Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1316 - Vampirhölle

1316 - Vampirhölle

Titel: 1316 - Vampirhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weit. Wenn ihr mehr wissen wollt, dann solltet ihr das Orakel befragen.«
    »Toll. Und wo finden wir es?«
    »Irgendwo zwischen den Sternen hat es seinen Platz gefunden. Ich gehe weiterhin auf die Suche.«
    Das sollte er. Wir ließen ihn stehen und blieben nach wenigen Schritten neben einem kleinen Tisch stehen, der seltsamerweise nicht besetzt war und nicht weit von der Bar entfernt stand.
    »Denkst du das Gleiche, über das auch ich mir meine Gedanken mache?«, fragte Suko.
    »Ja. An die Kapelle und…«
    »Eben.«
    »Und wo finden wir sie?«
    Da musste Suko leider passen. Ich kannte den Punkt ebenfalls nicht, aber wir dachten beide nach und ließen dabei unsere Blicke durch den großen Raum schweifen, in dem auch weiterhin die Nebelschwaden festhingen, als hätte man sie angeleimt.
    »Da war von einem Klärwerk die Rede, John. Ich kann mich daran erinnern, dass Vanessa es gesagt hat.«
    »Das müssen wir finden.«
    Ich war mit den Gedanken nicht bei der Sache, denn mir war etwas aufgefallen. Das Verhalten der Gäste hatte sich verändert.
    Nicht bei allen. Es gab durchaus noch welche, die sich über die Tanzfläche hinweg bewegten oder an ihren Tischen hockten. Doch weiter vorn ballten sich die Menschen zusammen. Wenn mich nicht alles täuschte, standen sie vor einer Nische, in der jemand sitzen musste.
    Ich machte Suko darauf aufmerksam.
    »Verdächtigst du jemanden?«
    »Nein, aber ich möchte nachschauen.«
    »Die Zeit läuft uns weg!«
    »Trotzdem interessiert es mich.«
    Ich ging auf das Ziel zu. Ebenfalls nicht hektisch, sondern recht gelassen. Auf dem Weg dorthin begleiteten mich die flüsternden Stimmen. Leider verstand ich nicht viel und konnte auch noch nichts erkennen. Dass dort etwas ablief, war klar. Und es hatte zudem die Neugierde der Menschen erweckt.
    Ich schnappte mir ein bleiches weibliches Wesen, das durch seine giftgrünen Schlangenhaare auffiel, als hätte sich Medusa ihr Haupt gefärbt.
    »Was passiert dort in der Nische?«
    Zunächst blickte sie mich aus großen Augen an.
    »He, was ist da los?«
    »Der Sir ist da.«
    Klar, an ihn hatte ich nicht gedacht. Der Sir war der Chef in diesem Laden. Er hieß mit richtigem Namen Cecil Banks. Bisher hatten wir ihn noch nicht zu Gesicht bekommen.
    Ich ließ die Kleine noch nicht gehen. Sie hatte den Kopf gedreht und schaute ebenfalls zur Nische hin. »Und was hat der Sir dort hinten alles vor?«
    »Er holt sich das Blut.«
    Ich musste schlucken. »Bitte?«
    »Ja, er wird Blut trinken. Wir alle wollen es irgendwie, aber wir müssen erst auf den Weg gebracht werden, und dabei wird uns der Sir helfen. Wir verehren ihn…«
    Egal, was sie noch sagte. Ich hatte genug gehört. Für mich stand fest, dass sich auch dieser Sir in einen Vampir verwandelt hatte und bestimmt kein künstliches Gebiss trug. In dieser Nacht waren die Verhältnisse im Stigmata radikal gedreht worden.
    Doch wer hatte dazu beigetragen? Mona und Mike. Mit meinem Polizistenhirn, dachte ich so, obwohl es letztendlich keine Rolle spielte, denn nur das Ergebnis zählte.
    Es hatte aus einer gewissen Entfernung nur so ausgesehen, als gäbe es dort eine Nische. Tatsächlich aber standen mehrere Gäste zusammen. Sie bildeten einen Halbkreis aus menschlichen Leibern und schauten alle nur in eine Richtung.
    Nicht nur in einer Reihe. Es gab schon mehrere, die mich nicht störten, denn ich drängelte mich durch. Proteste erlebte ich so gut wie keine, und ich war schließlich froh, als ich freies Sichtfeld bekam.
    Den Sir sah ich zum ersten Mal. Er saß auf einem Stuhl an der Wand. Aber er war nicht allein, denn neben ihm, ebenfalls auf zwei Stühlen saßen junge Frauen, deren Oberkörper nackt waren. Der Sir musste ihre Blusen zerrissen haben. Der dünne Stoff hing als Fetzen nach unten. Die Mädchen schmachteten den Sir mit verdrehten Augen an, und es störte sie auch nicht, dass ihre Oberkörper Blutflecken zeigten, ebenso wie kleine Bissstellen, über die der Sir hinwegleckte und sich dabei am Blut der Mädchen labte.
    Ich konzentrierte mich auf ihn. Graues wirres Haar. Von einer Eleganz war bei ihm nichts mehr zu sehen. Er trug ein zerrissenes Hemd, das auch seinen Oberkörper freigab. Sein Gesicht konnte man als verlebt bezeichnen. Breite Falten hatten sich in die aufgedunsene Haut hineingegraben. Man konnte das Gesicht als fleischig ansehen. Auch der Begriff wolllüstig passte.
    Er war in seinem Element. Willige Mädchen, mit denen er machen konnte, was er wollte, und die sich darüber

Weitere Kostenlose Bücher