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1333 - Mordgelüste

1333 - Mordgelüste

Titel: 1333 - Mordgelüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgeht.«
    Ich hätte fluchen können. Ich hätte mich selbst irgendwo hintreten können. Aber es war nicht möglich. Ich schaffte nichts. Ich war einfach nur jemand, der sich in der Gewalt eines Mächtigen befand, und das konnte ich nicht ändern.
    Aber ich wusste es. Dieses Wissen quälte mich. Es machte mich fast krank. Ich wollte mich dagegen anstemmen, da traf mich wieder einer dieser Blicke. Es war nicht mehr als eine Momentaufnahme, aber sie reichte aus, um den Widerstand in mir zu brechen.
    »Du wirst es nicht schaffen«, hörte ich das scharfe Flüstern. »Es ist unmöglich…«
    Ich hasste diese Stimme! Ich hasste sie wie selten etwas in meinem Leben! Ich wollte gegen sie aufbegehren, doch es klappte einfach nicht. Saladin war viel stärker. In ihm steckte die Macht eines Dämons und eines Menschen zugleich.
    Er löste seine Hand von meiner Brust. Ein Kribbeln rann dabei über meine Haut. Für einen Moment fühlte ich mich wie erlöst und wollte auch aufstehen, das war mir jedoch nicht möglich. Saladin machte mir da einen Strich durch die Rechnung, denn abermals sprach er mich an. Und seine Stimme drang ungefiltert in meinen Kopf.
    »Steh auf!«
    Kein Wunsch, sondern ein Befehl!
    Ich wehrte mich gegen ihn. Es war doch lächerlich. Auf keinen Fall würde ich ihm gehorchen. Nein, nein, das konnte er von mir nicht verlangen. Unmöglich.
    Jemand saß plötzlich auf der Liege. Seine Füße berührten den Boden, und dieser Jemand war ich.
    Es war kaum zu fassen. Ich konnte es auch nicht nachvollziehen, aber der, der auf der Bettkante hockte, war ich und kein anderer Mensch.
    »Das ist gut so, Sinclair!«
    Nein! Schrie es in mir. Nein, verdammt, das ist nicht gut so. Das ist schlimm, verflucht schlimm. Es ist grauenhaft. Ich war nicht mehr ich. Dieser verdammte Hypnotiseur hatte mich voll erwischt.
    Ich fand meinen eigenen Weg nicht mehr. Und so saß ich auf der Bettkante, starrte ins Leere und wusste nicht, was ich noch denken sollte. Mir war überhaupt nicht klar, ob ich noch dachte. Wahrscheinlich nicht. Ich war einfach nur dazu verdammt, ein Opfer dieses Hypnotiseurs zu sein, und das brachte mich fast um den Verstand.
    Das reale Denken und das Erfassen der Lage wechselten sich mit der Kontrolle eines anderen über mich ab. Gerade das war das Perfide. Dieser Mensch schaffte es, mich sehenden Auges ins Verderben zu führen. Ich wusste dann genau, was auf mich zukam. Ich wehrte mich auch dagegen, doch letztendlich waren es nur Scheingefechte.
    Eine furchtbare Situation, in der mir auch niemand helfen konnte.
    Nur ich selbst. Doch dazu war ich nicht in der Lage. Selbst der Besitz des Kreuzes brachte mich nicht weiter. Es steckte in meiner Tasche. Ich hätte nur den Arm zu bewegen brauchen, um es hervorzuholen, und der Wille war auch vorhanden, aber es fehlte mir an der Umsetzung. Ich bekam den Arm nicht hoch, weil etwas die Umsetzung zwischen Gehirn und Körper stoppte.
    Saladin hatte genau gewusst, was er mir antat. Und das musste einfach für ihn eine wahnsinnige Freude sein.
    Ich saß noch immer auf der Liege. Meine Füße berührten den Boden und ich schaute nach vorn. Ich suchte Saladins Blick, dem er auch nicht auswich. Er nahm nur einen anderen Platz ein. Auf der anderen Seite der Liege blieb er stehen, schaute über sie hinweg und lächelte mich wieder breit an.
    »Wie geht es dir?«
    Natürlich verhöhnte er mich. Ich wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen. Was tat ich stattdessen? Ich gab ihm eine Antwort auf seine Frage. »Das weiß ich nicht genau.«
    »Wer bei mir ist, wer sich in meiner Nähe aufhält, dem geht es gut, mein Freund.«
    Da konnte er sagen, was er wollte. Ich glaubte ihm kein Wort – und stimmte trotzdem zu.
    »Steh auf!«
    Nein!
    Ein Blitzgedanke. Ich tat es nicht. Aber warum stand ich kurz danach vor der Liege?
    »Ich bin stolz auf dich, Geisterjäger. Du tust genau, was ich will. Das ist so, und das wird so bleiben. Ich kann es dir nur immer wieder sagen. Du bist ein neuer Sinclair. Ein anderer. Ich kann mir überlegen, was ich mit dir machen werde!«
    Immer wenn er sprach, waren meine Gedanken ausgelöscht. Weg die Reaktionen, die genau das Gegenteil von dem bewirkt hätten, was ich wollte. Genau das freute Saladin. Und so spielte er mit mir weiter und gab mich fortwährend der Lächerlichkeit preis.
    Mit der linken Hand wedelte er mir zu. »Du wirst in Zukunft genau das tun, was ich will, Sinclair. Es ist einfach so extrem anders und so wunderbar. Denn du wirst nicht nur

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