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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dasselbe,
Petrelli!“ Der Illusionist schien sich erst zu zieren und zauberte dann die
gleiche Menge Vögel auf die Bühne.
    „Nochmal dasselbe, Petrelli!“, verlangte der
große, buntgefiederte Ara. Da wurde es Petrelli zu dumm. Er machte eine
umfassende Armbewegung, und Rauch quoll an den Stellen auf, die er mit den
Händen umschrieb.
    „Ich will aber nicht mehr“, ertönte Petrellis
laute Stimme. „Immer nur Vögel, mein Lieber. Das wird langweilig. Was wird denn
das Publikum sagen, wenn es für sein gutes Geld ein so unausgewogenes Programm
zu sehen bekommt? Wie wär’s denn mal mit einem etwas größeren Tier?“ Seine Worte
waren noch nicht verklungen, da hielt er auch schon einen flammenumzüngelten
Reifen in der Hand. Aus dem Qualm, der ihn wie zäher, gespenstischer Nebel aus
einem Geistersumpf umwaberte, löste sich mit mächtigem Sprung ein bengalischer
Tiger!
    Geschmeidig passierte er den Feuerring - und
sprang direkt auf die Stange zu, auf der das Vogelvolk hockte. Die Papageien
schrien schrill, die Vögel piepsten aufgeregt, und heftiges Flügelschlagen war
zu hören. Fast gleichzeitig erhoben sich die gefiederten Gesellen. Ein wildes,
wirbelndes Durcheinander entstand über Petrellis Schädel. Die Vögel stoben in
wilder Panik davon, Federn flogen durch die Luft und senkten sich langsam
herab. Alles aus dem Zuschauerraum blickte den entschwindenden Vögeln nach.
Irgendwo hinter dem Vorhang war die Decke, und dort war ihr Flug zu Ende.
Weiter kamen sie nicht. Das bedeutete, dass sie sich über kurz oder lang wieder
zeigen mussten. Aber das war nicht der Fall. Die Vögel tauchten in der
Dunkelheit unter und waren nicht mehr zu sehen.
    Petrellis Assistentin eilte mit aufregendem
Gang über die Bühne, rollte den Garderobenständer hinter den Vorhang, und der
Illusionist beschäftigte sich mit der Tigerkatze, die geduckt im Kreis
herumlief und ihn aus bernsteingelben Raubtieraugen unablässig anstarrte. Der
Tiger strich um Petrelli herum, näherte sich dann blitzartig dem Bühnenrand,
setzte zum Sprung an - und einen Moment schien es, als wollte sich das Tier
davon lösen und direkt in den Zuschauerraum springen. Die Menschen in der
ersten Reihe sprangen schreiend auf, einige stürzten, den Kopf zwischen die
Schultern gezogen, ängstlich zur Seite. Durch die Reihen der Zuschauer ging es
wie ein Windstoß durch ein Ährenfeld. Die Menschen duckten sich. Mable sackte
in ihrem Stuhl weg, und auch Iwan zuckte unwillkürlich zusammen. Der Eindruck,
dass die Raubkatze in den Zuschauerraum schnellen würde, war zu echt.
    Aber es kam natürlich nicht dazu. Petrellis
scharfer Zuruf veranlasste den Tiger, abzudrehen. Der Illusionist tätschelte
den Kopf der Raubkatze, die seine Beine umstrich. Dann hielt Petrelli ihr
erneut den Reifen hin. Die Flammen daran waren erloschen. Brav wie eine
dressierte Hauskatze marschierte das Raubtier durch den Reifen hindurch. Auf
der anderen Seite wallte Nebel auf, in den sie hineintrat. Ruckartig riss
Petrelli den Reifen in die Höhe. Der Nebel verschwand in der gleichen Sekunde,
und auch von der bengalischen Tigerkatze war danach nichts mehr zu sehen.
    Tosender Beifall brandete auf. In dem
befreienden Klatschen schienen sich die Ängste der Menschen zu lösen, die sie
eben noch gehabt hatten. Bravorufe hallten durch den Saal. Auch Iwan konnte
seine Begeisterung für die perfekte und unglaublich realistische Darbietung
nicht verbergen. Er machte sich allerdings seine speziellen Gedanken. Petrellis
Vorführung hafteten Elemente an, die ihn beschäftigten. Diese Show wäre sicher
etwas für Peter Pörtscher gewesen. Der Schweizer PSA-Agent war ebenfalls ein
hervorragender Illusionist, und seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Magie
halfen ihm in bestimmten Fällen auf großartige Weise weiter. Doch Pörtscher
alias X-RAY-11 konnte - wenn er das wollte - seine Tricks erklären Bei diesem
Petrelli jedoch - und dieses Gefühl wurde mit jeder Darbietung, die er zeigte,
in Iwan Kunaritschew größer - schienen andere Faktoren einzufließen Petrelli
musste mit den Mächten der Hölle im Bund stehen, und sein Lieblingselement war
zweifelsohne das Feuer.
    Niemand wusste, wo er es herbekam, wie er es
entfachte. Seine ganze Erscheinung hatte etwas Dämonisches und Teuflisches an
sich. Er riss die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hin und zog sie in seinen
Bann. Das konnten andere Weltklasse-Illusionisten zwar auch, aber bei Petrelli
war es irgendwie anders ...
    Iwan Kunaritschew nahm

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