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1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

Titel: 1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hochzeit stattfinden sollte.«
    »Da kommt Arbeit auf uns zu.«
    »Normale Polizeiarbeit«, erklärte Suko und lächelte wieder.
    »Macht dir das Spaß?«
    »Nach den hektischen Zeiten kann ich etwas Ruhe gebrauchen. Es wird schon wieder schlimm werden, da brauchst du keine Sorge zu haben.«
    Wie verabredet erschien Kollege Murphy. Er war noch etwas länger in der Pathologie geblieben.
    »Ihr seht nicht eben fröhlich aus«, stellte er fest.
    »Hätten wir denn Grund dazu?«, fragte ich.
    »Bestimmt nicht.«
    »Eben, das meine ich auch.«
    Murphy ballte eine Hand zur Faust. »Es ist verzwickt. Es ist nicht erklärbar, wie auch immer. Ich stehe auf dem Schlauch. Wenn das so weitergeht, dann glaube ich bald auch an Geister, Gespenster und was es sonst noch alles so gibt.«
    Der Kollege kam mir gerade recht. »Haben Sie eigentlich mit dem Bräutigam gesprochen?«
    Er verzog seine Mundwinkel. »Und ob ich das habe. Der junge Mann war völlig fertig. Er ist zusammengebrochen. Seine Nerven spielten nicht mehr mit. Die gesamte Verwandtschaft war entsetzt. Die meisten Hochzeitsgäste hatten bereits in diesem Schloss gewohnt. Es wäre ein festlicher Rahmen geworden.«
    »Schloss«, murmelte ich.
    »Ja.«
    »Wie heißt es?«
    »Moment, lassen Sie mich nachdenken. Nun ja, es ist kein richtiges Schloss. Eher ein Schlösschen. Ein englischer Adeliger hat es für seine Geliebte bauen lassen. So viel habe ich erfahren. Es heißt Longford Castle.«
    Der Name war mir neu. Auch Suko hob die Schultern, ein Zeichen, dass er ihn ebenfalls noch nicht gehört hatte.
    »Es liegt von London nicht weit entfernt. Nicht mal eine Autostunde. Die Umgebung ist nicht schlecht. Wälder und Wiesen. Einsam, aber nicht zu abgelegen.«
    »Leben diese Longfords noch?«
    Murphy nickte. »Nachkommen existieren, soweit es mir bekannt ist. Sie vermieten das Schloss oder einen Teil, einen Trakt, wie auch immer. Der ist wohl umgebaut worden. Eine Schlossgaststätte ist ebenfalls vorhanden. Ich weiß nicht, der wievielte Vorfahre der Longfords es für seine Geliebte gebaut hat.«
    »Kennen Sie den Namen?«
    Murphy sah mich überrascht an. »Nein, dafür habe ich mich nicht interessiert. Warum auch?«
    »Da haben Sie Recht.«
    Murphy war neugierig geworden. »Aber ihr seht die Dinge anders – oder?«
    »Mich dürfen Sie nicht ansprechen«, sagte Suko. »John hat mit Ihnen geredet.«
    »Ja, ich kenne ihn. Er fragt nicht grundlos. Womöglich liegt die Aufklärung des Falls in der Vergangenheit.«
    »Kann alles sein«, sagte ich und wandte mich wieder an den Kollegen. »Die Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft sind mittlerweile ausgezogen, nehme ich mal an.«
    »Das sind sie wohl.«
    »Okay, das ist es dann wohl gewesen. Wir werden wieder zurück zum Yard fahren, und das verdammte Kleid werden wir auch noch auftreiben, das verspreche ich Ihnen.«
    »Im Schloss?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir müssen eben überall suchen und jeder Spur nachgehen.«
    »Tut mir den Gefallen und findet es schnell. Ich will nicht noch mal vor einer verbrannten oder verwesten Leiche stehen. Das scheint ja so zu sein, wenn jemand das Brautkleid anzieht.«
    Da konnten wir leider nicht widersprechen. Murphy wusste auch, dass wir allein bleiben wollten. Außerdem hatte er noch zu tun. Wir verabschiedeten uns, und ich öffnete den Rover.
    »Willst du nicht einsteigen?«, fragte Suko verwundert, als ich stehen blieb.
    »Das ist noch etwas.«
    »Ich weiß. Du denkst an diesen Longford und dessen Geliebte. Könnte es sein, dass die Frau vielleicht eine gewisse Corinna Moncour gewesen ist?«
    »Treffer. Genau das möchte ich herausfinden. Ich bin davon überzeugt, dass es stimmt. Und wenn dies alles so eingetroffen ist, wie ich es mir denke, dann weiß ich auch, wohin uns der Weg bald führen wird.«
    »Natürlich ins Schloss.«
    »Genau das. Und jetzt steig ein.«
    ***
    Die Frau mit der dicken Brille hob die beiden Hosen an und betrachtete sie von allen Seiten. Sie ließ sich Zeit dabei, als suchte sie einen Fehler im Gewebe.
    »Zufrieden?«, fragte Murphy Kiddy.
    »Moment noch.«
    »Ich habe alles so erledigt, wie Sie es gewünscht haben. Weiter konnte ich sie nicht machen.«
    Die Kundin nickte. »Ja, das sieht man. Ich glaube es Ihnen gern. Und ich denke, dass Sie meinem Mann jetzt wieder passen werden.«
    »Da bin ich ja zufrieden.«
    Die Kundin legte die Hosen auf den Tresen. »Was habe ich zu zahlen?«
    Margot nannte ihr die Summe.
    »Ist nicht eben preiswert.«
    »So war es aber

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