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1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verabschiedet, wenn er nur eine knappe Frage gehabt hätte. Ich denke mir, dass mehr dahinter steckt. Es kann auch sein, dass es sich bei ihm um einen Zeugen handelt, der gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt.«
    Johnny hörte kaum hin. Er wollte sich auch nicht in Theorien ergehen. Mit leisen Schritten bewegte er sich auf die Tür zu.
    Allerdings so, dass er vom Garten aus nur schwerlich gesehen werden konnte. Außerdem hatte er sich geduckt.
    Wohl war ihm nicht dabei. Was er sah, sorgte für ein Kribbeln auf seinem Rücken. Im Garten erkannte er nur seinen Vater. Der bewegte sich nicht und bildete eine Schattengestalt. Der Nachbar oder wer immer es sein mochte, schien ihn verlassen zu haben.
    Johnny war konzentriert, doch dann passierte etwas, das ihn völlig aus der Bahn warf. Er hörte zuerst ein wildes Flattern, und einen Moment später löste sich vom dunklen Erdboden her eine Wolke, die wie ein schwarzer Kreis aussah und gegen den Himmel stieg. Es war kein Staub, es war kein Ruß. Es war etwas in seinen Augen Entsetzliches, das sich als Schwarm aus dem dunklen Versteck gelöst hatte und jetzt in den dunklen Nachthimmel schwebte.
    Tiere! Monster! Flugvampire!
    Sie griffen noch nicht an, und Johnny tat das einzig Richtige in seiner Lage. Er zerrte die Tür so weit wie möglich auf und schrie mit lauter Stimme:
    »Dad…!«
    ***
    Bill Conolly war entsetzt. Er hatte sich in den letzten Sekunden zu stark auf das Gespräch mit van Akkeren konzentriert, und deshalb wurde er von den Ereignissen völlig überrascht.
    Er sah die zahlreichen Monster. Er konnte sie nicht zählen. Sie hatten sich zu einer riesigen Wolke vereinigt, in der es flatterte und von der aus ihn der Wind erwischte und durch sein Gesicht fegte.
    Unwillkürlich wich er zurück, und plötzlich kam ihm selbst die Beretta in seiner Hand lächerlich vor.
    Zwei oder drei dieser Killerwesen akzeptierte er noch. Nie hätte er gedacht, dass es van Akkeren gelungen war, sich diese Macht zu schaffen. Dabei zählten sie nicht mal zu den dämonischen Wesen, diese hier waren von Menschenhand geschaffene Killer. Mutationen. Resultate verbotener Genexperimente, die sich letztendlich der Schwarze Tod zunutze gemacht hatte.
    Van Akkeren war nicht mehr zu sehen. Er war praktisch in diesem Schwarm untergegangen, aber er würde aus ihm wie Phönix aus der Asche hervorsteigen.
    Wenn sich diese Monster auf ihn stürzten, das wusste Bill, war er innerhalb einer Minute tot.
    »Dad!«
    Die kreischende Stimme seines Sohnes riss ihn aus den Gedanken, und Bill kam sich vor, als hätte er einen Schlag erhalten, der ihn aus der Erstarrung riss.
    Es ging um sein nacktes Leben!
    Jetzt war er bereit, dies zu akzeptieren und zog augenblicklich die Konsequenzen.
    Auf dem Absatz fuhr er herum. Er wusste die Verfolger in seinem Rücken und hoffte, dass sie sich noch sammeln mussten, um danach das Ziel anzufliegen.
    Es war nur eine kurze Strecke bis zur offenen Tür. Im Licht sah Bill die Gestalt seines Sohnes. Johnny hielt ihm die Tür auf. Er winkte mit der linken Hand, und Bill hatte das Gefühl, über den Boden zu fliegen. Er war so schnell wie selten in seinem Leben, wuchtete seinen Körper dann nach rechts und stolperte in das Wohnzimmer hinein, in dem auch Sheila schreckensstarr stand.
    Johnny rammte die Tür zu.
    Dabei blieb es nicht. Er entfaltete eine fieberhafte Hektik. Die Conollys besaßen elektrische Rollos.
    Sie rutschten nach unten…
    Normal schnell. In diesen Momenten jedoch viel zu langsam.
    Johnny stand zitternd auf der Stelle. Er flüsterte beschwörende Worte, aber die Rollos bewegten sich weiterhin normal. Sie ließen sich einfach nicht beschwören.
    Bill stand neben seinem Sohn. Beide duckten sich, schauten nach vorn und bekamen in den ersten Sekunden noch mit, was sich draußen abspielte. Die fliegenden Killer wussten, was sie wollten.
    Als Wolke waren sie in die Höhe gestiegen. Jetzt allerdings lösten sie sich auf, um zu ihren neuen Zielen zu fliegen.
    Einige stoben in die Höhe. Andere blieben recht dicht über dem Boden. Wieder andere verschwanden im Hintergrund, aber sie würden nicht verschwinden, davon gingen Johnny und Bill aus.
    Sie fieberten mit. Sie hofften, dass die Zeit ausreichte und keiner die Scheibe erwischte.
    Die Ersten flogen dagegen.
    Allerdings nicht vor die Scheibe, sondern das Rollo. Harte Schläge erschütterten die Lamellen, aber sie hielten, und nur die Scheibe vibrierte nach.
    Dann war es geschafft! Das Rollo hatte den Boden erreicht.

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