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1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

Titel: 1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist!«
    Ich hatte eine Zustimmung erwartet, zumindest ein Nicken, aber die Schneiderin zuckte nur die Achseln.
    »Glauben Sie nicht daran?«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Man hat sie als Hexe bezeichnet, die sich mit dem Teufel gut verstand. Und er wird ihr sicherlich auch eine besondere Kraft gegeben haben. Da bin ich mir sicher.«
    »Heißt das für Sie ein Überleben auf eine bestimmte Art und Weise?«
    Erstaunt hob die Schneiderin den Kopf an. »Das kann alles sein, Mr. Sinclair. Wenn sie eine Geliebte des Teufels war, hat er ihr bestimmt besondere Gaben mit auf den Weg gegeben und lässt sie nicht im Stich. Das ist zumindest meine Meinung.«
    »Haben Sie einen Beweis bekommen, dass diese Corinna Moncour noch irgendwie existiert?«
    »Nein.«
    Bei der Antwort hatte sie mich nicht angeschaut. So wusste ich nicht, ob ich ihr glauben sollte oder nicht. Ich hatte bei diesem Gespräch viel gehört, aber nur wenig erfahren. Genau das störte mich. Es konnte auch sein, dass sie mich vor ihren Karren spannen wollte, aber daran wollte ich jetzt nicht denken.
    Der Stuhl war auch nicht der bequemste Platz gewesen. Vom langen Sitzen tat mir der Hintern weh. Ich stand auf, aber Margot blieb sitzen. Sie hob nur den Kopf an und schaute mich fast schon bittend von unten her an.
    »Werden Sie Nachforschungen anstellen?«
    »Ja, ich versuche es.«
    »Danke, ich danke Ihnen sehr. Und wann?«
    »Zunächst möchte ich herausfinden, ob ich etwas über eine gewisse Corinna Moncour erfahren kann. Danach sehen wir weiter. Ich verspreche Ihnen, dass Sie auf jeden Fall Bescheid bekommen.«
    »Das ist für mich schon ein Hoffnungsstrahl.«
    Ich winkte ab. »Bitte, machen Sie sich nicht zu viele Hoffnungen, Mrs. Kiddy.«
    »Nein, nein, aber mir ist ein Stein von der Seele gefallen. Glauben Sie mir.«
    Ich glaubte ihr das unbesehen. Bevor ich sie verließ, kam ich noch mal auf den Dieb zu sprechen. »Haben Sie eigentlich die Polizei über den Diebstahl informiert?«
    »Das habe ich nicht.«
    »Und was ist der Grund?«
    »Ich hielt es nicht für wichtig. Die Polizei hätte mich nicht weitergebracht, außerdem wurde nur ein Hochzeitskleid gestohlen. Die Kasse hat der Dieb nicht aufgebrochen. Er wusste verdammt genau, was wichtig war und was nicht.«
    »Da haben Sie schon Recht.«
    Auch Margot Kiddy stand auf. »Tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht mehr helfen konnte, aber das ist nun mal so. Ich kann leider nichts daran ändern.«
    »Schon gut, Mrs. Kiddy, machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich werde mich auf jeden Fall um dieses Hochzeitskleid kümmern.«
    »Danke.«
    Ich ging zur Tür. Die Frau eilte um den Tisch herum und folgte mir. Jetzt, da sie stand, fiel mir auf, dass sie recht klein war und mir nur bis zur Schulter reichte.
    Sie wollte die Tür vor mir öffnen, aber ich war schneller. »Danke, den Weg finde ich.«
    »Wissen Sie denn, wie Sie mich erreichen können?«, rief sie mir noch nach, als ich meinen rechten Fuß bereits auf das rissige Pflaster des Hinterhofs gesetzt hatte.
    »Ich habe mir eine Karte genommen, die auf der Kommode neben der Tür lag.«
    »Das war gut.«
    Um auf die Straße zu gelangen, musste ich einen Hof überqueren.
    Die kleine Schneiderei der Frau lag in einem alten Anbau mit Flachdach.
    Ich befand mich in Whitechapel in einem Viertel, in dem zahlreiche Menschen dicht zusammenlebten und es auch noch kleinere Geschäfte gab, zu denen ja auch diese Schneiderei gehörte. Zur U-Bahn musste ich zu Fuß gehen, was mich nicht weiter störte.
    Mehr Gedanken machte ich mir über den Fall, der noch keiner war. Würde er auch einer werden?
    Es war wieder mal Zeit, auf mein Bauchgefühl zu achten. Das war nicht negativ eingestellt. Mittlerweile glaubte ich daran, dass hinter diesem schlichten Diebstahl mehr steckte, als man vermuten konnte.
    Etwas allerdings bereitete mir schon Probleme. Ich wusste nicht, wie weit ich Margot Kiddy trauen konnte und ob sie mir die ganze Wahrheit gesagt hatte.
    Möglich war es. Aber ich konnte mir auch vorstellen, dass sie eigene Pläne verfolgte, und das wiederum fand ich nicht so gut, denn ich ließ mich nicht gern vor den Karren einer anderen Person spannen…
    ***
    Marietta Harper tat nichts, sagte nichts und war nicht mal in der Lage, zu denken. Sie kam sich vor, als wäre ein Teil von ihr aus ihrem Körper entflohen. So schaute sie nur nach vorn und in das Gesicht dieser uralten Frau, die ihr Brautkleid trug.
    Stimmte es wirklich? War es diese Person, die es eigentlich

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