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1333 - Mordgelüste

1333 - Mordgelüste

Titel: 1333 - Mordgelüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Hilfe. Niemand sorgte dafür, dass ich mich wieder bewegen konnte. Mein Bewusstsein blieb und das hatte seinen Grund, denn Saladin wollte, dass ich all das, was er noch mit mir im Namen des Schwarzen Tods vorhatte, miterlebte.
    Einen anderen Grund konnte ich mir nicht vorstellen.
    Er stand an meiner Seite.
    Er schaute auf mich herab. Er nahm mir die Sicht auf den fremden Himmel, so dass ich nur sein Gesicht sah und sonst nichts.
    Vor allen Dingen die Augen!
    In ihnen steckte die Kraft, die den verdammten Hypnotiseur leitete. Sein Blick war das Grauen pur. Die Kälte, die Macht, die er über andere Menschen bekam.
    Ich schaute hinein in dieses Augenpaar, und ich dachte daran, mich diesem Blick entgegenzustemmen. Ich wollte mich nicht noch tiefer in diese Hypnose hineinzwängen lassen, aber es blieb beim Versuch. Schon sehr bald musste ich mir gegenüber eingestehen, dass die Kraft des Hypnotiseurs stärker war als mein Widerstandswille.
    Es war schon ein ungewöhnliches Gefühl, das ich erlebte. Man konnte es beinahe mit dem Beginn einer Dimensionsreise vergleichen. Ich lag auf dieser Liege und spürte auch den Druck in meinem Rücken. Trotzdem überkam mich das Gefühl, mich von dieser Unterlage zu lösen.
    Ich trieb langsam weg.
    Ich hatte die Liege verlassen. Ich glitt dahin und kam mir dabei vor, wie von Händen getragen, die mich einem unbestimmten Ziel entgegenschafften.
    »Du wirst nichts mehr tun können, Sinclair, gar nichts.« Die Stimme des Hypnotiseurs erwischte mich. Er sprach leise, und trotzdem waren seine Worte an Deutlichkeit nicht zu übertreffen.
    Sie sorgten dafür, das sie mein gesamtes Gehirn ausfüllten. Das Denken glitt weg. Ich verlor mich selbst und sah nur sein Gesicht und seine Augen, die für mich zu Gewässern wurden, in die ich hineintauchte, um mich zu verlieren.
    So schlimm und grausam es sich für mich auch anhörte, es war eine Tatsache. Ich hatte mich verloren. Es gab mich nur noch als Körper, ansonsten befand ich mich in den Klauen des Saladin.
    Böse, grausam. Feist und glatt. Sein Gesicht war alles. Es war die Fratze des Clowns und des Teufels zugleich. Hinter dieser Glätte verbarg sich die List des Satans.
    Und es war ihm so leicht gefallen, mich unter seine Kontrolle zu bekommen. Allein das erschreckte mich schon. Ich hatte gedacht, gegen Hypnose resistent zu sein, doch da hatte ich wohl falsch gerechnet. Es war durchaus möglich, dass mich Saladin auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Hätte ich von seinem Plan vorher gewusst, wäre es mir möglich gewesen, mich darauf einstellen zu können.
    Es war vorbei.
    Saladin hatte gewonnen und er kostete es natürlich aus. Es war sein großer Triumph, den er nie aus den Augen ließ, und das wollte er mir auch zeigen, denn ich sah nur sein Gesicht und den Mund, der sich zu einem breiten Lächeln verzog. Mein gesamtes Blickfeld wurde von diesem Gesicht eingenommen. Nicht mal die veränderte Decke über mir sah ich. Es gab nur diese verdammte Gestalt.
    Sie berührte mich. Eine Hand legte sich gespreizt auf meine Brust, und ich hörte das Kichern. Es war ein widerliches Geräusch, das einen Schauer bei mir verursachte. Ich spürte Kälte auf meiner Haut und schaffte es nicht, den Kopf zur Seite zu drehen.
    Ich stand voll unter seiner Kontrolle. Nur in meinem Kopf arbeitete es weiter. Das war ja das Perfide daran, dass ich meine eigene Situation erkannte, aber trotzdem nichts dagegen unternehmen konnte. Für mich ein Unding.
    Ich wartete weiter. Der grinsende Mund öffnete sich langsam, und Saladin fing an zu sprechen. »Ist es nicht wunderbar«, flüsterte er. »Ist es nicht herrlich, dass du deine große Waffe noch besitzt und sie dir trotzdem nichts nutzt? Du wirst immer nur genau das tun müssen, was ich von dir verlange. Du wirst das als normal empfinden, dass du so gehasst hast. Es geht nicht anders, Sinclair. Du befindest dich in meiner Gewalt, und ich habe den Kontakt zu ihm. Hast du mich verstanden? Wenn ja, dann antworte mir deutlich mit ›Ja, Meister!‹«
    Das wollte ich nicht. Etwas sträubte sich. Das tat ich auch nicht.
    Und trotzdem sprach jemand genau die beiden Worte.
    »Ja, Meister.«
    War ich das gewesen?
    Es musste wohl stimmen. Nicht grundlos lachte Saladin leise und genussvoll auf. »Es ist wunderbar, dich so zu hören. Einfach fantastisch. Wer hätte das gedacht? Der große John Sinclair, der Geisterjäger ist nur noch Wachs in meinen Händen. Das Spiel läuft, ich kenne die Regeln, und nur ich weiß, wie es

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