«
    »Nein, ich gehe mit.«
    »Okay.«
    Der Rover rollte in der Nähe der offen stehenden Eingangstür aus. Kinder spielten in der Nähe. Sie hatten eine alte Zinkwanne mit Wasser

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