Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1331 - Zu Ehren Ijarkors

Titel: 1331 - Zu Ehren Ijarkors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er nicht nach Pailliar hätte fliegen dürfen. Und es war nicht bei einem Fehler geblieben. Er war mit Hilfe eines Elfahders gekommen, da er jedoch überzeugt gewesen war, daß er durch das Heraldische Tor zum Mond Ijarkor zurückkehren würde, hatte er seinen Helfer mit seinem Raumschiff weggeschickt.
    Wenn Faragha es nicht schafft, das Tor wieder in Gang zu setzen, dann muß ich auf Pailliar bleiben, erkannte er.
    In ohnmächtigem Zorn blickte er Roi Danton an. Er glaubte zu wissen, daß Danton und Salaam Siin tatsächlich irgendeine Art Anschlag planten, und daß er sich verrechnet hatte, als er die 300.000 Sänger nicht an ihr Ziel kommen ließ. Viel zu gelassen reagierten Danton und der Singlehrer auf diese Tatsache, obwohl sie doch eigentlich äußerst nervös hätten sein müssen. War der Ablauf des Spieles des Lebens nicht in höchstem Maß gefährdet?
    Lainish stand vor einem Rätsel, und es bereitete ihm geradezu unerträgliche Qualen, daß er noch immer keine Antwort auf seine Fragen gefunden hatte.
    Wenn er freie Hand gehabt hätte, dann hätte er die 300.000 Ophaler dorthin zurückgeschickt, woher sie kamen. Oder noch weiter weg, bis an die Grenzen des bekannten Universums, nur damit sie beim Spiel des Lebens nicht zur Stelle sein konnten.
    Was planten Tekener, Danton und Salaam Siin wirklich?
    Irgend etwas stimmte nicht. Er spürte es mit jeder Faser seines Herzens. Irgend etwas Ungeheuerliches würde geschehen. Aber was?
    „Ein guter Vorschlag", stimmte Kodexwahrer Dokroed zu. „Wir werden zum Terraner-Tor gehen und versuchen, mit dem Tormeister zu reden. Vielleicht gelingt es uns, die Blockade aufzuheben."
     
    *
     
    Die vier Nakken liefen den beiden Gavvron völlig überraschend über den Weg.
    Aysxixa schrie erschrocken auf.
    „Wir dürfen sie nicht entkommen lassen", rief sie und stürzte sich auf zwei der Schneckenwesen. Sie würgte, als sie deren feuchte Haut berührte. Am liebsten hätte sie die beiden Torhüter weit von sich geschleudert, aber dann wären ihre Pläne gefährdet gewesen.
    Hendroshk war schneller und geschickter als sie. Er injizierte den anderen beiden Nakken das psionische Gift, sprang dann auf und kam zu ihr, um ihr zu helfen. Sekunden später lagen vier Schneckenwesen regungslos auf dem Boden.
    „Nummer 24 und 25", sagte er. Befriedigt rieb er sich die Hände. „Die Hälfte haben wir also."
    Aysxixa ließ sich erschöpft zu Boden sinken. Sie wischte sich die Hände an den Hosen ab.
    „Wenn sie nur nicht so eklig wären", seufzte sie.
    Hendroshk lachte.
    „Du solltest dich freuen, daß sie so sind und nicht anders", entgegnete er. „Wenn sie wehrhafter wären, hätten wir größere Schwierigkeiten."
    Aysxixa lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Sie schloß die Augen.
    „Ich bin mir nicht sicher", erwiderte sie. „Die Nakken sind geheimnisvolle Wesen. Ich vermute, daß sie durchaus die Möglichkeit hätten, sich zu wehren, aber sie tun es nicht."
    „Und warum nicht?" Hendroshk konnte sich nicht vorstellen, daß sich jemand nicht verteidigte, obgleich er es könnte.
    „Ich weiß es nicht. Die Nakken handeln nicht rational. Jedenfalls nicht in unserem Sinn.
    Für sie muß nicht jeder Schritt so begründet sein, daß wir ihn verstehen. Vielleicht halten sie es für überflüssig, sich zu wehren, weil niemand von uns ein Heraldisches Tor bedienen kann?"
    „Wir sind auf ihre Hilfe angewiesen. Das ist richtig. Aber durch das psionische Gift ist alles ein bißchen anders geworden."
    Sie nickte.
    „Das könnte es sein", stimmte sie zu. „Die Nakken irren sich, weil sie in ihrer Überheblichkeit glauben, nach wie vor Herr ihrer selbst zu sein."
    Sie überwand ihre Schwäche und erhob sich. Die vergifteten Nakken regten sich. Sie ging zu ihnen hin und befahl ihnen, zu den anderen zu gehen, die sie überwunden hatten.
    Die Nakken entfernten sich wortlos, und sie verhielten sich damit ebenso wie alle anderen zuvor, die dem psionischen Gift ausgesetzt waren.
    „Noch ein oder zwei Stunden, dann haben wir es geschafft", sagte sie. „Danach sind wir die Herren des Terraner-Tors."
    Ein gleißend heller Blitz zuckte senkrecht durch die Wand neben ihr. Erschrocken fuhr sie zurück.
    „Was war das?" fragte sie atemlos. Die Wand sah unverändert aus, so als ob nichts geschehen wäre.
    Hendroshk ging zögernd zu der Wand und ließ seine Hand darüber hinweggleiten.
    „Sie ist warm", berichtete er. „Man spürt, daß da was passiert ist."
    „Sei vorsichtig", warnte sie ihn.

Weitere Kostenlose Bücher