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1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

Titel: 1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließen sich nicht leicht manipulieren. Sie gingen ihren eigenen Weg und würden sich durch nichts davon abhalten lassen.
    Corinna Moncour war für sie nicht tot. Sie hatte sich nur für lange Zeit zurückgezogen. Das Kleid existierte. Es hatte die Jahrhunderte überstanden. Es war der Toten ausgezogen worden, und nun war es dabei, die Tote wieder zurückzuholen.
    Was der Teufel einmal geschaffen hatte, das ließ sich so leicht nicht zerstören.
    Aber da gab es noch ein Problem. Es hieß John Sinclair. Durch ihre eigene Dummheit hatte sie sich ihn aufgeladen. Er war misstrauisch geworden, das hatte sie ihm angesehen, und ein Mann wie er würde nachschnüffeln. Es hätte ja alles anders laufen sollen. Sie hatte ihn vor ihren Karren spannen wollen, doch dass die Hochzeit so schnell hatte stattfinden sollen, damit konnte sie nicht rechnen.
    Sie hatte beim Verkauf des Kleides auch nicht nach dem Termin gefragt und war einzig und allein darauf fixiert gewesen, die Vergangenheit wieder auferstehen zu lassen.
    Was tun?
    Angriff war die beste Verteidigung. Bevor sie ihren Laden verließ, wollte sie noch mit ihm sprechen.
    Margot Kiddy ging wieder nach vorn. Dort stand das schwarze Nostalgie-Telefon auf einem Regalbrett.
    Die Nummer des Yards hatte sie sich aufgeschrieben. Sie faltete den Zettel auseinander und wählte die einzelnen Zahlen. Margot war innerlich erregt, was sich auch äußerlich bemerkbar machte, denn sie spürte die Schweißtropfen auf ihrer Stirn. Außerdem zitterte sie leicht. Sie wusste, dass viel von diesem Anruf ab hing.
    Es wurde auch abgehoben, aber nicht die Stimme des Mannes drang an ihr Ohr, sondern die einer Frau.
    Sie glaubte, den Namen Perkins verstanden zu haben und fragte nach John Sinclair.
    »Tut mir Leid, der ist unterwegs.«
    »Das ist schade.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Ähm… ich heiße Margot Kiddy und …«
    »Ach, Mrs. Kiddy!«
    »Sie kennen mich?« Jetzt lag die Überraschung auf ihrer Seite.
    »Nein, nein«, hörte sie die lachende Antwort. »Nicht persönlich natürlich, aber ich weiß, um was es geht.«
    »Das ist gut.«
    »Sie rufen wegen des Kleides an.«
    Die Schneiderin räusperte sich. »Genau, denn es hat sich etwas verändert, denke ich.«
    »Sprechen Sie auf den Artikel an?«
    »Das tue ich. Das Kleid ist ja wieder aufgetaucht. Ich denke, dass Ihr Kollege danach nicht mehr zu suchen braucht. Der… der … Fall hat sich erledigt.«
    So ganz überzeugend hatte sie nicht gesprochen, denn diese Glenda Perkins fragte: »Meinen Sie?«
    »Ja, diese Frau ist doch ermordet worden. Das hatte ich nicht vorhersehen können. Ich wusste schon, dass dem Kleid nicht zu trauen ist. Dass es allerdings so schnell gehen würde, damit konnte ich nicht rechnen.«
    »Stimmt, Mrs. Kiddy. Ich bin natürlich nicht John Sinclair und kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich für meinen Teil glaube nicht, dass der Fall damit erledigt ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er gerade erst anfängt.«
    »Es gibt keinen Grund.«
    »Das sollten Sie John Sinclair überlassen. Denken Sie daran, Sie haben ihn erst auf die Spur gebracht. Jetzt muss die Suppe ausgelöffelt werden, mag sie auch noch so heiß sein.«
    »Ich weiß, was ich getan habe. Aber der Fall ist erledigt. Sagen Sie ihm das.«
    »Ich werde es versuchen. Kann er Sie denn anrufen…«
    »Nein, das kann er nicht. Ich werde nicht in meinem Geschäft sein. Und wohl auch in den nächsten Tagen nicht. Ich habe auswärts zu tun. Teilen Sie ihm das mit.«
    »Wie Sie wollen. Aber…«
    Was diese Frau noch sagen wollte, hörte Margot Kiddy nicht mehr. Da hatte sie schon aufgelegt.
    Sie war wütend. Röte zeichnete ihr Gesicht. Sie musste sich an der Wand festhalten, weil sie ein plötzlicher Schwindelanfall erwischte und sich alles vor ihren Augen drehte. Wiederum schalt sie sich eine Närrin, weil sie zu früh und auch falsch reagiert hatte. Für sie war es wichtig, dass sie das Kleid zurückbekam und es dann so versteckte, dass es nicht gefunden werden konnte.
    Wenn das nur so einfach gewesen wäre, denn da gab es noch einen Joker in diesem Spiel. Er hatte bereits zugeschlagen, sonst wäre diese Braut beim Tragen des Kleids nicht gestorben.
    Für Margot Kiddy war der Joker wichtig. Sie hoffte stark, dass er sich auch auf ihre Seite stellte. Wenn das so eintraf, konnte ihr nichts passieren…
    ***
    Wir waren erst gar nicht zum Yard zurückgefahren. Die Adresse von Longford Castle hatten wir schnell herausgefunden und befanden uns nun auf dem

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