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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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binnen Sekunden verschlungen. Danach war das Meer wieder ruhig.
    „Ich möchte zu gerne wissen, was da unten vor sich geht", sagte Dorian. Die Worte des alten Fischers, daß hier die bekannte Welt aufhöre, gingen ihm nicht aus dem Sinn. Was für eine Welt sollte dann am Kap Finisterre beginnen?
    Ganz in ihrer Nähe bildete sich auf einmal ein Strudel, der sich immer mehr ausweitete und die toten Fische in seinem Sog verschlang.
    „Hardy! Motor an und nichts wie weg da!" schrie Ernst.
    Der Sommersprossige handelte sofort. Der Motor heulte auf und das Boot ruckte an. Aber es war ein harter Kampf, dem Sog des sich rasch ausweitenden Strudels zu entkommen. Zu allem Überfluß kam noch Nebel auf - und der Kompaß spielte auf einmal verrückt. Die Nadel drehte sich rasend schnell im Kreise.
    Dorian löste Hardy am Steuer ab und holte den magischen Kompaß hervor, den ihm Izquierdo überlassen hatte. Die Nadel zeigte starr in eine Richtung - Dorian steuerte das Boot in die Entgegengesetzte.
    So kamen sie rasch aus der Nebelbank und dem Sog des Wasserwirbels.
    Aber Dorian war danach überaus nachdenklich geworden. Er hatte einen ungeheuerlichen Verdacht, und er nahm sich vor, Olivaro bei ihrem nächsten Treffen darauf anzusprechen.
    Einmal sahen sie nahe ihres Bootes unter Wasser einen riesigen dunklen Körper vorbeigleiten. Er hatte die Form eines Manta, aber er war dreimal so lang wie ihr Boot. Sie hielten den Atem an. Aber das Ungeheuer tauchte wieder weg.
    Später mußten sie eine Attacke der armlangen silbernen Raubfische hinnehmen. Sie stießen zu Hunderten gegen den Bootsrumpf und brachten sie beinahe zum Kentern. Aber der Angriff wurde ebenso unvermittelt abgebrochen, wie er begann. Danach blieben ein halbes Dutzend Lecks zurück, die man nur notdürftig abdichtete.
    Immerhin erreichte man die Anlegestelle des Hotel „Rias Bajas".
    Die drei jungen Deutschen diskutierten die unglaublichen Vorgänge, freilich, ohne eine Antwort zu finden. Dorian hielt sich aus den Gesprächen heraus. Er konnte den drei Freunden seine Vermutungen nicht mitteilen. Sie waren noch viel phantastischer als alle ihre Spekulationen.
    Im Hotel zurück erzählten sie ihre Erlebnisse Ramon Loyola.
    Der bucklige Portier hörte sich die Geschichte schweigend an, aber Dorian glaubte in seinem Gesicht ein verräterisches Zucken zu entdecken. Schließlich sagte er:
    „Das ist schlimm für die ruhelosen Seelen. Wenn sich das Meer nicht beruhigt, werden sie mit ihrem Schiff nicht in See stechen können, selbst wenn sie eine komplette Mannschaft haben."
    Er sagte es wie zu sich selbst, aber Dorian hatte aufmerksam zugehört. Er war nun überzeugt, daß Loyola weitaus mehr wußte, als es den Anschein hatte. Hatte der Bucklige nicht erwähnt, daß ihm eine Verletzung zu schaffen machte, die er sich im Kampf gegen die Engländer geholt hatte?
    Dorian sah ihn scharf an, aber Loyola wich seinem Blick geschickt aus und verschwand in einem der hinteren Räume.
    „Darauf trinken wir einen", sagte Ernst Schweiger und bediente sich an der Bar. Er schenkte vier Doppelte aus der Flasche ein, die Dorian hier deponiert hatte. Als Bernd die Stufen herunterkam, schenkte er noch ein fünftes Glas ein. Als sie Bernd von ihren Erlebnissen erzählt hatten, sagte dieser:
    „Ihr hattet Glück. Seid froh, nicht dem Geisterschiff begegnet zu sein, sonst wäret ihr shanghait worden. Wußtet ihr, daß wir alle auf der Mannschaftsliste des Geisterschiffes stehen?" Er warf Dorian einen wissenden Blick zu und meinte bedeutungsvoll: „Sie und Coco übrigens auch."
    „Vom wen hast du diesen Unsinn?" fragte Hardy. „Etwa von deiner verrückten spanischen Freundin?"
    Bernd gab keine Antwort. Sie zogen sich in die Weinstube zurück. Dort holte Dorian seine Gnostische Gemme hervor und sagte zu Bernd:
    „Vielleicht antwortest du mir auf die Fragen?"
    Bernd sah zu Dorian hoch, dann hatte ihn der Anblick der Gemme gebannt. Dorian ließ sie vor ihm pendeln, bis er hypnotisiert war. Die anderen sahen mit offenen Mündern zu.
    „Wer hat dir das mit der Mannschaftsliste erzählt, Bernd?"
    „Ramon Loyola", antwortete der junge Mann mit ausdrucksloser Stimme.
    „Und woher weiß Loyola das?"
    ,,Er war letzte Nacht auf dem Seemannsfriedhof."
    „Und was fand er dort?"
    „Grabsteine."
    „Was für Grabsteine?"
    „Grabsteine, auf denen unsere Namen standen. Und einen Grabstein für Coco Zamis. Und einen Grabstein für Dorian Hunter."
    „Was besagt das?"
    „Loyola weiß es aus der

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