134 - Die Entscheidung des Generals
Himmel, um dort zu einem pilzförmigen Signal zu zerplatzen. Das verabredete Zeichen, abgefeuert von Captain Torres.
Es war so weit.
Der Gegner setzte sich in Marsch.
»Macht euch bereit«, befahl er Bugaluu. »Alles läuft wie verabredet. Die Reiter lassen ihre Yakks zurück und reihen sich bei den Fußtruppen ein. Vorrücken auf breiter Front. Visiert in etwa den Abschnitt an, den Kalis eben beschrieben hat. Der Rest ergibt sich von selbst.«
Bugaluus Gesicht zuckte bei der Erwähnung der Yakks. Er war zwar nur ein schlichter Ostmann, der nicht viel von Taktik verstand, aber doch ein erfahrener Krieger. Zahllose Narben an seinem Körper zeugten von den vielen Schlachten, die er lebend überstanden hatte.
»Isse wiaklich kluch, af die Yakks su fazichten?«, fragte er nervös. »Snelle Raida habn son manche Slacht enschiidn.«
Captain Tenger sah den Kriegshäuptling missbilligend an.
»Ich bekomme meine Befehle direkt von den Göttern. Willst du ihr Wort etwa anzweifeln?«
»Nain, natülich nich, Loaad Tenga!« Bugaluu verbeugte sich furchtsam, um Abbitte für seine frevelhafte Frage zu leisten. »Alls soll so geschehn wia ia wünst.«
Seine Nase berührte fast den Boden, so tief dienerte er.
Tenger ließ den Kerl eine Weile zappeln, bevor er ihm Absolution erteilte. Nur damit er auf seine alten Tage nicht noch auf falsche Gedanken kam. Anschließend entließ er Bugaluu mit einem unwilligen Wink, denn es war Zeit, die Truppen aufzustellen.
Der Gegner marschierte an, der Schauplatz stand bereitet.
Das große Schlachten konnte beginnen.
***
San Fernando Valley, nördlich von El’ay
Auch auf große Entfernung waren die in der Luft schwebenden Rauchschleier nicht zu übersehen. Erleichtert korrigierte Aiko den Kurs und flog den ausgebrannten Ringwall an. Bis auf die Grundmauern niedergebrannte Häuser und riesige Blutlachen bestimmten das Bild.
Der Trupp aus El’ay hatte seine Andronen außerhalb der Einfriedung angepflockt. Die Milizionäre hielten sich nahe des Haupttores auf, auf einem großen zusammenhängenden Stück freien Bodens. Zwei Dutzend Erdhügel hoben sich bereits an dieser Stelle ab, und sie waren immer noch damit beschäftigt, die Toten zu begraben.
Aiko blieb kurze Zeit über dem Wehrhof stehen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Die Menschen unter ihm gerieten wegen des Großraumgleiters nicht in Panik. Im Gegenteil. Eine schlanke Frau mit blondem Haar winkte sogar hüpfend zu ihnen herauf.
Brina, die Fassadenmalerin.
Aiko fühlte einen leichten Stich in der Brust, als er an seine Zeit in El’ay zurückdachte. Und an seine Liebe zu Brina, die ihn zurückgewiesen hatte.
Es war schon merkwürdig, aber die Erinnerung daran löste tatsächlich körperliches Unbehagen aus. Aber warum auch nicht? Waren Gefühle nicht sowieso nur eine Abfolge chemischer Reaktionen, die im Körper abliefen? Machte es denn einen Unterschied, ob die Hormone dabei von einem biologischen oder einem elektronischen Gehirn ausgeschüttet wurden?
Vielleicht gab es ja doch ein ganz normales Leben für ihn, auch mit einem Großrechner im Schädel, dessen Charakterzüge den Gehirnwellenmustern des ursprünglichen Aiko entstammten.
Der Cyborg sah zu Honeybutt, die hinter ihm im Cockpit saß. Das Stechen in seinem Brustkorb verschwand, genau so wie es mit grauer Hirnmasse der Fall gewesen wäre.
Zufrieden scherte Aiko nach links aus und setzte auf der dem Haupttor abgewandten Seite des Krals zur Landung an, damit die Andronen nicht nervös wurden.
Honeybutt erwiderte den liebevollen Seitenblick mit einem säuerlichen Lächeln. »Wieso hüpft denn Klein-Blondie da unten rum, als ob sie Fleggen in der Hose hätte?«, wollte sie wissen. »Kennst du die näher, oder was?«
»Brina?« Aiko mühte sich, ein Lächeln zu unterdrücken, das ihm die Emotionseinheiten aufzwingen wollten. »Natürlich kenne ich sie. Was glaubst du, woher sie ihr ISS-Funkgerät hat?«
»Bisher dachte ich, sie besitzt eins, weil sie eine führende Position im Gildenrat bekleidet. Aber scheinbar seid ihr beide eng befreundet. Sehr eng sogar!«
»Sind wir auch«, gab Aiko zu. »Aber nur als Kampfgefährten. Wir haben nämlich Seite an Seite gegen Fudohs –«
»Kampfgefährten, soso«, unterbrach Honeybutt, deren Interesse für alte Heldentaten gerade gegen Null tendierte.
»Maddrax hüpft allerdings nie zur Begrüßung herum, wenn du kommst.«
»Das würde ja auch ziemlich merkwürdig aussehen.« Aiko lachte.
»Sieht bei der
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