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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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Landschaften einer anderen Welt zu bewähren, sie zu erforschen und zu vermessen - kurzum, sie dem Ewigen Krieger Yarun zu erschließen und Untertan zu machen.
    So wurde es ersonnen, und so geschah es.
    Auf vielen Planeten entstanden gleichzeitig solche Tore in eine andere Dimension.
    Dabei handelte es sich grundsätzlich um Extremwelten ähnlich Yagguzan, auf denen die herrschenden Völker von Trovenoor nicht siedeln konnten und die für sich schon verzerrte Abbilder andersdimensionierter Welten waren.
    Doch bald nachdem die ersten Yarunischen Tore für Auserwählte freigegeben worden waren - die sich zuvor nach den Geboten des Gehorsams, der Ehre und des Mutes qualifizieren mußten -, kam es zu äußerst beunruhigenden Zwischenfällen.
    Viele Labyrinth-Forscher kamen nicht mehr zurück, und jene, die wiederkehrten, berichteten von unglaublichen Geschöpfen, von monströsen Ungeheuern, die sie angefallen und zu reißen versucht hatten - was ihnen bei vielen Kodextreuen auch gelungen war. Andere Abenteurer brachten sogar Beweise dafür mit, daß die bestienhaften Geschöpfe aus den Labyrinthen Pläne schmiedeten, um durch die Tore in den Herrschaftsbereich des Ewigen Kriegers Yarun einzudringen und diesen zu erobern.
    Yarun nahm diese Herausforderung an und rief die Stärksten, Größten und Mutigsten, kurzum all jene glorreichen Helden zu sich, die sich im Permanenten Konflikt ausgezeichnet hatten. Er rüstete sie mit Waffen aus, mit denen die Ungeheuer aus der Anderswelt tödlich zu treffen waren. Er gab ihnen Geräte zur Orientierung in der Fremde mit. Er schützte sie mit Rüstungen, die auf die Gesetze der anderen Dimension geeicht waren. Und er erwies ihnen eine ganze besondere Gnade, indem er ihnen die Möglichkeit gab, ihr Aussehen so zu verändern, daß sie nun von gleicher Art erschienen wie die Monstren, die sie zum Kampf stellen wollten: er transmutierte sie in ebensolche Ungeheuer, denen ihre Jagd galt.
    Dies war der Beginn der eigentlichen Yarunischen Jagden, die heute auch die Kalydonischen genannt werden, nach einer ähnlichen Begebenheit in der fernen Milchstraße, die dank des Sothos Tyg Ian nunmehr die Konfliktpartnerschaft für die Völker der zwölf Galaxien der ESTARTU übernommen hat. Und da diese Kalydonischen Jagden in einer Unterwelt stattfinden, durch welche einst ein Held aus dieser Milchstraße geirrt ist, wollen wir die Labyrinthe nach diesem die Orphischen nennen.
    Heute wie damals tarnen sich die Jäger in der Gestalt des Cepralaun, der Sleiya oder des Tettalaun, sie transmutieren sich in die Kroese, in das Bossem oder in den Crabuss, lassen sich von Paladinen und Waffenträgern begleiten, legen alle möglichen Köder aus, robotische wie tierische, die eine ähnliche Verwandlung wie die Jäger selbst durchmachen, und rüsten sich mit einer reichen Palette von Waffen. Derart gewappnet, stellten sie sich den gefährlichen Untieren zu dem Zweck, diese zu erlegen, auf daß deren Zahl nicht überhand nimmt und sie nicht aus den Orphischen Labyrinthen hochsteigen können in unsere Oberwelt, nicht das Reich bedrohen können, das der Ewige Krieger Yarun für ESTARTU verwaltet.
    Die tapferen Jäger in spe sollen bedenken, daß sie in eine Anderswelt mit völlig verkehrten Gesetzen hinabsteigen, in ein Labyrinth, in dem das Oben nach Unten verkehrt wird, wo Schwarz zu Weiß werden kann und wo eines Freundes Gesicht nicht einem Freund gehören muß, sondern die Kehrseite des ärgsten Feindes sein kann.
    Darum, damit der Jäger Freund und Feind unterscheiden kann, die Bestie von Jägern in Bestiengestalt, gibt ihm Yarun die Ishara mit auf den Weg, das wichtigste Instrument für die Jagd, denn die Ishara trügt nie. Herz und Gehirn können in den Orphischen Labyrinthen irren, die Ishara dagegen nie. Die Impulse der Ishara zeigen dem Jäger, welches scheinbare Ungeheuer selbst ein Träger einer solchen ist und darum ein achtbares Lebewesen, nämlich ein Jäger in der Maske eines Bewohners der Unterwelt.
    Dagegen ist alles andere, was da kreucht und fleucht und von der Ishara nicht als überlebenswert ausgezeichnet wird, jagdbares Freiwild und zum Abschuß freigegeben.
    Nun viel Glück, ihr Jäger, die ihr die Ehre habt, an der Kalydonischen Jagd in den Orphischen Labyrinthen teilzunehmen. Man kann wohl nicht sagen, daß dabei der Permanente Konflikt in seiner ursprünglichsten und edelsten Form praktiziert wird, gewiß aber in seiner abenteuerlichsten und gefährlichsten ...
     
    *
     
    Alaska
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