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134 - Die Entscheidung des Generals

134 - Die Entscheidung des Generals

Titel: 134 - Die Entscheidung des Generals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Kraft klammerte sie sich am Knauf fest, bis ihre Sehnen an Hals und Arm deutlich hervortraten. Die Welt um sie herum begann zu verwischen. Gerne hätte sie ihrer aufflammenden Panik Luft gemacht, doch sie unterdrückte den verräterischen Schrei.
    Sobald die Androne wieder festen Boden unter den Beinen hatte, klärte sich Brinas Sicht. Ihr stockte beinahe der Atem, als sich der unscharfe Schimmer auf ihrer Netzhaut in rot glühende Ruinen verwandelte.
    Eine Woge brüllend heißer Luft rollte ihr entgegen.
    Sie begann zu schwitzen, doch ihr fehlte die Zeit, den wollenen Umhang abzulegen. Das Atmen wurde zur Qual.
    Brinas Lungen begannen zu brennen, als ob flüssiges Feuer einströmen würde, und dann war da noch dieser betäubenden Gestank, der über allem lag.
    So roch weder Holz noch Stroh, wenn es verbrannte. Nein, hier waren Leichen mit in Flammen aufgegangen.
    Mühsam schob sie die fürchterlichen Eindrücke beiseite und konzentrierte sich auf das Wimmern, das sie kurz zuvor gehört hatten.
    »Da drüben!« Brina deutete auf ein zusammengestürztes Lehmhaus, in dem noch das Feuer wütete. »Da müssen wir hin!«
    Sie hatte nur einen halberstickten Laut gehört, aber angesichts des um sie herum knisternden Infernos konnte es dafür nur eine Ursache geben.
    Dort war ein Mensch in Not!
    Die Androne setzte sich in Bewegung.
    Mit wilden Armbewegungen bedeutete Brina den Reitern, die sie flankierten, die lang gestreckte Stallung auf der anderen Seite zu umgehen. Ihr Herz schlug wie wild, während sie durch die Gluthölle ritten.
    Überall lag erschlagenes Vieh in halb eingesickerten Blutlachen.
    Die Flammen der umliegenden Gebäude spiegelten sich auf dem schwarzen Chitin der Androne. Das Tier war gut dressiert.
    Obwohl es das Feuer fürchtete, scheute es nicht.
    Der Frekkeuscher, den sie hinter der Stallung entdeckten, scharrte dafür nervös mit den Hinterläufen. Ohne den Pflock, der seine Zügel an den Boden nagelte, wäre er schon längst davon gesprungen.
    So ein Glück! Einer der Nachzügler hatte in seiner maßlosen Gier den Anschluss verpasst.
    Ganz in der Nähe erklang eine Stimme. »Nein, bitte nicht«, rief sie, schwach und erschreckend monoton.
    Ein aus Feldsteinen gemauerter Brunnen verdeckte die Sicht, trotzdem langte Brina nach ihren Schwertern, die sie in Lederscheiden über dem Rücken trug. Wo ein Opfer um Gnade flehte, war der Täter noch nah.
    Endlich bekamen sie einen dieser verdammten Kerle in die Finger.
    Geschmeidig sprang sie aus dem Sattel und rannte los.
    Ascheflocken bedeckten den Boden zu ihren Füßen. Alles Grüne, ob Grasbüschel, Schlingkraut oder Sträucher, war längst versengt. In der Luft tanzende Funken schlugen ihr heiß ins Gesicht.
    Den Schmerz ignorierend, rannte Brina weiter.
    Hinter ihr folgten weitere Milizionäre voller Rachedurst.
    Viele mit einem Kriegsschrei auf den Lippen. Idioten. Jetzt ist er gewarnt. Prompt sprangen hinter dem Brunnen zwei Barbaren mit struppigem Haar in die Höhe.
    Sie reagierten ohne jeden Schreckmoment. Während der rechte von ihnen noch seine Hose über den entblößten Hintern zog, stieß der linke einer vor ihm liegenden Frau das Messer ins Herz.
    Danach rannten beide auf den Frekkeuscher zu.
    Brina schrie vor Zorn, als die Bäuerin in den blutverschmierten Kleidern leblos zusammen sackte.
    Angesichts dieses sinnlosen Todes vergaß Brina völlig, dass sie die Fremden lebend brauchten. In diesem Moment wollte sie nur noch eins – Rache!
    Das schmale, leicht gebogene Schwert fest umklammert, rannte sie auf den Mörder zu. Um ihn einzuholen, musste sie über ein am Boden liegendes Wakudageschirr springen, doch dazu kam es nicht mehr. Dahinter erwachte plötzlich der Boden zum Leben.
    Brina bremste instinktiv ab, während der in die Höhe fahrende Schatten die Gestalt eines Menschen formte. Stahl blitzte zwischen einem grauen Umhang hervor und schoss auf sie zu, in tödlicher Absicht.
    Zwar gelang es ihr noch, den tödlichen Hieb zu parieren, jedoch nicht, die damit verbundene Wucht abzufangen. Aus dem Gleichgewicht geworfen, stürzte Brina zu Boden.
    Mehrere Milizionäre aus El’ay sprangen für sie ein, um den Kampf fortzuführen, aber auch sie scheiterten an der hageren Gestalt in dem staubbedeckten Kapuzenmantel. Blitzschnell teilte der Vermummte nach allen Seiten aus.
    Gazz und Ullor, die mit auf Brinas Androne geritten waren, sanken blutend zu Boden. Weitere Männer wichen zurück.
    Lange genug, um dem Vermummten Zeit zum Rückzug zu

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