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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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den weißen Tasten waren die
großen Blutstropfen zu sehen, und schreiend, von Panik und Grauen erfüllt,
starrte der Mann auf den Armstumpf, der noch an seinen Schultern hing. Der Arm
mitsamt Hemds- und Jackett Ärmel war ihm von einem unsichtbaren Chirurgen vom
Rumpf getrennt worden!
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschews Kopf ruckte herum. Der
Russe starrte in die angegebene Richtung. Dort standen ein Mann und eine Frau,
er schon etwas älter, ein distinguierter Herr in dunkelblauem
Nadelstreifenanzug, die Frau trug ein silbergraues, Figur betonendes Kleid mit
aufregendem Dekolleté. Von Robert Harton war weit und breit keine Spur.
    „Ich kann nichts sehen. Kleine.“ X-RAY-7
schüttelte verwundert den Kopf. Harton wäre ihm sofort aufgefallen. Er kannte
den Drogensüchtigen von einer Fotografie und außerdem von der Grabesöffnung
her. Der blasse, schmale junge Mann, ausgemergelt und dürr wie ein Skelett,
wäre ihm sofort ins Auge gefallen.
    Mable schluckte trocken. Ihre Augen waren
unnatürlich weit aufgerissen. „Er ist weg, Großer. Aber - so etwas gibt es doch
nicht. Ein Mensch ... kann sich doch nicht einfach ... in Luft auflösen!“,
stammelte sie. „Da hat er eben noch gestanden ... direkt am Ausgang ... Es war
Robert Flarton ...“
    „Ich denke, er ist tot?!“
    „Das habe ich bisher auch geglaubt.“ Sie
zitterte, und ihre Stimme war unwillkürlich lauter und schärfer geworden, als
wollte sie die Angst übertönen, die in ihr aufgestiegen war. „Ich habe ihn
gesehen, Großer ... ich habe ihn wirklich gesehen.“ Sie hielt erschreckt inne,
als sie merkte, dass sich die Leute in der Reihe vor ihr umdrehten und sie mit
seltsamen Blicken musterten. „Ich bin nicht verrückt“, fuhr sie mit leiser
Stimme fort. Schweiß perlte auf ihrer Stirn, den sie wegwischte. „Er war doch
eben noch da.“
    „Ist er durch die Tür gegangen. Kleine?“,
fragte Kunaritschew. „Ich werde nachsehen.“
    „Nein, bleib hier... Die Tür hat sich nicht
bewegt. Er hat einige Sekunden dagestanden und war mit einem Mal -
verschwunden. Weg, als hätte ihn der Boden verschluckt.“ Mable hielt
Kunaritschew, der sich erheben wollte, am Arm fest.
    Mable und Iwan suchten mit ihren Blicken die
Umgebung und die Sitzreihen ab. Sie entdeckten jedoch niemand, der dem toten
Robert Harton ähnlich sah. X-RAY-7 war nach Mables Reaktion besonders
aufmerksam. Er hielt das, was sie zu sehen meinte, nicht für eine Halluzination
ihrer überreizten Nerven. Mable war eine junge Frau, die mit beiden Beinen fest
auf der Erde stand und auch nicht zu viel getrunken hatte, um nicht zu wissen,
was sie sprach.
    Der Beginn der Vorstellung nahm ihnen
zunächst die Möglichkeit, dem seltsamen Phänomen auf den Grund zu gehen. Es
wurde dunkel im Saal, und die Gespräche verstummten. Der Vorhang öffnete sich.
Aus den Ecken beleuchteten zwei blaustrahlende Scheinwerfer die Bühne. Sie war
völlig leer.
    Petrellis Auftritt erfolgte im wahrsten Sinn
des Wortes mit einem Knalleffekt. Ein lautes Zischen war zu hören. Mitten auf
der Bühne stand eine Flammensäule, von der kein Mensch wusste, woher sie kam.
Es gab einen dumpfen Knall. Die Säule verpuffte. Rauch stieg kerzengerade in
die Höhe, und mitten aus den Flammen heraus trat Petrelli, der große Magier. Er
war ganz in Schwarz und Rot gekleidet, und bei seinem Anblick drängte sich
vielen Zuschauern unwillkürlich der Gedanke an Graf Dracula auf, wie er von
Christopher Lee in seltener Perfektion und Überzeugung dargestellt worden war.
Petrelli hielt die Arme ausgebreitet, und der schwarze, innen rot gefütterte
Umhang sah aus wie ein zusammengewachsener Flügel, der sich über Schultern und
Rücken spannte. Beifall donnerte durch den dunklen Raum. Keiner konnte sich
erklären, wie Petrelli auf die Bühne gekommen war. Iwan Kunaritschew vermutete,
durch einen verschließbaren Schacht im Bühnenboden, war sich dessen aber nicht
ganz sicher.
    Der große, hagere Mann mit dem dreieckigen
Gesicht, dem schwarzen Haar und den buschigen Augenbrauen zeigte einige der
typischen und immer wieder erstaunlichen Kunstfertigkeiten. Er ließ Vögel aus
dem Nichts erscheinen und setzte sie auf eine mit Rollen versehene
Garderobenstange, die eine hübsche, grazile Assistentin aus dem
Bühnenhintergrund geschoben hatte. In wenigen Minuten bevölkerten dreißig
Tauben, zehn Kanarienvögel, zehn Wellensittiche und zwei prächtige Papageien
die Bühne. Einer der Papageien schrie ununterbrochen: „Nochmal

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