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133 - Die Letzte ihrer Art

133 - Die Letzte ihrer Art

Titel: 133 - Die Letzte ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Gegend zu erkunden.
    Ein zusätzliches LP-Gewehr wäre Matt Recht gewesen, doch ein Umweg über London hätte viel zu viel Zeit gekostet.
    Außerdem bestanden die Hydriten auf Geheimhaltung, solange nicht mehr Informationen vorlagen.
    Ihre Angst, ein massives Aufgebot könnte die Fishmanta’kan zu einem Ausfall in den Atlantik provozieren, saß äußerst tief. Besonders bei Quart’ol, der den geheimnisvollen Wesen schon mal begegnet sein musste.
    Anders ließen sich seine starken Emotionen bei diesem Thema nicht erklären.
    Im Laufe der Jahrhunderte hatte sich das einstige Hafenbecken mit Sand und Geröll gefüllt. Wahrscheinlich war die gesamte Bucht versandet. Als sie die verwitterte Kaimauer erreichten, mussten sie nur einen halben Meter in die Höhe klettern, um den Kalksteinfelsen zu betreten, auf dem hier alles ruhte.
    Die alten Rampen und Anlagen waren spurlos verschwunden, doch der
    Queensway,
    eine der Hauptverkehrsadern, die in einiger Entfernung parallel zur Küste verlief, fraß sich immer noch wie eine Schneise durch dicht bebautes Gebiet.
    Verrottete Autowracks mit zersprungenen Scheiben standen hier zuhauf herum, trotzdem gab es genügend Platz, um bequem voranzukommen. Eine Weile folgten sie der Straße, bis sie rechts abbogen und durch enge, von feucht glänzenden Ruinen gesäumte Seitengassen zur Residenz vorstießen.
    Das große Gebäude stand auf einer Anhöhe, sodass es die vorgelagerten Viertel überragte. Im viktorianischen Stil erbaut, ähnelte es einem klassischen Gruselschloss, insbesondere wenn gleißende Blitze den dunkel verhangenen Himmel aufrissen.
    Matt hatte es ausgewählt, weil die oberen Erker und Balkone gute Beobachtungsplattformen abgaben. Das Dach hatte zwar erheblich gelitten und war an einigen Stellen eingesackt, insgesamt machte das Bauwerk aber noch einen robusten Eindruck.
    Sie begannen zu laufen, um Sturm und Nässe zu entkommen. Die Stufen, die zum Haupteingang hinauf führten, lagen voller Geröll. Laub und Äste erwiesen sich dagegen als Seltenheit. Mit der Vegetation war es auf diesem kargen, dicht bebauten Grund noch nie weit her gewesen. Daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    Die Flügeltür aus Eiche bestand nur noch aus morschen Resten, die quietschend im Wind hin und her schlugen.
    Lampen und Waffen gezückt, drangen alle Drei ins Innere vor.
    Unter der Schlammschicht, die den Boden bedeckte, glänzte manchmal weißer Marmor hervor. Der Geruch von altem und frischem Kot reizte ihre Nasenflügel. Selbst Aruula, die sich nur selten empfindlich gab, rümpfte abfällig die Nase. Wer hier seit Generationen seine Notdurft verrichtete, ließ sich im Dunkeln nicht ausmachen, aber man brauchte keine mentale Begabung, um die Anwesenheit von etwas Fremden zu spüren.
    Rasch rückten sie von dem hellen Rechteck der Tür ab und verschmolzen selbst mit der Finsternis. Wegen der allgemein schlechten Lichtverhältnisse brauchten ihre Pupillen nicht lange, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Der Raum gewann an Tiefe, als die ersten Schatten Konturen annahmen.
    Matt erkannte eine weit ausladende Treppe, die in den ersten Stock führte. Links und rechts von ihnen schlossen sich große Säle an. Man brauchte nicht viel Phantasie, um sich die rauschenden Feste vorzustellen, die hier einst gefeiert wurden.
    Marmorverkleidungen, Säulen und Verschnörkelungen zeugten noch heute vom Glanz vergangener Tage. Massive Plünderungen schienen unterblieben zu sein. Der Verfall, den Matt spüren und vor allem riechen konnte, stammte nicht von Menschenhand.
    Wer hatte sich dann hier eingenistet? Die Fishmanta’kan?
    Lebten die nicht im Meer?
    Leises Scharren und Trappeln erfüllte die Luft. Zuerst von weit hinten aus dem Haus, durch Echos verzerrt. Dann aber ganz nah, vor, neben und über ihnen! Sich gegenseitig den Rücken deckend, spähten die Freunde angestrengt ins Dunkel, ohne etwas Konkretes auszumachen. Plötzlich entdeckte Matt jedoch die Reflektion eines Augenpaares. Nur ein Dutzend Schritte entfernt, fünf Meter über dem Boden schwebend.
    Nachdem er wusste, worauf er zu achten hatte, entdeckte er noch weitere.
    Erneut trabte und stampfte etwas durch die Halle, blieb aber weiter ihren Blicken entzogen. Ein Kreischen folgte, schrill und ohrenbetäubend laut. Ob eher aggressiv oder ängstlich ließ sich nicht genau sagen. So schrie kein Mensch, nicht mal in höchster Not.
    Der Ursprung des Tons ließ sich ebenso wenig bestimmen.
    Falls Matt nicht alles täuschte,

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