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133 - Die Letzte ihrer Art

133 - Die Letzte ihrer Art

Titel: 133 - Die Letzte ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sie den Grund des Phänomens begriff.
    Diese elenden Frevler schreckten tatsächlich nicht einmal davor zurück, sich am Heiligsten der Fishmanta'kan zu vergreifen! Sie hatten den Spaan von der Wand gekratzt und hier herunter geschafft!
    Das musste gesühnt werden!
    Obwohl dem Bösen körperlich unterlegen, zögerte Urza keinen einzigen Atemzug, sondern tauchte sofort ab. Mit fliegenden Händen suchte sie nach einer Unebenheit zwischen Wand und Barriere. Es dauerte nicht lange, bis sie eine geeignete Stelle gefunden hatte, in die sie die Spitzen des Chroom rammen und die Staumauer aushebeln konnte.
    Von grenzenloser Wut getrieben, spannte sie die Muskeln an und begann am Chroom zu reißen.
    ***
    Zielsicher ging der
    Böse
    die Stellen ab, an denen die eindringenden Fluten schon mehrmals hatten eingedämmt werden müssen, und machte sich ohne erkennbaren Missmut daran, die neuerlichen Durchbrüche zu stopfen. Ob er wohl ahnte, dass diese Arbeit nicht allein dem Druck der Fluten, sondern auch den Händen der Fishmanta’kan zu verdanken war?
    Zumindest sah er immer wieder aufmerksam in die Runde, obwohl sich hinter den dichten Regenschleiern nichts Verdächtiges ausmachen ließ.
    Furchtlos glitt er in den offenen Tümpel, um unter Wasser nach weiteren Löchern zu suchen. Das Blut des Moonk entdeckte er erst, als er das eckige Ufer anschließend noch einmal zur Kontrolle umrundete. Trotz der herabprasselnden Tropfen tauchte er seine Finger in die betreffende Stelle und führte ihre hornigen Kuppen an seine Nase. Er nahm Witterung auf, wie geplant.
    Mit vorgerecktem Kopf suchte er den Boden ab, entdeckte die nächste Blutlache und schlug die gewünschte Richtung ein.
    Seine gut ausgeprägten Sinne folgten der roten Spur, die bereits kurz davor stand, vom kalten Wasser fortgespült zu werden. Er musste sich beeilen, wenn er den Übeltäter noch rechtzeitig aufspüren wollte. Das machte ihn hoffentlich leichtsinnig.
    »Es klappt!«, frohlockte Ari. »Er fällt darauf hinein.«
    »Still!«, brauste Ruzo auf. »Der Böse darf nicht merken, dass wir ihn erwarten.«
    Hinter ihnen kreischten einige Moonks auf, angestachelt von dem Geruch frischen Blutes, den ihr toter Artgenosse verströmte. Rilux brachte die Bestien zum Schweigen, indem er mit seinem langen Hinterleib auf eine der Gittermatten schlug. Das rostige Klirren der Stäbe erschreckte die Tiere ebenso wie die giftigen Stacheln, die drohend durch die Lücken ragten.
    Derart eingeschüchtert, verstummten sie. Gerade noch rechtzeitig, damit sie der näher kommende Böse nicht hörte.
    Dem kalten Regen trotzend, stapfte die massige Echsengestalt über den von Blitzen erleuchteten Platz, direkt auf den eckigen Durchschlupf zu, der in ihr Versteck, die POOL-AREA, führte.
    Draußen angekommen, spähte er misstrauisch ins Innere.
    Ruzo und seine Gefährten duckten sich hinter Trümmerstücken, die beiderseits der Abdeckgitter aufragten.
    Der Böse bemerkte sie zwar nicht, doch er schien zu spüren, dass etwas im Inneren der eckigen Höhlung auf ihn lauerte. In seiner rechten Hand flammte plötzlich ein eng gebündelter Strahl auf, der schnurgerade durch die Dunkelheit schnitt. Mit dieser geheimnisvollen Fackel, die einen runden Flecken taghell ausleuchtete, suchte er Trümmer und Gitter ab.
    In der Grube kreischte ein verschreckter Moonk auf, wurde jedoch rasch von seinen Artgenossen zum Schweigen gebracht.
    Der gebündelte Lichtschein verharrte mittlerweile auf dem Kadaver, dem das Blut zur Lockspur entstammte. Ruzo befürchtete schon, nach dieser Entdeckung würde sich der Böse gleichgültig abwenden, stattdessen stieg er jedoch über die rot verschmierte Steinberüstung herein. Der Lichtstrahl in seiner Hand tastete unablässig über Trümmerstücke, rotbraune Stahlklumpen und die mit Gittern abgedeckte Bodengrube.
    Geradezu magisch angezogen hielt er auf den Kadaver zu, stoppte jedoch am Grubenrand ab. Die frei schwebenden Matten mochte er nicht betreten, das schien ihm zu gefährlich.
    Dabei war er längst in die Falle getappt.
    »Jetzt!«, rief Ruzo und zerrte an der Kette in seinen Händen.
    Rasselnd spannten sich die rostigen Glieder, die zu der äußeren Gittermatte führten, die weit über den Grubenrand hinaus ragte. So weit, dass der Böse bereits mit beiden Beinen auf ihr stand. Auf der anderen Seite der Abdeckung zog Rilux an einer zweiten Kette. Die Matte hinter dem Bösen bog sich in die Höhe. Gleichzeitig verrückte Ari den stählernen Balken, auf dem die

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