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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Freund schon unheimlich.
    Sebastian sagte:
    „Und wie steht es mit dir, Theo?"
    „Ich fühle mich nicht gut. Ich bleibe erst einmal im Bett."
    „Wie du meinst."
    Sebastian verschwand wieder auf dem Gang und scheuchte mit seinem Geplärre die Kinder wie ein Wirbelwind auf.
    „Wieso sprach Sebastian von deinem Besuch, Theo?" fragte Martin. „Gilt die Inspektion dir? Sollst du adoptiert werden?"
    Theo machte eine lässige Handbewegung.
    „Vergiß es."
    Martin ließ jedoch nicht locker. Er hatte das Gefühl, daß ihm der Freund etwas verschwieg.
    „Aber du weißt, was das alles bedeutet", bohrte Martin weiter. „Warum verrätst du es mir nicht? Sind wir keine Freunde mehr?"
    „Warte ab und laß dich überraschen!" sagte Theo. „Für die anderen ist das Ereignis nicht so wichtig. Nur für uns beide hat es Bedeutung. Du wirst schon sehen."
    Theo lächelte wissend vor sich hin. Und wieder wirkte er viel, viel älter als er war.
    Martin wechselte das Thema.
    „Theo, ich möchte dich bitten, mich aus meinem Versprechen zu entlassen", sagte er.
    „Was meinst du denn?" fragte Theo launisch. „Heute ist ein guter Tag. Sprich schon, du kannst alles von mir haben."
    „Ich…", begann Martin, mußte aber einen neuen Anlauf nehmen. „Ich möchte meiner Mutter sagen dürfen, wo ich bin."
    Theos Kopf ruckte hoch.
    „Hast du schon wieder Kontakt mit ihr gehabt?"
    „Nein, nein", versicherte Martin hastig. „Ich habe sie letzte Nacht nicht erreicht. Ich weiß nicht wieso…"
    „Dann ist es ja gut." Theo machte einen äußerst zufriedenen Eindruck.
    „Aber ich möchte ihr sagen, wo ich bin", beharrte Martin. Er hatte sich ganz fest vorgenommen, dies von seinem Freund zu verlangen. „Ich weiß, daß sie sich um mich sorgt. Sicher ist sie vor Angst ganz krank. Wer weiß, wo sie auf der Suche nach mir herumirrt. Das muß furchtbar sein. Ich möchte ihr helfen, sie rufen und ihr sagen, wo ich bin."
    Theo funkelte ihn zornig an. Martin wich einen Schritt vor ihm zurück. Aber plötzlich lächelte Theo wieder.
    „Ich verstehe dich, Blutsbruder", sagte er. „Du bist und bleibst ein Muttersöhnchen. Aber was soll's? Ich muß dir diesen Wunsch wohl gewähren."
    „Dann darf ich…?" fragte Martin hoffnungsvoll.
    „Nicht so hastig!" schränkte Theo ein. „Laß dir nur Zeit! Deine Mutter wird noch früh genug erfahren, wo wir sind. Nicht mehr lang und sie wird bei uns sein. Aber es ist noch zu früh."
    „Aber warum?" fragte Martin. Als er Theos zurechtweisenden Blick merkte, schluckte er und fragte kleinlaut: „Wann darf ich es ihr sagen?"
    „Heute abend", sagte Theo und nickte nachdrücklich. „Wenn die Sonne untergegangen ist und der Leuchtturm seine Blinksignale aufs Meer hinausschickt, dann darfst du dich mit deiner Mutter in Verbindung setzen. Das ist meine Bedingung."
    „Gut, Theo", gab Martin nach. „Ich verspreche dir, daß ich mich daran halte."
    Es schien Martin, daß ihn Theo gar nicht gehört hatte. Denn plötzlich schreckte er hoch, grinste und meinte:
    „Aber warum denn nicht gleich? Ruf mal nach deiner Mutter. Aber wehe, wenn du ihr sagst, wo du bist. Versuch nur mal, sie zu rufen."
    „Du meinst… jetzt sofort?"
    Theo nickte.
    Martin konzentrierte sich.
    Mutter! Kannst du mich hören, Ma? Bitte, gib mir Antwort.
    Aber seine Mutter antwortete nicht. Er rief sie noch ein paarmal, aber vergebens.
    „Na?" fragte Theo anzüglich. „Hat es geklappt?"
    „Nein, sie kann mich nicht hören", sagte Martin traurig.
    Theo schien darüber sehr glücklich.
    Auf dem Gang ertönte wieder Sebastians Stimme.
    „Versammelt euch vor dem Gebäude! Der ganze Hasenstall nimmt in einer Reihe Aufstellung. Los, marsch, marsch!"
    Martin machte, daß er aus dem Zimmer kam.

    Mutter Arosa sah mitgenommen aus.
    Die Kinder, die sie sonst immer gutgelaunt und freundlich kannten, merkten sofort die Veränderung an ihr. Sie ging leicht gebeugt. In ihr blasses Gesicht hatten sich tiefe Kummerfalten gegraben. Ihr Gang wirkte kraftlos, während sie die Reihe der Kinder abschritt. Dabei unterhielt sie sich mit ihren Begleiterinnen, die hinter ihr wie Generale, die eine Parade abnahmen, einherstolzierten.
    Martin zählte sie im Geist: eins, zwei, drei… Es waren insgesamt acht Frauen, die sich in Mutter Arosas Begleitung befanden. Sie waren alle schwarz gekleidet. Manche trugen Hüte mit Schleiern, die ihre Gesichter verbargen.
    Außer den schwarzen Kleidern und dem stolzen, soldatenhaften Gang hatten die Frauen noch eine

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