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1332 - Die Höhlen der Ewigkeit

Titel: 1332 - Die Höhlen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschichte, kleine Kera! Nur noch eine, damit meine Zeit schneller durch die Adern des Universums fließt!"
    Sie rührte sich nicht. Sie flüsterte auch nicht mehr. Eine tiefe Niedergeschlagenheit bemächtigte sich meines Bewußtseins. Ich verfluchte innerlich Ijarkor, Lainish, Salaam Siin, die beiden Terraner und das Spiel des Lebens. Die Dunkelheit war längst in den Höhlen der Ewigkeit eingekehrt. Ich sah aber auch jetzt noch genug, denn an vielen Stellen glomm das schwache Licht unzähliger Pilzkulturen auf. Meine Facettenaugen hatten sich den veränderten Lichtverhältnissen angepaßt. Das Gesicht des Labyrinths war jetzt ein anderes, aber mir nicht minder bekanntes.
    Außerdem schimmerte der Nachthimmel Ijarkors heller als gewöhnlich. Ich wußte, daß diese Erscheinung von dem Chaos herrührte, das die Sänger von Ophal inszeniert hatten.
    Kera-Hua-Zatara hatte sich nicht verändert. Sie sah eigentlich nicht wie tot aus - aber auch nicht wie lebendig. Ich kramte ein paar Nahrungsreste zusammen und stärkte mich. Noch während ich kaute, hörte ich leise Geräusche, die durch die Gänge und Kavernen bis zu mir drangen. Woher sie kamen, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen. Die letzten Worte Keras brannten noch in mir.
    Ihre Aufforderung, Eis zu besorgen, war unsinnig, denn es gab in den Höhlen der Ewigkeit an keiner Stelle eine Temperatur, an der das Wasser zu Eis erstarrte.
    In meiner Verzweiflung machte ich mich auf den Weg. Dabei aktivierte ich alle Kräfte der Inneren Ruhe. Ich setzte langsam die Schritte voreinander, denn die fast vollkommene Dunkelheit erlaubte kein schnelles Bewegen. Die leuchtenden Flecken an den Felswänden wiesen mir den Weg in die seitlichen Regionen.
    In meinem Kopf reifte allmählich ein verrückter Plan, denn mir war klar, daß ich Hilfe brauchte.
    Ich kletterte in die unteren Etagen und bewegte mich seitlich so, daß ich etwa an den Ort gelangen mußte, an dem Salaam Siin und die beiden Terraner die Höhlen der Ewigkeit betreten haben mußten. Schließlich gelangte ich an einen Felsüberhang der untersten Etage, von der zwei Wege direkt ins Freie führten.
    Am Himmel über Ijarkor flackerten unstete Lichter. Aber daran hatte ich mich schon gewöhnt. Viel erstaunlicher waren die dichten Wolkenbänke, die sich gebildet hatten, denn solche Naturerscheinungen waren hier unbekannt. Vermutlich hing diese Veränderung auch mit dem Gesang der Ophaler oder der psionischen Schockwelle zusammen.
    Die leisen Erschütterungen, die durch den Boden liefen, wurden wieder deutlicher. Sie schwollen in unregelmäßigen Zeitabständen an und verschwanden dann wieder.
    Auch der Planet Som war nun an einer freien Stelle des Nachthimmels deutlich zu sehen. Er bildete eine dünne Sichel, die von einer hellgrünen Korona umgeben war. Auf seiner Nachtseite erkannte ich trotz der riesigen Entfernung andere und aus meiner Perspektive natürlich viel kleinere Leuchterscheinungen. Ich vermutete, daß dort das Königstor stand.
    Oder das, was von ihm übriggeblieben war.
    Eine innere Scheu hinderte mich daran, weiter ins Freie vorzudringen. Daher schritt ich unterhalb des Felsüberhangs weiter in Richtung eines weiteren Eingangs in die Höhlen der Ewigkeit.
    Beinahe wäre ich dabei über eine dunkle Gestalt gestolpert. Ich hielt inne und untersuchte den Körper. Es war ein Somer, und er war tot. Seine Ausrüstung fehlte zum großen Teil. Andere Geräte, die er mitführte, so auch sein Teleport-Gürtel, waren zerstört. Unweit des Vogelabkömmlings fand ich einen zweiten Leichnam. Ein Schuß hatte diesem Somer den Oberkörper zerfetzt.
    Angewidert setzte ich meinen Weg fort. Aber ich überlegte. Die beiden Somer konnten eigentlich nur aus dem Gefolge Lainishs stammen. Wahrscheinlich hatten sie den Auftrag gehabt, diesen Eingang zum Labyrinth zu sichern, der genau in Richtung zu Ijarkors Palast lag. Beim Kampf mit Salaam Siin und den beiden Terranern waren sie wohl ums Leben gekommen. Ich hatte ungezählte Tage des Friedens in den Höhlen der Ewigkeit verbracht. Nun war hier der Kampf eingekehrt. Ich benötigte alle Impulse meiner Inneren Ruhe, um das zu verkraften. Als ich mir versehentlich an die Brust faßte, spürte ich die Austbeulung der Waffe, die ich noch immer besaß. Das stärkte meinen Trotz.
    Ich setzte meinen Weg fo.rt und begab mich zurück in die Höhlen. Es war hier zwar relativ hell, aber doch nicht hell genug, um Spuren erkennen zu lassen. Über eine Geröllhalde kletterte ich in die zweite

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