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1323 - Vampir-Monster

1323 - Vampir-Monster

Titel: 1323 - Vampir-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war das Thema erledigt. Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, musste er einsehen, dass ihn die Fahrerei schon geschlaucht hatte.
    »Ich habe mich entschlossen, Johnny.«
    »Wozu?«
    »Dass du nach der Pause den Rest der Strecke fährst.«
    »Sehr gut.«
    »Dann werde ich ein Nickerchen machen.«
    »Ist mir egal.«
    Die große Hinweistafel auf die Raststätte tauchte auf, und Hado Quentin ging vom Gas. Der Wagen wurde langsamer. Johnny Conolly entspannte sich. Er schaute jetzt nicht nur noch auf die Straße, sondern auch aus dem Fenster und beugte sich nach vorn, um dort einen Teil des Himmels sehen zu können. Im Winter wäre es längst dunkel gewesen. Aber der Monat Juli war bekannt für seine hellen Tage, die zudem lange andauerten. Da dunkelte es erst zwei Stunden vor Mitternacht richtig ein, und da sich an diesem Tag der Himmel fast ohne Wolken präsentierte, würde es auch recht lange hell bleiben.
    Freies Feld säumte hier die Autobahn. Alles war flach. Es gab nicht mal eine Böschung. So sah der Himmel ziemlich weit und fast unendlich aus. Nur etwas wunderte Johnny Conolly. Das waren die Vögel, die sich unter dem Firmament bewegten. Sie flogen dort ihre Kreise, aber sie behielten dabei eine Richtung bei, denn sie näherten sich immer mehr der Raststätte.
    »Was ist los?«
    Johnny legte den Kopf schief. »Ich beobachte die Vögel.«
    »Warum das denn? Ist das spannend?«
    »In diesem Fall schon.«
    »Warum?«
    »Sie sind recht groß. Und sie bleiben zusammen. Bisher habe ich ein halbes Dutzend gezählt.«
    »Wir sind hier auf dem Land. Hier gibt es Raubvögel.«
    »Eigentlich schon.«
    »Warum nur eigentlich?«
    Johnny schaute noch einmal nach. Er blieb nach vorn gebückt und legte den Kopf schief. »Wenn es Raubvögel sind, dann kenne ich sie nicht.«
    »Was stört dich denn?«
    Johnny verzog den Mund. »Die haben so seltsame Flügel. Sie erscheinen mir irgendwie eklig.«
    »Hähä.«
    »Lach nicht. Das stimmt.«
    »Soll ich mal stoppen? Dann kann ich sie auch sehen.«
    »Nein, nein, fahr ruhig weiter.«
    »Außerdem bist du kein Ornithologe.«
    »Werde ich auch nie sein.«
    »Und was willst du machen?«
    »Mal sehen. Eigentlich hat mein alter Herr einen ganz guten Job. Der würde mir schon gefallen.«
    »Reporter?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Ist nicht mein Ding. Ich sehe mal zu, dass ich Musiker werden kann. Der beste seit Phil Collins. Hei, das wäre doch was. Da geht es mir dann super.«
    »Ich wünsche dir viel Glück.«
    Vor ihnen erschien die von Grünflächen gesäumte Abfahrt. An einer Seite zogen sich jetzt Büsche hin, die ziemlich tief in das Feld hineinreichten.
    Bei ihrer Unterhaltung hatte Johnny nicht mehr an die komischen Vögel gedacht. Erst jetzt suchte er wieder den Himmel ab. Er konnte sie nicht mehr entdecken und dachte auch nicht weiter darüber nach.
    Zu tanken brauchten sie nicht. So fuhren sie an den Säulen vorbei auf die Raststätte zu, die nach vorn hin zu den Parkplätzen offen lag, an der Rückseite aber von einem dichten Waldsaum begrenzt wurde. So hatte sie durch die Natur einen gewissen Erholungswert bekommen.
    Die freien Parkplätze konnten sie sich aussuchen. Neben einem Truck stellten sie den Wohnwagen ab.
    »Das hätten wir«, sagte Hado. »Zufrieden?«
    »Klar. Und du?«
    Quentin deutete zuerst auf seine Kehle und danach auf den Bauch. »Durst und Hunger.«
    »Dann sind wir hier richtig.«
    Beide verließen das Wohnmobil und schlossen die Tür. Johnny ging einige Schritte zur Seite und schaute zum Himmel. Die Vögel wollten ihm einfach nicht aus dem Kopf.
    Er sah sie nicht mehr und wollte schon losgehen, als er doch noch einen bemerkte. Er befand sich hinter der Raststätte, und es sah so aus, als wollte er sich dort niederlassen. Die zackigen Schwingen fielen Johnny jetzt stärker auf, sodass ihm ein bestimmter Verdacht kam.
    So sahen eigentlich Fledermäuse aus. Gegen diese Tiere hatte er nichts einzuwenden, so lange es normale Fledermäuse blieben und sie sich nicht in zweibeinige Vampire verwandelten wie es bei diesem verdammten Blutsauger Mallmann der Fall war.
    Johnny wunderte sich auch darüber, dass die Tiere in der Helligkeit flogen.
    Eigentlich waren sie Geschöpfe der Nacht und mieden das Licht.
    Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn, das auch nicht verschwand, als auch das letzte Tier seinen Blicken entschwunden war.
    »He, kommst du oder nicht?«
    »Klar, natürlich.«
    Johnny hatte schon einige Dinge erlebt, die er nicht so leicht vergessen würde.

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