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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mädchen. Wunderschön kann ich euch sagen. Es lebt im Wasser, im Teich, und wir haben es darin herumschweben sehen. Ist wirklich sauber, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    Ich fragte: »Eine Tote?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Wer als Mensch im Wasser lebt, der muss tot sein. Schließlich sind Menschen keine Fische.«
    »Sie nicht. Sie ist so etwas wie eine Wassernixe. Ihr kennt so was, nicht? Eine, die halb Mensch, halb Fisch ist. Die im Wasser leben kann und dabei nicht ertrinkt.« Seine Augen glänzten plötzlich.
    »Na, habe ich euch zu viel versprochen? Ist das nichts?«
    »Hört sich nett an«, sagte ich.
    Mike lachte mir ins Gesicht. »Du glaubst mir nicht, Bulle, wie? Aber es stimmt. Fahrt hin. Sucht den Teich, und dann werdet ihr selbst die Nixe sehen.«
    »Mal sehen.« Ich tat es so ab. Tatsächlich aber dachte ich nach.
    Man kann sich ja vieles aus den Fingern saugen. Auch wir hatten schon die tollsten Geschichten gehört, die später als Lügengebäude zusammengebrochen waren.
    Das war nur die eine Seite. Es gab auch noch eine andere. Oft hatten sich die unwahrscheinlichsten Geschichten als wahr herausgestellt. Auch mit alten und geheimnisvollen Teichen hatten wir unsere Erfahrungen sammeln können, und deshalb relativierte ich die Aussagen des angeblichen Vampirs.
    »Warum sagt ihr nichts?«
    »Wir denken nach.«
    »Ah ja. Ihr glaubt uns nicht, wie?«
    Ich wiegte den Kopf. »Es fällt uns zumindest schwer, das gebe ich ehrlich zu.«
    »Wo finden wir das Haus?«
    »Etwa vier Kilometer von hier. Man muss nur die Straße weiterfahren, da kann man es dann auf der rechten Seite sehen. Das ist wirklich super. Müsste euch interessieren.«
    Ich runzelte die Stirn und hob die Augenbrauen. »Du hast doch einen Namen erwähnt, wenn ich mich nicht täusche?«
    »Mason.«
    »Genau.«
    »Sie wohnen dort. Ein Ehepaar mit Tochter und einer Hilfe aus Germany. Die Masons selbst sind kaum da. Er hat einen Job in London. Aber Jenny wohnt im Haus. Sie wird von der Hilfe betreut. Die meiste Zeit jedenfalls. Sie fährt sie auch immer in die Schule.«
    »Und was sagt sie zu dem Teich?«, fragte Suko.
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht, ob sie ihn kennt.«
    »Wieso kennt ihr alles?«
    Mike lachte breit. »Amelie ist ein richtiger Schuss. Wir waren schon nahe dran, sie uns zu holen. Wir lieben schöne Menschen und wollten sie in unsere Gruppe aufnehmen. Dann ist leider alles anders gekommen. Dafür kann ich auch nichts. Den Teich haben wir entdeckt, als wir über das Grundstück schlichen.«
    Suko deutete mit dem linken Zeigefinger zu Boden, als wollte er den Teich lokalisieren. »Darin schwamm dann die Tote – oder?«
    Mona mischte sich ein. Sie schüttelte sich. Wütend klingende Laute drangen aus ihrem Mund. »Sie ist nicht tot gewesen, verdammt noch mal. Sie lebte.«
    »Woher willst du das wissen?«
    Sie spuckte Suko die Antwort förmlich entgegen. »Weil sie sich bewegt hat, zum Teufel.«
    »Das hätte auch am Wasser liegen können. Besser gesagt, an den Bewegungen der Wellen.«
    »Neiiiin!«, schrie sie. Die Augen traten aus den Höhlen. »Ich habe es selbst gesehen und bin nicht blind, verflucht noch mal! Sie bewegte sich aus eigener Kraft!«
    »Also gut. Fassen wir zusammen. Im Wasser des Teichs befindet sich eine Leiche, die nicht tot ist. Da können wir dann von einem Zombie ausgehen.«
    »Jenny Mason war es jedenfalls nicht. Und auch nicht diese Amelie. Ist das jetzt klar?«
    »Danke, wir haben verstanden.« Suko drehte sich zu mir hin um.
    »Was sagst du, John?«
    Mike kam mir mit einer Antwort zuvor. »Wir haben euch alles gesagt, jetzt seid ihr dran.«
    »Sicher doch. Wir bedanken uns auch, aber wir sind nun mal misstrauische Menschen.«
    »He, was soll das heißen?«
    Diesmal holte ich mein Handy hervor. »Es ist besser, wenn euch die Kollegen unter ihre Fittiche nehmen. Es kann sein, dass ihr registriert seid und man euch sucht. Wenn nicht, wird man euch sehr schnell wieder auf freien Fuß setzen.«
    Genau das hatten sie nicht gewollt. Den Wutanfall bekamen sie gleichzeitig. Sie fingen an zu schreien und zu toben. Wären sie nicht durch die Handschellen aneinander gebunden worden, hätten sie durchgedreht. Sie bedachten uns mit Flüchen und Ausdrücken, von denen Scheißbullen noch die harmlosesten waren.
    Es störte mich insofern, dass ich bei dem Krach schlecht telefonieren konnte. Ich zog mich deshalb zurück. Vor der Tür ging es besser. Über eine Zentrale ließ ich mich mit dem nächsten Revier

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